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"Ein leidenschaftlicher Motivator": Kilic soll Eisbachtal retten

Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar Abstiegsrunde

"Ein leidenschaftlicher Motivator": Kilic soll Eisbachtal retten

Springt als Feuerwehrmann in die Bresche: Metin Kilic

Springt als Feuerwehrmann in die Bresche: Metin Kilic Andreas Egenolf

Turbulente Tage im Westerwald. Nach dem Rücktritt von Trainer Marco Reifenscheidt und Co-Trainer Paul Lauer bei den Sportfreunden Eisbachtal haben die Verantwortlichen des Westerwälder Traditionsvereins die Nachfolge bis zum Saisonende geregelt: Metin Kilic, derzeit noch in Diensten des Kreisoberligisten TuS Frickhofen, soll die Eisbären vor dem Abstieg in die Rheinlandliga bewahren.

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Sowohl die Oberligamannschaft der Sportfreunde als auch das Kreisoberligateam des TuS wurden am Donnerstagabend über diesen Schritt informiert. Kilic hatte bereits in der Winterpause angekündigt, dass er den TuS Frickhofen nach dann sechs Jahren im Sommer ohnehin verlassen würde. Dieser Schritt wird nun einfach vorgezogen. "Die Mannschaft braucht jetzt einen Trainer, der unbefangen an die Sache herangehen kann. Metin ist ein sehr engagierter Trainer und leidenschaftlicher Motivator. Er identifiziert sich mit unserem Verein und kennt einen Großteil der Mannschaft. Er hat klare Prinzipien, geht vorweg und soll der Mannschaft neues Leben einhauchen. Damit kann er uns in der aktuellen Situation sofort weiterhelfen, um gemeinsam mit der Mannschaft das in der aktuellen Situation ambitionierte Ziel, den Klassenerhalt, vielleicht doch noch zu schaffen", sagt Patrick Reifenscheidt, Sportlicher Leiter der Eisbachtaler, über die Verpflichtung des 50-jährigen, der Inhaber der Trainer DFB B-Lizenz ist.

Metin Kilic, der in Elz wohnt, kennt die Eisbachtaler bestens, denn er hat bei dem Verein aus Nentershausen bereits mehr als sieben Jahre diverse Jugendmannschaften von der U13 bis zur U19 als Trainer oder Co-Trainer betreut. Außerdem war er in der Vergangenheit als Jugendkoordinator bei den Sportfreunden tätig. "Eisbachtal ist für mich eine Herzenssache und wenn der Verein mich braucht, dann bin ich da", sagt Kilic über sein neuerliches Engagement bei den Westerwäldern. Das "Abenteuer Oberliga", geht der 50-Jährige keineswegs unvorbereitet an: "Die Bindung war nie weg und ich habe auch fast alle Heimspiele der Oberliga-Mannschaft sehen können. Von daher weiß ich, was mich dort erwartet. Ich kenne die Charaktere in der Mannschaft und weiß auch, wie ich sie anzupacken habe." Fußball spielen könne er seinen Spielern zwar nicht mehr beibringen, aber unter anderem in vielen Gesprächen will er wieder für mehr Selbstvertrauen bei den Sportfreunden sorgen und das "eine oder andere Prozent mehr aus ihnen herauskitzeln", so Kilic. "Den Rest müssen sie schon selbst auf dem Platz zeigen", fordert der neue Eisbären-Trainer.

Nach drei Niederlagen zum Auftakt in die Abstiegsrunde trennen Eisbachtal schon acht Zähler vom rettenden Ufer. Unabhängig davon, wie die Saison für die Sportfreunde ausgehen wird, ist Kilics Vertrag nur bis zum Saisonende datiert. Was danach mit dem Übungsleiter passiert, ist noch unklar. Dass Ex-Profi Thorsten Wörsdörfer ligaunabhängig bei den Westerwäldern übernehmen soll, steht nämlich schon seit Anfang Februar fest.

luk, pm

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