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DFB-Sportdirektor: Kommt noch ein Weltmeister?

Mertesacker, Khedira, Höwedes würden ins Profil passen

DFB-Sportdirektor: Kommt noch ein Weltmeister?

Per Mertesacker (li.) und Sami Khedira werden als DFB-Sportdirektor gehandelt.

Per Mertesacker (li.) und Sami Khedira werden als DFB-Sportdirektor gehandelt. imago images/Eventpress

Die Bedeutung seiner eigenen Personalie nicht zu überhöhen - dafür plädierte auch Rudi Völler bei seiner Präsentation Ende vergangener Woche deutlich. Die aktuellen Aufgaben rund um die Nationalmannschaft, die Völler bis zum Ende der EURO 2024 in Deutschland managen soll, seien lösbar. Viel wichtiger daher die Frage: "Was ist in sechs, acht oder zehn Jahren?", so der frühere Weltklassestürmer und DFB-Teamchef. Diese Sorge hinsichtlich der Perspektive teilen aktuell viele, auch die Entscheidungsträger beim DFB. Was der nun im Mittelpunkt stehenden Suche nach einem Hauptverantwortlichen für die Nachwuchsausbildung folgerichtig besonderes Gewicht verleiht.

Das Profil: Jünger als Völler - aber mit Erfahrung auf hohem Niveau

Für DFB-Präsident Bernd Neuendorf und Vize Hans-Joachim Watzke Grund genug, an der ursprünglich nur für den Nationalmannschaftsposten zuständigen "Profi-Taskforce" festzuhalten. Matthias Sammer, Oliver Kahn, Karl-Heinz Rummenigge, Oliver Mintzlaff und Völler setzen ihre Arbeit als Expertengremium also fort, parallel zur DFB intern aufgesetzten Strukturkommission um Alexander Wehrle, Philipp Lahm, Celia Sasic und Heike Ullrich. Das Profil eines künftigen Sportdirektors nimmt dabei hinter den Kulissen bereits deutliche Konturen an. "Jünger" sollte er sein, stellte der 62-jährige Völler schon öffentlich fest. Allerdings sehr wohl auch über Praxiserfahrung auf hohem Niveau verfügen. Zudem ganzheitlich denken und arbeiten, also auch als Bindeglied zwischen Nationalmannschaft, Akademie und Profiklubs geeignet sein.

Khedira hat mit Wehrle und Sammer gleich zwei Bezugspersonen in den Gremien

In den Fokus rücken diese Anforderungen gleich drei Weltmeister von 2014 als jeweils potenzielle Kandidaten: Per Mertesacker (38), bereits seit Herbst 2018 als Akademieleiter beim FC Arsenal im Amt. Sami Khedira (35), der in Alexander Wehrle (Aufsichtsratschef der DFB GmbH & Co. KG) sowie Sammer gleich zwei einflussreiche Bezugspersonen aufweist. VfB-Boss Wehrle, zudem Mitglied der DFB intern eingesetzten Strukturkommission, machte ihn unlängst zum Vorstandsberater in Stuttgart. Sammer formte und förderte schon in der eigenen Zeit als DFB-Sportdirektor den damaligen U-21- und Jungnationalspieler Khedira und legte spezielles Augenmerk auf den späteren Real-Madrid-Profi als "Führungspersönlichkeit". Ohnehin im Blickfeld befindet sich Benedikt Höwedes (34), seit 2021 im Teammanagement der Nationalmannschaft aktiv. Ähnlich wie zuletzt bei Völler wird eine zügige Entscheidung angestrebt. Möglichst schon bis zum nächsten Taskforce-Treffen in rund vier Wochen

Thiemo Müller