Wo Topspiel draufstand, war am Freitagabend von Beginn an auch Topspiel drin. Den besseren Start erwischte RB Leipzig, das in den ersten zehn Minuten schon vier Torschüsse abgab. Startelf-Rückkehrer Nkunku (ersetzte den kurzfristig erkrankten Werner) konnte von Schlotterbeck gerade geblockt werden (3.), kurz darauf verzog der Angreifer (7.). Distanzschüsse von Szoboszlai (5.) und Haidara (8.) waren bei Meyer, der Kobel (muskuläre Probleme) nach dem Aufwärmen ersetzen musste, in sicheren Händen.
RB legt gut los, doch dann kommt der BVB
Nach dem Leipziger Anfangswirbel legten auch die Dortmunder, bei denen nach dem 1:0-Erfolg in Hoffenheim Özcan und Ryerson anstelle von Bynoe-Gittens und Guerreiro spielten, so richtig los - und jubelten nach der ersten gelungenen Aktion direkt: Weil Brandt nach Bellinghams Steilpass der Ball aber an den Arm gesprungen war, zählte der Treffer nach VAR-Einsatz nicht (13.).
Trotzdem waren es genau diese Schnittstellenpässe, mit denen der BVB die Sachsen sich zurechtlegte. Gvardiol konnte einen erneuten Abschluss von Brandt gerade noch verhindern (18.), beim von Wolf wunderbar gespielten langen Ball brachte Blaswich Reus im Strafraum zu Fall. Der Kapitän verwandelte selbst sicher zum 1:0 (21.).
Bundesliga, 23. Spieltag
Halstenberg lässt aus, Can nicht
Mit der Führung ließ Dortmund RB etwas mehr kommen. Die Leipziger, bei denen im Vergleich zum 2:1 gegen Eintracht Frankfurt auch noch Haidara, Schlager und Silva anstelle von Laimer (5. Gelbe Karte), Kampl und Poulsen begonnen hatten, taten sich aber schwerer als noch in der Anfangsphase - auch weil der BVB defensiv sehr sicher stand. Dennoch hätte Halstenberg nach einer Forsberg-Flanke aus kurzer Distanz ausgleichen können (35.).
Der Außenverteidiger schoss aber nur drüber und beging dann wenige Minuten später ein Foul in Strafraumnähe - ein folgenschweres. Weil RB den Ball nicht final klären konnte, jagte ihn Can aus rund 20 Metern per Aufsetzer aufs Tor, wo dieser abgefälscht zum 2:0-Pausenstand einschlug (39.).
Blaswich hält RB im Spiel
Auch im zweiten Durchgang verlegte sich der BVB zunächst auf kompaktes Verteidigen - und das schien auch lange aufzugehen. Bis auf einen Außenrist-Schlenzer von Silva (47.) tat sich Leipzig lange schwer und konnte sich bei Blaswich, der einen Reus-Knaller stark entschärfte (67.), bedanken, dass die Partie nicht vorzeitig entschieden wurde.
Meyer im Fokus - Forsberg macht den Anschluss
Diese Chance war aber eine Art Wachmacher für die Sachsen, die einen Gang hochschalteten. Meyer parierte stark gegen Silva (69.) und war auch nach einem zu kurzem Rückpass auf dem Posten (69.). Szoboszlai schlenzte aus der Distanz ganz knapp vorbei (71.).
Der Druck von RB nahm zu und entlud sich nur wenig später. Schlager spielte einen starken Chip-Ball auf den eingewechselten Raum, der in Richtung zweiter Pfosten weiterleitete. Forsberg grätschte die scharfe Hereingabe über die Linie (74.).
RB-Drama in der Schlussphase
In der Schlussphase schaffte es Dortmund dann aber wieder besser, die Räume eng zu machen, RB fehlte es an Entschlossenheit, ehe es in der Nachspielzeit dann aber doch noch einmal richtig spannend wurde: Zunächst klärte Schlotterbeck einen scharfen Abschluss des eingewechselten Werner in höchster Not mit der Schulter (90.+4), ehe im Anschluss Meyer einen zu zentralen Forsberg-Schuss aus dem Rückraum (90.+5) parierte - und seinem Team so den zehnten Sieg im zehnten Spiel des Jahres sicherte.
Anschluss: Emil Forsberg trifft zum 1:2. IMAGO/pepphoto
Besonders bitter für die Sachsen: RB agierte in den letzten Minuten der Partie nur noch zu zehnt, weil Schlager nach einem Foul verletzt vom Platz musste (85.).
Nach der gelungenen Generalprobe geht der Blick für Borussia Dortmund gen Champions League, wo am Dienstag das Achtelfinal-Rückspiel beim FC Chelsea (Hinspiel 1:0) an der Stamford Bridge (21 Uhr) ansteht. Am nächsten Samstag (11. März) steht bereits das nächste Highlight an, denn dann ist man in der Veltins-Arena zum Revierderby beim FC Schalke 04 (18.30 Uhr) zu Gast.
Leipzig empfängt ebenfalls am Samstag Borussia Mönchengladbach (15.30 Uhr) und muss danach ebenfalls in der Königsklasse ran, für die Sachsen geht es auch nach England, allerdings zu Manchester City, gegen das man im Hinspiel ein 1:1 ergattert hat.