3. Liga (D)

Dynamo Dresden zieht Konsequenzen aus Randalen in Bayreuth

Nach der Eskalation bei der Partie in Bayreuth will der Drittligist härter gegen seine Fans vorgehen

Dresdner Konsequenzen nach Randale in Bayreuth: "Keine Tabus mehr"

Unter anderem steht die Selbstverwaltung des K-Blocks im Rudolf-Harbig-Stadion auf dem Prüfstand.

Unter anderem steht die Selbstverwaltung des K-Blocks im Rudolf-Harbig-Stadion auf dem Prüfstand. IMAGO/Dennis Hetzschold

Das Sportliche rückte bei Dynamo Dresden in den vergangenen Tagen weit in den Hintergrund. Nach den Ausschreitungen bei der Auswärtspartie in Bayreuth, bei der 14 Polizisten verletzt wurden und Sachschäden im fünfstelligen Bereich entstanden sind, hatte  der Zweitliga-Absteiger in den vergangenen Tagen mit der Aufarbeitung der Geschehnisse begonnen und sich am Freitag nun dazu in einer Pressekonferenz geäußert.

Die beiden Geschäftsführer Jürgen Wehlend und Ralf Becker kündigten dabei ein hartes Durchgreifen an und machten deutlich, dass ein Punkt erreicht sei, der weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen werde. "Wir haben in der Vergangenheit viele Gespräche geführt, ohne dass sich etwas geändert hat. Das muss sich ändern", sagte Wehlend.

50.000 Euro Schaden am Sonderzug: Wehlend spricht von "blanker Anarchie"

Die Zerstörungen durch einige Dynamo-Anhänger beschrieb der kaufmännische Geschäftsführer als "blanke Anarchie". Allein der Sachschaden in einem demolierten Sonderzug liege laut Wehlend bei "mehr als 50 000 Euro". Außerdem, so schätzt die Polizeidirektion Oberfranken, beläuft sich der Sachschaden am Bayreuther Hans-Walter-Wild-Stadion in etwa "auf 20.000 Euro".

Stellvertretend für den Klub mit all seinen Gremien bat Wehlend um Entschuldigung bei allen, die durch die "unsäglichen Angriffe" geschädigt worden sind. Als erste Maßnahme hatte Dynamo bereits den freien Verkauf der Tickets für die anstehenden Auswärtsspiele eingeschränkt - bereits die nächste Auswärtspartie gegen Rot-Weiss Essen (15.10., 14 Uhr) ist davon betroffen.

Wehlend erklärte, dass außerdem der  "Umgang mit den Auswärtsspielen generell" auf den Prüfstand gestellt werden soll. Es ist das Szenario denkbar, dass die Dresdner ihr übernächstes Auswärtsspiel in Mannheim (29. Oktober, 14 Uhr) gänzlich ohne die Unterstützung des eigenen Anhangs bestreiten wird. Darüber soll auf einer Sondersitzung am kommenden Dienstag mit Vertretern der organisierten Fanszene beraten werden.

Nicht nur bei Auswärtsfahrten drohen Konsequenzen

Doch nicht nur die Auswärtsfahrten stehen zur Debatte: Auch die in der Fan-Charta verankerte Selbstverwaltung des K-Blocks im heimischen Rudolf-Harbig-Stadion soll dabei zur Sprache kommen. "Es gibt da keine Tabus mehr, wir müssen neue Regelungen finden", sagte Wehlend.

Im Rudolf-Harbig-Stadion sollen in Zukunft diverse Sicherheitslücken ausgebessert werden. Gemeinsam mit der Stadt Dresden und dem Stadionbetreiber sollen Überwachungskameras von analog auf digital umgestellt und neue, sechs Meter hohe Fang- und Sicherheitsnetze an zwei Tribünen installiert werden. In einer neu gegründeten Arbeitsgruppe werden alle bei Dynamos Heimspielen an der Sicherheit Beteiligten mitarbeiten - auch die Polizei, kündigte der Geschäftsführer an.

kmx, dpa