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Duo auf Zielgeraden gestellt: Pedersen schlägt Ackermann

6. Etappe: Neapel - Neapel (162 km)

Duo auf Zielgeraden gestellt: Pedersen schlägt Ackermann

Auf den letzten Metern nicht zu halten: Mads Pedersen.

Auf den letzten Metern nicht zu halten: Mads Pedersen. IMAGO/LaPresse

Pascal Ackermann (UAE Team Emirates) hat bei der sechsten Etappe des Giro d'Italia seinen ersten Saisonsieg knapp verpasst. Beim Massensprint des 162 Kilometer langen und mit 2800 Höhenmetern versehenen Teilstücks mit Start und Ziel in Neapel landete der 29-Jährige aus Kandel auf Rang drei, der Etappensieg ging an Mads Pedersen (Trek-Segafredo) vor Jonathan Milan (Bahrain-Victorious). "Ich will meine Etappe hier beim Giro gewinnen", sagte Ackermann nach dem Rennen bei "Eurosport" und versprach: "Ich werde weiterkämpfen."

Für das Ausreißer-Duo Alessandro de Marchi und Simon Clarke, das sich im hügeligen Mittelteil absetzen konnte, sah es lange gut aus. Doch auf dem letzten Kilometer ging den beiden die Luft aus und der Wind war ein zusätzlicher Gegenspieler. So kam das Peloton, das eigentlich schon geschlagen schien, doch nochmal zum Zug. 250 Meter vor dem Ziel schossen die Sprinter an de Marchi und Clarke regelrecht vorbei.

Gaviria eröffnet Sprint zu früh

106. Giro d'Italia

Fernando Gaviria (Movistar) eröffnete den Sprint und hatte sogar schnell einen kleinen Vorsprung. Allerdings kam Pedersen mit hohem Tempo wieder ran und sicherte sich letztlich deutlich den Sieg. Marius Mayrhofer (DSM) rundete als Achter ein starkes deutsches Ergebnis ab.

Andreas Leknessund (DSM) aus Norwegen verteidigte das Rosa Trikot des Gesamtführenden erfolgreich, auch der deutsche Hoffnungsträger Lennard Kämna (Bora-hansgrohe) war im Peloton dabei.

Weltmeister und Topfavorit Remco Evenepoel (Soudal Quick-Step) war ebenfalls vorne mit dabei. Der 23-Jährige stieg nach seinen zwei Stürzen am Vortag trotz "einigen Schmerzen im Rücken" und "einigen großen Prellungen" aufs Rad, laut Teamarzt habe der Belgier ein Muskelhämatom und eine Verletzung am Kreuzbein.

Evenepoel von Stürzen gezeichnet

"Ich habe einen großen schwarzen Fleck auf meinem Rücken, der aus Blut besteht", sagte Evenepoel. Der ehemalige belgische Fußball-Jugendnationalspieler jonglierte vor dem Start des Rennens noch locker mit dem Ball, trotz Schmerzen fühle er sich "ziemlich gut, ich bin zufrieden mit dem Gefühl."

Im Gegensatz zum Vortag blieb das Feld rund um Neapel bei deutlich besserem Wetter von spektakulären Stürzen verschont. Allerdings kam es bei den schlechten Straßenverhältnissen immer wieder zu Defekten. So waren auch Zeitfahr-Olympiasieger Primoz Roglic (Slowenien) und der britische Ex-Toursieger Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) betroffen.

Erste Bergankunft am Freitag

Am Freitag wird sich bei der ersten Bergankunft in Gran Sasso d'Italia in 2130 Metern Höhe aber zeigen, ob der große Favorit Evenepoel tatsächlich in Vollbesitz seiner Kräfte ist. Die siebte Etappe verspricht mit 3900 Höhenmetern viel Arbeit. Das 218 Kilometer lange Teilstück startet in Capua und endet mit der Bergankunft auf dem Hochplateau Campo Imperatore. Der Schlussanstieg ist 26,5 Kilometer lang, wird aber erst im letzten Teil mit 13 Prozent wirklich steil. Auch für Kämna wird der Tag einen ersten Fingerzeig geben, ob er in der Gesamtwertung einen Top-Ten-Platz erreichen kann.

6. Etappe Neapel/Italien - Neapel/Italien (162 km):

1. Mads Pedersen (Dänemark) - Trek - Segafredo 3:44:45 Std.; 2. Jonathan Milan (Italien) - Bahrain Victorious + 0 Sek.; 3. Pascal Ackermann (Landau in der Pfalz) - UAE Team Emirates; 4. Kaden Groves (Australien) - Alpecin-Deceuninck; 5. Fernando Gaviria Rendon (Kolumbien) - Movistar Team; 6. Michael Matthews (Australien) - Team Jayco AlUla; 7. Vincenzo Albanese (Italien) - EOLO-Kometa; 8. Marius Mayrhofer (Herschberg) - Team DSM; 9. Lorenzo Rota (Italien) - Intermarché-Circus-Wanty; 10. Simone Velasco (Italien) - Astana Qazaqstan Team; ... 22. Lennard Kämna (Fischerhude) - Bora-hansgrohe; 30. Michel Hessmann (Unna) - Jumbo-Visma; 35. Anton Palzer (Ramsau bei Berchtesgaden) - Bora-hansgrohe; 68. Jasha Sütterlin (Freiburg im Breisgau) - Bahrain Victorious; 95. Max Kanter (Cottbus) - Movistar Team + 51; 100. Florian Stork (Bünde) - Team DSM + 3:22 Min.

Gesamtwertung Einzel, Stand nach der 6. Etappe:

1. Andreas Leknessund (Norwegen) - Team DSM 22:50:48 Std.; 2. Remco Evenepoel (Belgien) - Soudal Quick-Step + 28 Sek.; 3. Aurelien Paret Peintre (Frankreich) - AG2R Citroën Team + 30; 4. Joao Almeida (Portugal) - UAE Team Emirates + 1:00 Min.; 5. Primoz Roglic (Slowenien) - Jumbo-Visma + 1:12; 6. Geraint Thomas (Großbritannien) - Ineos Grenadiers + 1:26; 7. Aleksander Wlasow (Russland) - Bora-hansgrohe; 8. Toms Skujins (Lettland) - Trek - Segafredo + 1:29; 9. Tao Geoghegan Hart (Großbritannien) - Ineos Grenadiers + 1:30; 10. Vincenzo Albanese (Italien) - EOLO-Kometa + 1:39; 11. Lennard Kämna (Fischerhude) - Bora-hansgrohe + 1:54; ... 41. Michel Hessmann (Unna) - Jumbo-Visma + 9:01; 58. Anton Palzer (Ramsau bei Berchtesgaden) - Bora-hansgrohe + 16:26; 71. Marius Mayrhofer (Herschberg) - Team DSM + 25:39; 77. Jasha Sütterlin (Freiburg im Breisgau) - Bahrain Victorious + 30:44; 81. Pascal Ackermann (Landau in der Pfalz) - UAE Team Emirates + 32:11; 97. Max Kanter (Cottbus) - Movistar Team + 49:11

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