Basketball

Alba-Chef Baldi verlangt Ausbildungsentschädigung von NBA

Alba-Manager übt scharfe Kritik

"Die werden frei Haus geliefert": Baldi verlangt Ausbildungsentschädigung von der NBA

Kritisiert die Wechselbedingungen in Richtung NBA: Marco Baldi.

Kritisiert die Wechselbedingungen in Richtung NBA: Marco Baldi. picture alliance / contrastphoto

Geschäftsführer Marco Baldi vom deutschen Meister Alba Berlin setzt sich für eine Ausbildungsentschädigung für deutsche Talente ein, die in die NBA wechseln. "Die NBA generiert mehr als acht Milliarden Euro Umsatz pro Saison. Doch ausgerechnet für die Ausbildung all dieser Spieler, die aus Europa, Asien, Afrika, Australien kommen, ist kein Geld da? Die werden frei Haus geliefert. Das ist ein Zustand, um den ich mich gern mal kümmern würde", sagte Baldi der "Berliner Morgenpost" (Dienstag).

Wagners Rückwechsel würde etwas kosten

Als Beispiel führt der 60-Jährige Moritz Wagner an, der seit seinem siebten Lebensjahr bei Alba ausgebildet wurde, ehe er ans amerikanische College wechselte und anschließend in die NBA zu den Orlando Magic. "Wir bekommen dafür gar nichts", sagt Baldi, "aber angenommen, Orlando würde ihn jetzt in sein Entwicklungsteam in der G-League abschieben, weil sie ihn gerade nicht brauchen - was hoffentlich nie passieren wird. Würde er von dort zu Alba Berlin wechseln wollen, müssten wir eine festgelegte Ablösesumme bezahlen."

"Es geht um Macht"

Laut Baldi sei diese Regelung mit dem Basketball-Weltverband Fiba und der NBA so abgestimmt: "Es geht hier also nicht um irgendeine Logik und schon gar nicht um Nachhaltigkeit. Es geht um Macht." Angesichts zahlreicher Talente außerhalb der USA würde Baldi deshalb diesen Passus gerne ändern lassen, auch weil die anderen Ligen in Bezug auf Qualität und Attraktivität aufgeholt hätten: "Ich glaube nämlich, dass auch die NBA ein Interesse daran haben muss, dass weiterhin Spieler dieser Qualität zugeliefert werden."

aho, dpa

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