Am Ende war auf einmal auch die Leichtigkeit wieder da. Ein Beinschuss für Jander, ein gefühlvoller Heber aus der zweiten Reihe - es wäre ein Schlusspunkt zum Zungeschnalzen gewesen, doch Arslans Kunstschuss landete an der Latte (90.+2). Wenig später blies Schiedsrichter Patrick Kessel zum letzten Mal an diesem Abend in seine Pfeife und beendete die Partie. Dresdens Sieg stand fest - und er war allemal verdient.
Nach dem 3:1 in Dortmund hatte Dynamo-Coach Markus Anfang seine Startelf auf zwei Positionen verändert. Kulke und Conteh nahmen die Plätze von Becker und Lemmer ein, beim MSV gab es nur eine Umstellung nach dem 2:2 gegen den TSV 1860 München. Trainer Torsten Ziegner setzte auf Zander anstelle von Stierlin und wies seine Spieler an, auch im Rudolf-Harbig-Stadion zu Dresden mutig zu sein. Ein Plan, den die Duisburger Mannschaft von Anfang an beherzigte.
3. Liga, 27. Spieltag
Die Partie war noch nicht einmal 120 Sekunden alt, als Hettwer nach einem langen Ball von Bitter alleine vor dem Tor auftauchte, den Ball aber an die Latte setzte (2.). Es war ein furioser Beginn des MSV, der auch in der Folge couragiert nach vorne spielte, wenn sich ihm die Möglichkeit bot: Girth nährte sich zweimal an (11., 12.).
Dresden hat zumeist den Ball
Dresden hatte zwar mehr Ballbesitz, agierte aber oft zu behäbig, sodass Dynamo nur selten gefährlich wurde. Wenn der MSV doch einmal in Verlegenheit kam, hatte Conteh in aller Regel seine Füße im Spiel. Es dauerte allerdings bis zum Seitenwechsel, ehe die Gastgeber ihr wahres Können zeigten.
Nach Wiederbeginn zog Dresden ein regelrechtes Powerplay auf, schnürte den MSV ein und erarbeitete sich beste Chancen. Borkowski scheiterte an Duisburgs Torwart Müller (48.), und Hauptmann traf nur den Pfosten (51.), ehe es zwei Arslan-Standards waren, die Dresden auf die Siegerstraße brachten: Erst traf Kammerknecht (66.), dann lenkte Girth einen Kopfball von Knipping entscheidend ab - 2:0 (76.).
In der zweiten Hälfte versprühte Dresden eine Menge Spielfreude und ließ Duisburg nicht mehr aufkommen. Dem eingewechselten König wäre in der Nachspielzeit zwar beinahe ein Traumtor gelungen, als er per Hacke abschloss (90.+1) - am Ende aber bejubelte Dresden einen verdienten Sieg. Mit dem 2:0 blieb Dynamo auch im zehnten Spiel in diesem Jahr ungeschlagen. In Summe sind es gar elf Partien ohne Niederlage. Eine Serie, die am Montag (19 Uhr) in Ingolstadt erneut auf der Probe steht. Duisburg empfängt bereits am Samstag (14 Uhr) den SC Verl.