3. Liga (D)

Der HFC nach Boyd - nur "bis zum Strafraum okay"

Halles vier Kandidaten für die Lücke im Sturm

Der HFC nach Boyd - nur "bis zum Strafraum okay"

Das Tor ist ein Stück entfernt: Elias Huth, neu beim Halleschen FC.

Das Tor ist ein Stück entfernt: Elias Huth, neu beim Halleschen FC. imago images/Eibner

Als Tabellen-16. steht der Hallesche FC derzeit nur hauchzart über der Abstiegszone der 3. Liga. Nach dem Weggang von Torjäger Terrence Boyd zum 1. FC Kaiserslautern hakt es mehr denn je vor dem gegnerischen Tor. Während Boyd für den FCK erfolgreich war, reichte es für den HFC am Lotter Kreuz beim SC Verl nur zu einem 0:0 - seit neun Ligaspielen sind die Saalestädter sieglos. Und seit Boyds Elfmetertor beim 1:4 in Meppen am 18. Dezember ohne Treffer.

Nachholspiel am Dienstag

Unzufrieden war André Meyer am Wochenende dennoch nicht. Denn Halles neuer Trainer erkannte die von ihm gewünschte Spielweise seiner Mannschaft - hohes Pressing und ein aktives Offensivspiel. "Wir haben eine sehr aktive erste Halbzeit gesehen. Unseren Grundsatz, Dominanz auszuüben, haben wir durchgebracht", fand Meyer. In Sachen Torausbeute ohne Ertrag freilich, der neue Fußballlehrer wartet weiter auf den ersten Treffer unter seiner Leitung. Wo fehlt es? "Wir spielen bis zum Strafraum okay, dann fehlt uns die Entschlossenheit und Konsequenz", resümierte Meyer.

Viel Zeit zum Grübeln bleibt dem HFC nicht. Am Dienstagabend kommt das krisengeschüttelte Türkgücü München ins Leuna-Chemie-Stadion (19 Uhr, LIVE! bei kicker). Da ist ein Sieg fast schon Pflicht.

Die Kandidaten für die Boyd-Lücke

Doch wer soll die Tore schießen? Gut möglich, dass Philipp Zulechner zum ersten Mal für den HFC aufläuft. Der am vergangenen Montag verpflichtete österreichische Stürmer stand gegen die Verler schon im Kader, saß aber 90 Minuten auf der Bank. Der 31-Jährige bringt Erfahrung und physische Präsenz mit, war in seiner Laufbahn (Erzgebirge Aue, Austria Wien, Sturm Graz, YB Bern) allerdings nie der ausgewiesene Knipser und zuletzt ein halbes Jahr vereinslos.

Elias Huth, der im Tausch mit Boyd aus der Pfalz kam, hat sich im Fußball-Osten immer wohl gefühlt, für Erfurt (sieben Treffer) und Zwickau (14) regelmäßig Drittliga-Tore geschossen. Darauf hofft der HFC. Huth braucht Flanken, um Erfolgserlebnisse feiern zu können. Ein erstes Tor wurde dem 24-Jährigen beim Debüt gegen Braunschweig durch eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters genommen.

Verstärkt im Sturmzentrum wird Julian Derstroff von Meyer eingesetzt. Der 30-Jährige soll dort seine Stärken (Tempo, guter Abschluss mit links) zum Tragen bringen. Sein Problem: Er taucht oft über lange Phasen ab und kommt so erst auf zwei Saisontore - gegenüber acht in der Vorsaison. Ein direkter Boyd-Ersatz kann er so nicht sein.

Bleibt noch Michael Eberwein, der in der Hinrunde gemeinsam mit Boyd das Angriffsduo bildete und sogar häufiger traf als der US-Amerikaner (11:7). Der kopfballstarke und lauffreudige Eberwein (1,92 Meter) wird mit einem Sommerwechsel in die 2. Liga in Verbindung gebracht. Seit Boyd, der oft zwei Gegner band, weg ist, hat "Ebi" nicht mehr getroffen.

Wer wird also der neue Boyd, der neue Unterschiedsspieler? Die Lücke ist riesengroß - noch hat sie keiner aus dem HFC-Kader annähernd schließen können.

aho/fw/ck

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