WM

Dänemark bei der WM 2022: "Eriksen kann alles gut"

Bei Dänemark dreht sich vor und während des Spiels alles um den Star

"Eriksen kann alles gut"

Dänemarks Christian Eriksen stand ganz klar im Mittelpunkt.

Dänemarks Christian Eriksen stand ganz klar im Mittelpunkt. IMAGO/Xinhua

Aus Katar berichtet Sebastian Wolff

Für seinen Trainer ist der Fall relativ klar. "Christian kann alles gut", sagt Kasper Hjulmand. Deshalb hat er den 30-jährigen Star von Manchester United am Dienstag im Education City Stadion auch alles machen lassen. In einer Mischung aus einem 3-5-2 und einem 3-4-3-System hat Eriksen zunächst auf der linken Seite begonnen, war nach Thomas Delaneys Knieverletzung ins defensive Mittelfeld und gegen Ende der Partie dann in die zentrale Offensivposition gewechselt.

"Christian gibt uns eine Menge Energie und Kreativität"

Deutlich wurde beim Comeback auf der ganz großen Bühne, eineinhalb Jahre nach seinem Herzstillstand im ersten Gruppenspiel der Dänen bei der EM 2021, dass es immer dann gefährlich wurde, wenn er seine Füße im Spiel hatte. Nach 69 Minuten entschärfte Tunesiens Keeper Aymen Dahmen seinen Schuss, kurz darauf scheiterte Andreas Cornelius am Pfosten, Ausgangspunkt war ein Eckball des Regisseurs. "Wir hatten gehofft, dass wir ihm mehr Bälle liefern", hadert Hjulmand ausdrücklich nicht mit Eriksens Auftritt, sondern mit den Zulieferer-Diensten dessen Kollegen. "Wir hatten keine gute Struktur und haben zu langsam gespielt." Dänemarks Spieler sehen es wir ihr Coach. "Christian gibt uns eine Menge Energie und Kreativität", erklärt Joachim Andersen, "wir brauchen ihn, um auf dem höchsten Niveau zu performen." Gegen Tunesien erreichten sie dies auch mit ihm nicht.

Zurück auf der Bühne eines Weltturniers

WM 2022

Eriksen selbst hat natürlich registriert, dass sich an diesem Dienstag in Al-Rayyan vieles um ihn gedreht hat. Nicht nur um sein Spiel, sondern auch um seine Geschichte. Die beschwerlichen Schritte bis zum Comeback nach dem Einsetzen eines Herzschrittmachers hat er im Hinterkopf, wenn er scheinbar gelassen sagt: "Wir hatten mit drei Punkten gerechnet, jetzt ist es nur einer." Für ihn zählt es vor allem, wieder da zu sein, zurück auf der Bühne eines Weltturniers. "Wie ja jeder weiß, konnte ich das letzte Mal nicht lange dabei sein." Es waren genau 43 Minuten bis zur Tragödie, und deshalb sagt Eriksen: "Ich bin jetzt einfach wieder froh, bei einem solchen Turnier wieder für Dänemark zu spielen."