Nachdem sich die Emotionen bei der Verabschiedung von Hinteregger im Frankfurter Deutsche Bank Park gelegt hatten, dauerte es nur sechs Minuten, bis es wieder etwas zu feiern für die Eintracht-Fans gab - und das unter gütiger Mithilfe der Hoffenheimer, die zu Beginn noch einen konzentrierten Eindruck gemacht hatten.
Frankfurter Tempo-Fußball mit drei Hauptdarstellern
Eduardo Quaresma verlor neben dem eigenen Strafraum den Ball, Lindström leitete mit der Hacke in den Strafraum zu Kamada und der japanische WM-Fahrer legte im Fallen noch für Sow auf, der zur frühen Führung einschoss (6.).
Nun war die SGE, bei der nach dem 2:1-Auswärtssieg in Augsburg Kamada und Knauff für Rode (mit Wadenproblemen geschont) und Pellegrini spielten, völlig auf Betriebstemperatur und wirbelte die TSG-Defensive gehörig durcheinander. Allen voran Götze, Lindström und Kolo Muani sprühten nur so vor Spielwitz und waren in den folgenden Minuten nahezu nicht einzufangen.
Nach einem Einwurf legte Kolo Muani für Lindström ab und verwertete den von Baumann nur nach vorne abgewehrten Ball zum 2:0 dann selbst (8). Das im Vergleich zum 1:3-Niederlage gegen Leipzig auf fünf Positionen veränderte Hoffenheim - Damar, Eduardo Quaresma (beide Startelf-Debüt), Kabak, Kaderabek und Kramaric spielten anstelle von Prömel (Knöchelfraktur), Akpoguma, Nsoki, Skov und Bruun Larsen - hatte keinerlei Zugriff mehr auf das Spiel. Die Kraichgauer rannten nur hinterher und hatten Glück, dass der Eintracht ab und an trotz aller Spielfreude die allerletzte Genauigkeit abging.
Bundesliga - 14. Spieltag
Baumgartner verkürzt aus dem Nichts
Trotzdem stellte Dina Ebimbe nach einem starken Spielzug über Götze, Kamada und Kolo Muani noch vor Ablauf der ersten 30 Minuten auf 3:0 (29.). Defensiv hatte die SGE alles im Griff, passte aber einmal bei einem Diagonalschlag von Angelino nicht auf und so durfte Baumgartner nach Querlage von Kabak verkürzen (37.).
Deutlich spielbestimmend blieben aber die Hessen, die nach Belieben das Tempo anzogen, teils messerscharfe Pässe spielten und eine gute Mischung aus schnellen Kombinationen und Tempo-Dribblings hatten. Lindström ließ aus der Distanz das 4:1 liegen (45.+2).
Breitenreiter justiert nach
Zur zweiten Hälfte reagierte TSG-Trainer André Breitenreiter und nahm die überforderten Eduardo Quaresma, Damar und Kaderabek vom Feld. Akpoguma, Stiller und Skov kamen - und das machte sich gleich bezahlt. Nach einer zu kurz abgewehrten Flanke von Skov traf Kabak aus der Distanz zum Ausgleich (46.).
Auch wenn die Hoffenheimer ein anderes, verbessertes Gesicht als noch im ersten Abschnitt zeigten, übernahm fortan wieder die Eintracht.
SGE dreht wieder auf
Götze, Kolo Muani und Lindström waren wieder bereit, zu zaubern. In dieser Reihenfolge fiel auch der nächste SGE-Treffer. Lindström war der Verwerter des blitzsauberen Spielzugs zum 4:2 (56.).
Der Treffer hatte bei der TSG Wirkung hinterlassen. Die Kraichgauer agierten nicht mehr so druckvoll wie zu Beginn der zweiten Hälfte - die Frankfurter umso mehr. Kamada (Oberkante Latte, 58.), Lindström (61., 71.) und Dina Ebimbe (nach Hacken-Vorlage Lindström, 67.) hätten das Ergebnis weiter in die Höhe schrauben können.
TSG-Keeper Oliver Baumann ist nach Jesper Lindströms Treffer bedient. IMAGO/Schüler
Weil Hoffenheim außer einem Kramaric-Kopfball (84.) nicht mehr gefährlich vor Trapp auftauchte, reichte es am Ende aber auch so zum hochverdienten Sieg für die Eintracht, die damit den Patzer der Dortmunder (0:2 in Wolfsburg) direkt ausnutzt und sich am BVB vorbei auf einen Champions-League-Rang schiebt.
Die TSG Hoffenheim konnte nur in ganz wenigen Phasen mithalten und hatte vor allem gegen das spielfreudige Frankfurter Dreigestirn mit Götze, Lindström und Kolo Muani kein Mittel. Damit warten die Kraichgauer mittlerweile seit vier Spielen auf einen Sieg.
Am letzten Spieltag vor der WM-Pause trifft Frankfurt am kommenden Sonntag um 15.30 Uhr auswärts auf Mainz. Für die TSG geht es am 15. Spieltag zu Hause gegen den VfL Wolfsburg weiter (Samstag, 15.30 Uhr).