Bundesliga (D)

Füchse Berlin empfinden Weihnachts-Meisterschaft als Ansporn

Hanning gönnt sich "nur ein Glas"

Füchse empfinden "Weihnachts-Meisterschaft" als Ansporn

Hart erkämpfter Sieg in Gummersbach: die Füchse Berlin liegen zu Weihnachten vorn.

Hart erkämpfter Sieg in Gummersbach: die Füchse Berlin liegen zu Weihnachten vorn. picture alliance / BEAUTIFUL SPORTS/Wunderl

Beim Anblick der Weihnachtstabelle wird Bob Hanning ganz warm ums Herz. "Das ist der verdiente Lohn für unheimlich harte Arbeit", sagte der Manager der Füchse Berlin, machte eine kurze Pause, um dann einen typischen Hanning-Satz folgen zu lassen: "Vor allem ist die Tabellenführung aber Ansporn für jeden einzelnen bei uns im Klub für die kommenden Wochen und Monate. Wir wollen Meister werden! Dieser Gedanke treibt uns alle an."

Wir wollen Meister werden! Dieser Gedanke treibt uns alle an.

Bob Hanning

Hanning selbst wird sich an den Festtagen einen edlen Tropfen gönnen. Ornellaia. Feinsten italienischen Rotwein. "Aber nur ein Glas", sagte er. Mehr Grund zum Feiern sieht er nicht. "Noch nicht", wie Hanning dem SID verriet.

Blinker links und vorbei an der Konkurrenz

Aktuelle Spiele

Im Windschatten des großen Duells zwischen Rekordmeister THW Kiel - am Sonntag von der SG Flensburg im Nordderby deklassiert - und dem SC Magdeburg hat der Hauptstadt-Klub fast unbemerkt den Blinker links gesetzt. Nach Platz vier in der Saison 2020/21 und dem dritten Platz der abgelaufenen Serie greifen die Füchse nun ganz oben an, der erste Meistertitel der Vereinsgeschichte ist keine Utopie mehr. Einen Punkt beträgt der Vorsprung nach der Hinrunde auf die Kieler, zwei sind es auf die Rhein-Neckar Löwen. Und vier auf Magdeburg, das allerdings noch zwei Spiele mehr auszutragen hat.

"Was wir momentan erleben, ist das Ergebnis jahrelanger und zielgerichteter Arbeit", erklärt Hanning den Berliner Höhenflug. Man sei "sportlich, sozial, wirtschaftlich und auch ökologisch hervorragend und nachhaltig aufgestellt". Beim Weihnachtsschmaus, so der Geschäftsführer mit Blick auf das Heimspiel gegen den SC DHfK Leipzig am 27. Dezember, der letzten Partie für die Füchse, bevor es in die sechswöchige WM-Pause geht, "müssen sich die Jungs diesmal aber zurückhalten. Wir dürfen jetzt kein bisschen nachlassen."

Siewert/Kretzschmar führen die Füchse nach oben

Unter der sportlichen Leitung von Trainer Jaron Siewert und Sportvorstand Stefan Kretzschmar geht es bei den Berlinern seit dem Jahr 2020 sukzessive bergauf. Selbst die Verletzung von Superstar Mathias Gidsel, der mit einer Handverletzung in der Hinrunde wochenlang ausfiel, steckten die Füchse weg. Mit ihrer Mischung aus ausgebufften Altstars wie Hans Lindberg oder Max Darj, Vereins-Dauerbrennern wie Paul Drux oder Fabian Wiede sowie hungrigen Eigengewächsen wie Nils Lichtlein und Tim Freihöfer scheint diesmal der ganz große Wurf möglich.

Siewert bezeichnete die Tabellenkonstellation nach dem 30:28-Zittersieg am Sonntag beim VfL Gummersbach als "Momentaufnahme. Wir freuen uns bis zum nächsten Spiel darüber", so der 28-Jährige. Wohin er mit den Berlinern will, daran ließ der jüngste Bundesliga-Coach schon bei seiner Inthronisierung im Sommer 2020 keinen Zweifel. "Das Ziel muss sein", sagte er damals, "oben anzugreifen. Keiner sagt: Platz zwei ist ein super Ziel. Am Anfang geht man von der Spitze aus."

Da stehen sie nun, die Füchse. Und wollen ihren Platz so schnell nicht wieder räumen.

aho, sid

Das sind die HBL-Neuzugänge für die Saison 2022/23