Champions League Spielbericht
Champions League

BVB schlägt Juve und ist Champions-League-Sieger

Favoritensturz in München

Ricken braucht 16 Sekunden: BVB schlägt Juve und ist Champions-League-Sieger

Per Lupfer zum CL-Sieg: Lars Ricken.

Per Lupfer zum CL-Sieg: Lars Ricken. imago images/Horstmüller

Ihrer Favoritenrolle wurden die Italiener schon früh gerecht, mit ein wenig Glück hätten sie für Reuters Einsteigen gegen Jugovic sogar gleich einen Elfmeter bekommen (3.). Doch auch nach Vieris Großchance, der Stürmer traf aus aussichtsreicher Position nur das Außennetz (6.), stand auf Dortmunder Seite noch die Null.

Der BVB, der nach dem Halbfinal-Rückspiel bei Manchester United wieder auf Sammer und Paulo Sousa setzen konnte, wurde von Juve zwar durchaus an den Ball gelassen, noch vor dem Turiner Strafraum war allerdings Schluss. Die Dreierkette vor einer Viererkette ließ kaum etwas durch, ein wenig Gefahr erzeugte der Außenseiter höchstens über Juves rechte Abwehrseite um den anfälligen Porrini (kicker-Note 4,5).

Auf diesem Wege holte eine eigentlich unterlegene Borussia nach einer halben Stunde zwei Ecken heraus, nach denen Riedle zweimal eiskalt zuschlug und den Titelverteidiger dadurch gehörig schockte (29., 34.). Juve musste das Spiel nach dem 0:2 mehr öffnen, was den Dortmundern entgegenkam, die Glück hatten, als der von Lambert bewachte Zidane per Flachschuss nur den Pfosten traf (42.) und Vieris vermeintlicher Anschlusstreffer wegen eines Handspiels zurückgepfiffen wurde (43).

Möller hat den Geistesblitz

Zum zweiten Abschnitt wechselte Lippi offensiv und brachte Del Piero, aus Juves 4-3-1-2 wurde eine Art 4-2-1-3 - das bedeutete noch mehr Zugriff für Dortmund. Dennoch wurde Torschütze Riedle wieder "nur" nach einem Standard gefährlich (54.). Die Turiner drückten, ließen dem BVB teilweise kaum Luft zum Atmen und hatten Pech, als Klos Vieris Bogenlampe ans Aluminium lenkte (56.). Gegen Del Pieros Hackentreffer war er wenig später machtlos (64.).

Die Bianconeri machten weiter und spielten auf das 2:2, als plötzlich - aus dem Spiel heraus - das Dortmunder 3:1 fiel: Youngster Ricken, der zunächst draußen gesessen hatte und gerade 16 Sekunden auf dem Platz stand, hob den Ball nach einem feinen Steilpass von Möller aus 25 Metern über den zu weit vor seinem Tor stehenden Peruzzi in die Maschen (71.). Auf diesen Rückschlag fanden anstürmende Italiener keine Antwort mehr.

Tore und Karten

1:0 Riedle (29')

2:0 Riedle (34')

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Borussia Dortmund
Dortmund

Klos - Kohler, Sammer, Kree - S. Reuter, P. Lambert, Paulo Sousa , Heinrich, Möller - Riedle , Chapuisat

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Juventus Turin
Juventus

Peruzzi - Porrini , Ferrara, Montero, Iuliano - Deschamps, di Livio, Jugovic, Zidane - Boksic , Vieri

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Schiedsrichter-Team

Sandor Puhl Ungarn

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Spielinfo
Stadion Olympiastadion
Zuschauer 59.000 (ausverkauft)
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Wie schon Milan 1995 und Ajax 1996 verlor mit Juve auch 1997 der Vorjahressieger das Finale, während sich der entthronte Meister Borussia Dortmund unter Trainer Ottmar Hitzfeld zum ersten deutschen Champions-League-Sieger aufschwang - ausgerechnet im Münchner Olympiastadion.