Im Endspiel der Europa League kam es zum Duell zwischen dem Rekordsieger FC Sevilla und der von José Mourinho trainierten AS Rom. Wer vor der Partie einen spielerischen Leckerbissen erwartete, wurde enttäuscht. Die ausgeglichene Partie war von Beginn an von vielen intensiven Zweikämpfen im Mittelfeld geprägt. Beide Teams lieferten sich hitzige Duelle. Das hatte schon früh einige Unterbrechungen zur Folge, die den Spielfluss immer wieder unterbrachen.
Dybala macht den Unterschied
So passierte auch in den Strafräumen nicht allzu viel, wobei die Roma, die wieder mit dem von Verletzungen geplagten Dybala begann, den etwas gefährlicheren Eindruck machte. Und der Argentinier zeigte, warum er für die Italiener so wichtig ist: Spinazzolas gute Möglichkeit in der zwölften Minute leitete er ein, dann traf er selbst nach knapp mehr als einer halben Stunde zur Führung: Nach Mancinis Steilpass blieb Dybala frei vor Bono eiskalt und schob rechts unten ein (35.).
Europa League, Finale
Gegen kompakt verteidigende Römer taten sich die Andalusier, bei denen Alex Telles links hinten den gesperrten Acuna ersetzte, lange schwer. Immer wieder probierten es die Sevillistas mit Flanken, doch die Giallorossi verteidigten die Angriffsversuche bärenstark weg.
Sevilla wird besser: Rakitic an den Pfosten
Erst kurz vor der Pause konnte die Elf von José Mendilibar den Druck etwas erhöhen - und kam in der 43. Minute zur ersten Chance, als Fernando einen Kopfball knapp drüber setzte. In der Folge blieb Sevilla dran, setzte sich zum ersten Mal in dieser Partie in der Hälfte der Roma fest: Rakitic hatte die beste Möglichkeit, traf aus der Distanz allerdings nur den Pfosten (45.+6).
Mancini trifft ins eigene Tor
Sevilla nahm den Schwung mit in die zweite Hälfte und kam druckvoll aus der Kabine. Die Andalusier drückten auf den Ausgleich - und verdienten sich diesen nach einer Flanke von Jesus Navas: Seine druckvolle Hereingabe lenkte Mancini unglücklich zum 1:1 ins eigene Tor (55.).
Abraham und Belotti scheitern an Bono
In der Folge entwickelte sich ein offenes Spiel in der Puskas-Arena: Sevilla hatte mehr vom Spiel, schnürte die Römer in einigen Phasen in der eigenen Hälfte ein, doch die Mourinho-Elf hatte die klareren Chancen: Während sich die Sevillistas durch Kopfbälle von Ocampos (69.) und En-Nesyri (90.+2) und Susos Distanzschuss (90.+6) nur annäherten, hatte die Roma zwei dicke Gelegenheiten auf das 2:1: Abraham (67.) und Belotti (83.) scheiterten aus kurzer Distanz am bockstark parierenden Bono.
Da ein Strafstoß für Sevilla - Ocampos war nach einem Zweikampf mit Roger Ibanez zu Boden gegangen - nach Überprüfung durch den VAR zurückgenommen wurde (77.) und Fernandos Handspiel im Sechzehner Schiedsrichter Anthony Taylor nicht für einen Elfmeter reichte, ging es in die Verlängerung.

Matchwinner Bono feiert den Europa-League Titel mit seinen Mitspielern. AFP via Getty Images
Und die war ein purer Abnutzungskampf. Torraumszenen gab es kaum, dafür umso mehr Zweikämpfe, Fouls und Unterbrechungen. Beide Mannschaften warfen alles rein, doch die Kräfte wurden weniger. So musste die Entscheidung im Elfmeterschießen fallen.
Montiel schießt Sevilla zum Titel
Weil die ersten drei Schützen der Andalusier cool blieben und mit Mancini und Roger Ibanez schnell zwei Italiener verschossen, hatte Montiel den entscheidenden Strafstoß auf dem Fuß: Erst verschoss der Argentinier, doch weil Rui Patricio zu früh gestartet war, wurde der Elfmeter wiederholt. Die zweite Chance ließ sich Montiel nicht nehmen und schoss den FC Sevilla zum siebten Europa-League-Titel.
Für beide Teams steht in der Liga noch der letzte Spieltag auf dem Programm: Während Sevilla bei Real Sociedad in La Liga mit einem Sieg am Sonntag (18.30 Uhr) noch von Rang elf auf sieben springen könnte, geht es für die Roma einige Stunden später gegen La Spezia darum, Rang sechs in der Serie A zu verteidigen.