Portos Coach Sergio Conceicao rotierte im Vergleich zur 1:2-Niederlage bei Atletico Madrid nur auf einer Position und das gezwungenermaßen. Joao Mario kam für den Gelb-Rot-gesperrten Mehdi Taremi in die Elf, spielte allerdings hinten rechts. Dafür rutschte Pepê nach vorne.
Brügges Trainer Carl Hoefkens sah nach dem etwas überraschenden 1:0-Sieg gegen Bayer Leverkusen keinen Grund zu rotieren und setzte auf dieselbe Elf. Hinten sollte erneut Ex-Liverpool-Keeper Mignolet den Kasten sauber halten, vorne Skov Olsen, Sowah und Jutgla die Tore schießen.
Die Anfangsphase war relativ ausgeglichen, mit leichtem Ballbesitz-Vorteil bei den Gastgebern. Diese Tatsache zog sich allerdings durch die gesamten ersten 45 Minuten, ohne dass der FC Porto daraus groß Profit schlagen konnte. Besonders im Aufbauspiel waren die Portugiesen eher überfordert, wenn sie den Ball hatten.
Brügge bissiger - und vom Punkt sicher
Champions League, Vorrunde, 2. Spieltag
So brachte auch ein Fehler von Diogo Costa die Führung für Brügge: Sein Abschlag geriet zu kurz und so konnten die Gäste schnell durchstecken auf Jutgla, der 15 Meter vor dem Tor mit einem Foul von Joao Mario gestoppt wurde. Der Unparteiische zeigte direkt auf den Punkt, der Gefoulte verwandelte sicher (15.).
Knapp zehn Minuten später kombinierte sich Porto erstmals richtig gefährlich vor Mignolets Kasten, doch Pepê legte sich die Kugel etwas zu weit vor und so konnte der frühere Liverpool-Keeper parieren (24.). Bis zur Pause blieb der Gast aus Belgien in seinen Offensivaktionen bissiger und wirkte insgesamt gefährlicher. Kurz vor dem Pausenpfiff ließ erneut eine Unsicherheit des Keepers den FC Porto aufhorchen, doch der angerauschte Jutgla kam zu spät (43.).
Belgier kommen furios aus der Kabine
Nach dem Seitenwechsel wurden die Sorgenfalten im Gesicht von Sergio Conceicao nur tiefer. Sein Team lag nach nur sieben Minuten im zweiten Durchgang mit 3:0 hinten. Was war passiert? Kurz nach Wiederbeginn erhöhte Sowah nach einem Steckpass von Jutgla (47.), fünf Minuten später verwertete Skov Olsen eine durchgerauschte Flanke von Meijer mit einem strammen Schuss (52.).
Porto wirkte im Anschluss wie gelähmt, wusste weiterhin mit dem Ball offensiv wenig anzufangen und wenn sie mal vorne durchkamen kam der letzte Ball nicht an. So plätscherte die Partie bis zur Schlussphase vor sich hin. Dann ging es Schlag auf Schlag. Erst parierte Diogo Costa einen wuchtigen Kopfball vom eingewechselten Yaremchuk (79.), dann scheiterte Danny Namaso ebenfalls mit einem Kopfball an Mignolet (81.).
Damit aber nicht genug: Vor dem Schlusspfiff hatte Porto erneut die Chance auf den Ehrentreffer, doch Wendells Distanzschuss zischte knapp drüber und so war es erneut Brügge, das das letzte Wort hatte. Nach Sowahs Pfostentreffer (87.) machte es Nusa mit einem überlegten Schuss besser (89.) - 4:0-Endstand. Die Belgier demütigten Porto vor deren eigenen Fans und blieben damit ohne Punktverlust. Die Portugiesen warten dagegen auf den ersten Zähler in der Königsklasse.
Porto gastiert am Samstag (19 Uhr) in der Liga bei GD Estoril Praia, Brügge am Sonntag (18.30 Uhr) bei Standard Lüttich. In der Königsklasse empfangen die Portugiesen am vierten Oktober (21 Uhr) derweil Leverkusen, Brügge zeitgleich Atletico Madrid.