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DFB schafft Regelung für Trans-, Inter- und nichtbinäre Menschen

Spielrecht kommt zur Saison 2022/23

DFB schafft Regelung für Trans-, Inter- und nichtbinäre Menschen

Der DFB regelt das Spielrecht neu und bezieht dabei die Rechte der LGBTQI*-Community mit ein.

Der DFB regelt das Spielrecht neu und bezieht dabei die Rechte der LGBTQI*-Community mit ein. imago images/Moritz Müller

Spielerinnen und Spieler mit dem Personeneinstand "divers" oder "ohne Angabe" sowie Menschen im Prozess der Geschlechtsangleichung dürfen künftig selbst die Entscheidung treffen können, ob ihnen die Spielberechtigung für ein Frauen- oder Männerteam erteilt werden soll: "Denn alle Menschen sollen am Fußball teilhaben können."

Dies gelte auch für transgeschlechtliche Spielerinnen und Spieler, "die nun zu einem selbstbestimmten Zeitpunkt wechseln können oder zunächst in dem Team bleiben, in dem sie bisher gespielt haben". Und weiter: "Solange die sportliche Betätigung während der Einnahme von Medikamenten die Gesundheit der betroffenen Personen nicht beeinträchtigt, können die Personen am Spielbetrieb teilnehmen, weshalb die neue Regelung eine Dopingrelevanz ausschließt." Die Regelung für den Amateurfußball wird in die DFB-Spielordnung, die DFB-Jugendordnung sowie die DFB-Futsal-Ordnung aufgenommen.

Bislang gab es keine einheitliche Regelung

Bislang gab es keine einheitliche, bundesweite Regelung, Trans-, Inter- und nichtbinäre Menschen wurde der Zugang zum Fußball oft erschwert oder unmöglich gemacht, einzig der Berliner Fußball-Verband ermöglichte bereits seit 2019 den einfachen Wechsel zwischen den Teams. Der kicker hatte bereits im vergangenen Jahr auf diese Problematik aufmerksam gemacht.

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Zur Unterstützung werden von den Landes- und Regionalverbänden Vertrauenspersonen benannt, die Spielerinnen und Spieler bei der Erteilung des Spielrechts unterstützen, eng mit den jeweiligen Anlaufstellen für Gewalt- und Diskriminierungsvorfälle zusammenarbeiten oder ein Teil davon sind und die entsprechenden Personen bis zur Spielberechtigung und darüber hinaus unterstützen.

Hitzlsperger: "Der Fußball steht für Vielfalt, der DFB setzt sich dafür ein"

„Der Fußball steht für Vielfalt, und auch der DFB setzt sich dafür ein. Mit der Regelung des Spielrechts schaffen wir weitere wichtige Voraussetzungen, um auch Spieler*innen unterschiedlichster Geschlechteridentitäten das Spielen zu ermöglichen”, erklärt Thomas Hitzlsperger, DFB-Botschafter für Vielfalt. Auch Sabine Mammitzsch, die DFB-Vizepräsidentin für Frauen- und Mädchenfußball, begrüßt die neue Regelung: „Die Landes- und Regionalverbände, aber auch Zuständige an der Basis signalisieren seit längerem, dass Unsicherheiten herrschen, wie in der Praxis mit trans*, inter* und nicht-binären Spieler*innen umgegangen werden soll. Deshalb begrüßen sie die Einführung einer nationalen, übergreifenden Regelung zum Spielrecht sehr."

Patrick Kleinmann