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Über 150 FGS-Sperren - Deutscher mit Diskriminierungsfall

Unbefristeter Bann gegen deutschen Free Agent

FGS-Sperren für über 150 Spieler - Deutscher mit Diskriminierungsfall

Die Liste der gesperrten Spieler für die FGS 22 wird immer länger.

Die Liste der gesperrten Spieler für die FGS 22 wird immer länger. EA SPORTS

Schon im Vorfeld des dritten FGS-Qualifiers hatte EA SPORTS eine große Bannwelle erlassen, durch die zahlreiche Spieler disqualifiziert und andere nachgerückt waren. Auch der vierte FGS-Qualifier am 23. und 24. Mai wird nicht mit der ursprünglich ermittelten Besetzung über die Bühne gehen - der Organisator hat erneut durchgegriffen.

Mehr als 150 Spieler sind von EA SPORTS ausgeschlossen worden, die meisten Sperren wurden wegen illegalen Tradings von FUT-Inhalten ausgesprochen und belaufen sich auf ein Kalenderjahr. In drei gravierenderen Ausnahmefällen hat der Entwickler noch längere Ausschlüsse verhängt - einmal sogar unbefristet.

Ausschluss potenziell lebenslang

Die beiden Bulgaren 'SanchezIsGoat' und 'Marto_Petkov14' wurden für zwei Jahre gesperrt, in beiden Fällen geht es um unerlaubte Eingriffe in den Turnierablauf der heimischen eFirst League. Gar unbefristet ist der Bann gegen den deutschen Free Agent Canel 'CaNeL_10_FsV' Burcu - aufgrund von Diskriminierung.

Als Sanktion kommunizierte EA SPORTS eine "Disqualifikation von allen Wettbewerben der FIFA 22 Global Series und jeglichen zukünftigen Events, die nach dieser Saison terminiert werden - gültig ab sofort". Zudem zitierte der Entwickler den Code of Conduct, ohne jedoch näher auf das genaue Vorkommnis einzugehen.

"Z-Wort"-Entgleisung auf Twitter

Vermutlich wurde die Strafe im Zusammenhang mit einer diskriminierenden Entgleisung des Frankfurters auf Twitter verhängt. Der rumänische FIFA-Profi Cosmin 'PCosmin6' Petrescu hatte 'CaNeL_10_FsV' im Februar vorgeworfen, ihm und anderen Spielern in Division Rivals zum eigenen Vorteil "auszuweichen".

'CaNeL_10_FsV' reagierte wütend auf diesen Vorwurf: "Warum retweetest du das so, kleiner Junge? Die Leute, die mich kennen, wissen, dass ich nicht ausweiche." Versehen wurde diese Antwort mit dem "Z-Wort", der entmenschlichenden Fremdbezeichnung für Sinti und Roma - ein klarer Verstoß gegen die Verhaltensregeln der FGS 22.

'CaNeL_10_FsV' erneut ausfällig

Einsichtig zeigte sich 'CaNeL_10_FsV' auch nach seiner Sperre nicht. "Jeder, der mich privat kennt, weiß, dass ich der weltoffenste, toleranteste und netteste Mensch bin", meinte Burcu via Twitter. "Mein Motto war schon immer: Leben und leben lassen. Jedem das Seine, solange man ein guter Mensch ist."

Im Anschluss wurde es wieder deutlich offensiver: 'CaNeL_10_FsV' warf seinen Kritikern vor, ihm "ohne ein bisschen Lebenserfahrung im Real Life irgendwas von Verhalten erklären" zu wollen. Zudem legte er ihnen nahe, eSport-ferne Praktiken an sich selbst zu vollziehen - garniert mit der Ansprache als "Hunde".

Burcu ist übrigens nicht nur im FIFA-eSport recht erfolgreich unterwegs gewesen, der 23-Jährige spielt auf dem realen Rasen beim SF Friedrichsdorf in der Hessenliga - hierarchisch fünfthöchste Spielklasse Deutschlands. In der Saison 2020/21 hatte er sogar noch zwölf Regionalliga-Partien für den FSV Frankfurt bestritten.

Niklas Aßfalg

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