Nachdem die Vorentscheidung beim 1:2 gegen Freiburg II noch nicht gelingen wollte, hatte die SV Elversberg am 37. Spieltag den zweiten Matchball, um den direkten Aufstieg in die 2. Bundesliga perfekt zu machen. Die Saarländer gingen im Vergleich zur Vorwoche personell unverändert in die Partie. Taktisch ruderte Horst Steffen, der am Vortag zum Trainer des Jahres gewählt wurde, allerdings von der Dreier- zurück zur Viererkette.
Zu Gast war mit Wehen Wiesbaden, bei denen im Vergleich zum 2:1 über den SC Verl Kempe anstelle von Ezeh (Schulterbeschwerden) begann, die zweitbeste Offensive (69 Tore) der Liga - natürlich nach den Elversbergern (77). Doch von der enormen Offensivpower auf beiden Seiten war zunächst wenig zu sehen.
Der Fokus lag zu Beginn der Partie vor allem darauf, Sicherheit in das jeweils eigene Spiel zu bekommen. Die SVE, die es vor allem über die Außen versuchte, kam zwar hin und wieder in aussichtsreiche Offensivaktionen, konnte die stabile Dreierkette der Gäste aber nicht überwinden. Schnellbacher traf zwar nach 16 Minuten, stand aber im Abseits. Rochelt scheiterte an Stritzel (38.).
Reinthaler fliegt vom Platz
3. Liga, 37. Spieltag
Einen großen Aufreger gab es kurz vor der Pause dann aber doch noch. Schnellbacher enteilte Reinthaler nach einem Steilpass von Woltemade. Der Wiesbadener griff zum Trikot und wurde folgerichtig für die Notbremse mit Rot vom Platz gestellt (41.).
Die logische Folge: Elversberg erhöhte den Druck zu Beginn der zweiten Halbzeit noch einmal. Es dauerte nicht lange, bis sich das auch auf der Anzeigetafel bemerkbar machte. Correia nickte eine Rochelt-Ecke zur Führung ein (52.).
Wiesbaden war anschließend gefordert und gab sich nicht auf. Prtajin kam zum Kopfball und verpasste den Ausgleich nur um Zentimeter (64.). Der SVE bot sich immer wieder viel Platz, der allerdings nicht zur Vorentscheidung genutzt werden konnte. Rochelt scheiterte unter anderem an der Latte (81.).
Wiesbaden gleicht aus, Elversberg feiert
Und so kamen zehn Wiesbadener quasi im direkten Gegenzug tatsächlich noch einmal zurück: Der eingewechselte Hollerbach bediente den ebenfalls frischen Iredale, der zum 1:1 eingrätschte (81.).
Dabei sollte es bleiben. Während in Wiesbaden die Enttäuschung überwog - durch das Unentschieden könnte der SVWW bis auf Platz sechs abrutschen -, feierten die Elversberger bereits den Aufstieg.
Offiziell ist dieser zwar noch nicht, doch sechs Punkte und 15 Tore sind für den 1. FC Saarbrücken wohl in zwei Spielen nicht mehr aufzuholen. Das wussten auch die Fans, die ihre Mannschaft nach dem Schlusspfiff auf dem Rasen feierten.
Am letzten Spieltag (Sonntag, 13.30 Uhr) ist die SVE zu Gast in Ingolstadt und kann mit einem Unentschieden den endgültig sicheren Aufstieg und mit einem Sieg sogar den Titel feiern. Wiesbaden empfängt zeitgleich den Halleschen FC, muss aber nun auch darauf hoffen, dass die Konkurrenz patzt.