Am Ende, als die Entscheidung mit dem zweiten Tor des Abends gefallen war, da flogen auf einmal Feuerwerkskörper durch das Dresdener Rudolf-Harbig-Stadion. Soeben hatte Hercher das 2:0 für den 1. FC Kaiserslautern erzielt, nun feierten die Anhänger im Gästeblock sich und ihre Mannschaft - während auf dem Platz Geschoss um Geschoss aus dem Dresdener Block landete.
Die Frage, wer in der nächsten Saison im Unterhaus spielt, war beantwortet, doch jetzt musste Schiedsrichter Daniel Siebert die Partie erst einmal unterbrechen. Es war der traurige Tiefpunkt einer verkorksten Dynamo-Saison, die nun mit dem Abstieg endete.
Relegation 2./3. Liga
Der FCK hingegen verfiel in einen Freudentaumel, als die Partie dann doch noch ordnungsgemäß zu Ende gebracht worden war. Nach vier Jahren in der 3. Liga ist Kaiserslautern 2022/23 wieder zweitklassig.
Drei Neue bei Dynamo - FCK mit zwei Änderungen
Dresdens Trainer Guerino Capretti hatte seine Startformation nach dem 0:0 im Hinspiel auf drei Positionen verändert. Für Giorbelidze (Bank), Akoto (Fußverletzung) und Will (Schädel-Hirn-Trauma) begannen Becker, Stark und Kade.
FCK-Coach Dirk Schuster beließ es bei zwei Wechseln. Hercher und Ciftci erhielten den Vorzug vor Redondo und Niehues (beide Bank).
Dresden beginnt druckvoll - trifft aber nicht
Dresden begann schwungvoll, doch Daferner (4.) und Königsdörffer (14.) waren bei den ersten Abschlüssen nicht erfolgreich, ehe auch Wunderlich bei einem ersten Versuch auf der anderen Seite keine allzu große Torgefahr heraufbeschwor (18.).

Kaiserslautern jubelt: Der FCK hat das Relegationsduell mit Dresden für sich entschieden. imago images
Die beiden Teams lieferten sich einen großen Kampf, im Offensivspiel fehlte es zunächst aber an einer klaren Linie. Erst nach der Pause nahm die Partie Schwung auf. Nun mehrten sich die Torraumszenen - und das lag in erster Linie am FCK, der zu Beginn der zweiten Hälfte den Vorwärtsgang einlegte. Bei einer ersten Großchance scheiterte Boyd per Kopf an Broll (58.), doch dann lag der Ball hinter dem Dynamo-Torwart im Netz: Ritter dribbelte durchs Mittelfeld und bediente Wunderlich am Strafraum, der Mittelfeldmann ließ auf der halblinken Seite abtropfen - und Hanslik vollstreckte aus zwölf Metern mit einem Flachschuss ins kurze Eck (58.).
Nun musste Dresden kommen - und Dresden kam: Daferner und Weihrauch vergaben eine Doppelchance (63.), dann setzte der eingewechselte Batista Meier einen Freistoß an die Latte (71.).
Nun war klar: Mit einem einzigen Gegenstoß kann Kaiserslautern die Partie für sich entscheiden. Dresden rannte an, doch Vlachodimos ließ die beste Möglichkeit liegen (86.). Zuvor hatte Boyd aus wenigen Metern verschossen (83.), dann aber traf Hercher und schoss den FCK in die 2. Liga (90.+2). Dresden dagegen war nach nur einer Saison wieder abgestiegen - wohlgemerkt ohne einen Sieg im neuen Kalenderjahr.