Bundesliga (D)

"Fühle mich wieder bereit": Eberl wird Geschäftsführer Sport bei RB Leipzig

Einigung mit Gladbach erzielt

"Fühle mich wieder bereit": Eberl wird Geschäftsführer Sport bei RB Leipzig

Zurück im deutschen Profifußball: Max Eberl. 

Zurück im deutschen Profifußball: Max Eberl.  picture alliance / Hasan Bratic

Wie der Verein am Montag bekanntgab, wird Eberl seine Tätigkeit zum 15. Dezember 2022 aufnehmen. Er unterschreibt demnach einen "langfristigen Vertrag", die genaue Laufzeit teilte RB nicht mit. Laut einem "Bild"-Bericht, der sich mit kicker-Informationen deckt, hat Eberl bei den Sachsen bis 2026 unterschrieben.

Er ergänzt damit die Geschäftsführung des Vereins um Oliver Mintzlaff (Vorsitzender), Florian Hopp (Finanzen) und Johann Plenge (Unternehmensentwicklung). Der 48 Jahre alte Eberl soll in der neuen Rolle mehr Kompetenzen bekommen als alle sportlichen Verantwortlichen zuvor - einschließlich Ralf Rangnick.

Ich bin dankbar für die für mich notwendige Zeit der Erholung und fühle mich wieder bereit und voller Kraft.

Max Eberl

"Ich bin dankbar für die für mich notwendige Zeit der Erholung und fühle mich wieder bereit und voller Kraft, im Fußball arbeiten zu wollen", wird Eberl zitiert. "Ich komme zu einem Verein, der sich in den vergangenen Jahren rasant entwickelt hat, sehr ambitioniert ist und für eine klare Fußballphilosophie steht. Es herrscht hier ein riesiges Potenzial - im gesamten Klub und der gesamten Region."

Eberl war zu Jahresbeginn aus gesundheitlichen Gründen als Sportchef bei den Fohlen zurückgetreten. Der 48-Jährige gab unter Tränen zu, dass er "nicht mehr kann", "keine Kraft" mehr habe und "einfach nur noch raus" wolle aus dem Business. 13 Jahre lang hatte er als Sportdirektor der Borussia gewirkt.

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Im Anschluss an seine emotionale Rücktritts-Pressekonferenz im Januar habe Mintzlaff sich "bei Max gemeldet und ihm alles Gute gewünscht", wird der Vorsitzende der Geschäftsführung zitiert. "Auch anschließend habe ich immer mal wieder versucht, Kontakt aufzunehmen, aber Max hat mir gesagt, dass er Ruhe und Zeit für sich braucht und kein Interesse an Fußball hat, wir uns aber im Sommer treffen können. Ich habe den Kontakt deshalb nie abreißen lassen und mich im Sommer mit ihm getroffen."

Bei diesem Gespräch habe Eberl "bestätigt, dass er die Perspektive bei uns sehr interessant findet, aber vor dem 1. Juli 2023 nicht wieder einsteigen möchte", so Mintzlaff weiter. "Damit war für uns aber die Tür ein Stück weit offen und wir sind nun sehr froh, dass wir gemeinsam mit Max den Startpunkt unserer Zusammenarbeit bereits für Mitte Dezember gefunden haben."

2,5 Millionen Euro Sockelablöse

Für die Verpflichtung von Eberl zahlt Leipzig eine Sockel-Ablöse an Gladbach, die nach kicker-Informationen 2,5 Millionen Euro betragen soll und sich durch Boni noch erhöhen kann. Eberls bis 2026 laufende Vertrag ruhte nur, Gehalt bezog er aber nicht. Wie die Borussia mitteilte, ist dieses Arbeitsverhältnis nun aufgelöst worden. "Mit RB Leipzig haben wir in guten und fairen Gesprächen eine Einigung erzielt, die unseren Vorstellungen entspricht", wird Geschäftsführer Stephan Schippers zitiert.

Die Sachsen haben nun einen Nachfolger für Markus Krösche gefunden, der im Mai 2021 das Amt des Sportvorstands bei Eintracht Frankfurt übernommen hatte. "Mit Max Eberl konnten wir die Position des Geschäftsführers Sport mit unserem absoluten Wunschkandidaten besetzen", freut sich Mintzlaff. "Wir beschäftigen uns schon länger mit Max, haben seine schwierige Situation aber immer respektiert und freuen uns nun sehr, die Zusammenarbeit im Dezember beginnen zu können."

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Nach kicker-Informationen hatte Eberl den RB-Verantwortlichen zuerst seine Zusage gegeben, es fehlte noch die Einigung mit Borussia Mönchengladbach. Vor dem Aufeinandertreffen der beiden Klubs am Samstag hatte RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff betont, man befinde sich "auf der Zielgeraden".

Unmittelbar vor seinem freiwilligen Aus bei den Fohlen hatte Eberl bei Transfers ungewohnt häufig daneben gegriffen, unter dem Strich blieb seine Zeit am Niederrhein aber eine absolute Erfolgsstory. Der 104-malige Bundesligaspieler formte aus einem Abstiegskandidaten einen Champions-League-Teilnehmer.

In Sachsen wird er wieder einen Klub aus der Königsklasse gemeinsam mit RB-Boss Mintzlaff formen dürfen - und auf einen alten Bekannten treffen. Als Verantwortlicher in Mönchengladbach verpflichtete er 2019 den damaligen Salzburg-Coach Marco Rose, der die Borussia in die Champions League führte. In Leipzig werden beide nun wieder zusammenarbeiten.

aho, mib