2. Bundesliga (D)

Hannover - St. Pauli: Eggestein, Köhn und zwei ganz besondere Tore

"Sehr schöne Gefühle" bei Hannover gegen St. Pauli

Eggestein, Köhn und zwei ganz besondere Tore - Déjà-vu für Matanovic

Zwei besondere Tore: Johannes Eggestein (li.) und Derrick Köhn konnten am Samstagabend jubeln.

Zwei besondere Tore: Johannes Eggestein (li.) und Derrick Köhn konnten am Samstagabend jubeln. imago images/Getty Images

Zuerst konnte sich der Gast freuen. Früh düpierte Johannes Eggestein seinen Gegenspieler Derrick Köhn, traf schon nach vier Minuten zur 1:0-Führung für St. Pauli in der Partie bei Hannover 96. Ende einer langen Durststrecke für Eggestein, der sein letztes Pflichtspieltor am 16. Mai 2021 noch als Werder-Leihgabe für den Linzer ASK beim 2:5 gegen RB Salzburg erzielt hatte.

Nun der nächste Treffer, und das ausgerechnet in seiner Geburtsstadt Hannover. "Es war in dem Fall besonders, weil ein Großteil meiner Familie zugeschaut hat", so der 24-Jährige, der in der Frühzeit seiner Karriere für den TSV Schloß Ricklingen und den TSV Havelse aktiv gewesen war. "Für 96 habe ich selbst nie gespielt, bin mit 15 Jahren rübergegangen nach Bremen. Das Stadion kenne ich natürlich ganz gut, war selbst schon öfter da. Deshalb hat es sich schon ein bisschen heimisch angefühlt."

Für einen Stürmer sei ein Tor überhaupt immer etwas wert. "Aber es geht am Ende auch darum, Punkte zu erzielen, um den Mannschaftserfolg." Der stellte sich spät mit dem 2:2-Ausgleich durch Jackson Irvine in der fünften Minute der Nachspielzeit ein. "So kann ich mich noch mehr darüber freuen", so Eggestein, der nun auf weitere Einsätze bei Trainer Timo Schultz hofft.

Köhn mit "schönen Gefühlen" und Wermutstropfen

Freuen konnte sich letztlich auch Derrick Köhn. "Es waren sehr schöne Gefühle", berichtete der Hannoveraner nach seiner Heimpremiere in der Heinz-von-Heiden-Arena. Freilich gab's auch einige Wermutstropfen. "Wir hatten das Spiel unter Kontrolle. In letzter Minute so ein Tor zu bekommen ist bitter." Wie schon jenes Tor von Eggestein zu Beginn des Spiels. "Sehr unglücklich, ich denke, da muss ich näher am Mann sein."

Doch auch Köhn konnte vor seiner ebenfalls auf den Rängen anwesenden Familie und einigen Freunden triumphieren: Geboren in Hamburg, spielte der 23-Jährige zunächst in Bramfeld und dann für den Nachwuchs des HSV. Entsprechend sagt er: "Es ist schon besonders schön, gegen St. Pauli zu treffen. Ich habe in der Jugend nie gegen sie verloren, heute auch nicht."

Der fulminante Treffer der Nummer 18 aus 18 Metern zum zwischenzeitlichen 2:1 weckte auch beim Schützen selbst Glücksgefühle. "Ich würde schon sagen, dass ich einen guten Linken habe. Ich versuche, ihn im immer wieder im Training zu verbessern." Beinahe hätte Köhn die gute Aktion später noch getoppt, doch ein Freistoß aus ähnlicher Distanz landete "nur" am Lattenkreuz.

Eggestein - der Hannoveraner, der gegen 96 trifft. Dazu Köhn - der Hamburger, der St. Pauli ein Tor einschenkt. Spezielle persönliche Geschichten während der 90 Minuten im Nordduell, bei dem ein dritter Akteur an eine weitere Kuriosität erinnerte. "Ein spätes Tor für uns - das kenne ich hier ja", verwies Igor Matanovic auf den 16. Januar 2021 und ein echtes Déjà-vu. Damals beendete St. Pauli in Hannover eine schwarze Serie von 13 sieglosen Spielen. Schütze zum 3:2-Erfolg der Hamburger: Matanovic - in der zweiten Minute der Nachspielzeit.

Michael Richter

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