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Jürgen Klinsmann, Jens Nowotny, Francesco Totti, Andrea Pirlo & Co.: Eigentore und kein Luca-Toni-Schrauber: DFB-Legenden und Azzurri-Helden trennen sich in Fürth mit 3:3

Frühere Top-Nationalspieler messen sich mit strahlenden Gesichtern in Fürth

Eigentore, Toni-Vergesslichkeit, Klinsmann-Freude: DFB-Stars und Azzurri-Helden mit 3:3

Legenden des Fußballs unter sich: Italiens Weltmeister Andrea Pirlo (2006) und Weltmeister Jürgen Klinsmann (1990).

Legenden des Fußballs unter sich: Italiens Weltmeister Andrea Pirlo (2006) und Weltmeister Jürgen Klinsmann (1990). imago images

Kapitän und 1990-Weltmeister Jürgen Klinsmann, Trainer und 1974-Weltmeister Berti Vogts sowie 2002-Vizeweltmeister Gerald Asamoh hier, Francesco Totti, Andrea Pirlo, Fabio Cannavaro und Luca Toni (allesamt Weltmeister von 2006) dort: Das freundschaftliche und von reichlich strahlenden Gesichtern begleitete Spiel zwischen den DFB-All-Stars und den Azzurri Legends ließ das Herz der Fußball-Romantiker höher erstrahlen.

Spielerische Glanzpunkte gab es ebenfalls, wenngleich das Tempo wenig verwunderlich aufgrund der höheren Semester auf dem grünen Rasen zu wünschen übrig ließ: Da glänzte zum Beispiel Jens Nowotny mit gewohnt starkem Stellungsspiel, während Klinsmann vorne seinen Torriecher unter Beweis stellen wollte und auf der anderen Seite Pirlo oftmals aus dem Stand feine Pässe schlug, Totti Flanken scharf brachte oder der ohnehin für sein Strahlen bekannte Toni in der Box lauerte.

Cannavaro und Panucci finden das falsche Tor

Und Tore? Gab es an diesem Abend sechs an der Zahl. In der Partie bei herbstlich kalten Abendtemperaturen waren die Deutschen zunächst durch ein unglückliches Eigentor des italienischen Weltmeister-Kapitäns Fabio Cannavaro (10. Minute) und durch eine verunglückte Rettungstat von Christian Panucci nach Klinsmann-Abschluss (19.) in Führung gegangen.

Toni pumpt und vergisst sein Markenzeichen

Der ehemalige Bayern-Stürmer Toni brachte die Legenden-Squadra-Azzurra wieder heran (21.), lachte im Anschluss und rang etwas nach Luft. Sicherlich ein Grund für das Folgende: Denn der inzwischen 42-Jährige vergaß auch glatt seinen berühmten Ohrschrauber-Jubel. Totti, in dieser Saison erstmals seit einer Ewigkeit nicht mehr Teil seiner AS Roma, glich noch vor der Pause aus (34.). Vor dem Publikum - von dem der Teil mit den Azzurri-Fans klar lauter war - gelang Damiano Tommasi per Kopf sogar die erstmalige Führung der Italiener, das 3:2 (79.). Doch dem inzwischen in der 6. Liga bei Noswendel/Wadern spielenden Philipp Wollscheid (30, früher beim 1. FC Nürnberg, Bayer 04 Leverkusen, Stoke City, VfL Wolfsburg) gelang mit der letzten Aktion der Endstand zum 3:3 (90.).

Luca Toni (links) und Michael Schulz

Zwei kraftvolle Kameraden: Luca Toni (links) und Michael Schulz beharken sich in einem Zweikampf. imago images

Weltmeister aus vier Generationen präsentieren Scheck

Die DFB-All-Stars gegen die Azzurri Legends, das Duell von Weltmeistern mit Weltmeistern - insgesamt also eine höchst launige Sache vor 6527 Zuschauern im Fürther Sportpark Ronhof Thomas Sommer. Und obendrein ein Spiel für den guten Zweck, denn: Mannschaft und Trainerteam hatten schon früh überlegt, eine wohltätige Aktion zu unterstützen. Die Wahl fiel letztlich auf die "Initiative Kinderträume", mit der die DFB-Stiftung Egidius Braun verschiedene Programme und Organisationen im In- und Ausland unterstützt. Insgesamt sammelten die Spieler 10.000 Euro ein, der Scheck wurde kurz vor Spielbeginn von Weltmeistern aus vier Generationen überreicht: Horst Eckel (1954), Berti Vogts (1974), Jürgen Klinsmann (1990) und Roman Weidenfeller (2014).

Das Wichtigste sicherlich: Beide Mannschaften überstanden das Spiel ohne größere Blessuren, lediglich Thomas Berthold verletzte sich beim Aufwärmen und konnte nicht mitwirken.

mag/dpa