Fürths Trainer Marc Schneider wartete nach dem 1:2 bei Hannover 96 weiter auf den ersten Sieg als Kleeblatt-Coach. Gegen St. Pauli konnte er in der Verteidigung auf Last-Minute-Neuzugang Michalski setzen, der für Fobassam spielte. Zudem begann Tillman im 4-2-3-1 anstelle von Ache.
2. Liga, 7. Spieltag
St.-Pauli-Coach Timo Schultz konnte gegenüber dem 2:2 gegen den SC Paderborn erstmals in dieser Saison wieder auf Stammkeeper Vasilj vertrauen, Smarsch stand gar nicht erst im Kader. Ansonsten beließ es Schultz bei derselben Elf wie gegen die Ostwestfalen.
Die Verunsicherung war beiden Teams zu Beginn anzumerken. Fürth wartete seit 19 Spielen auf einen Dreier, St. Pauli war in der Fremde seit über einem halben Jahr ohne Sieg.
St. Pauli kontrolliert - Hartel mit der Führung
Dennoch übernahmen die Kiezkicker nach den ersten Minuten des Abtastens die Kontrolle und wurden druckvoller. Den ersten Abschluss konnte Haddadi noch im letzten Moment blocken, in der 19. Minute war dann aber auch der Tunesier machtlos: Asta warf sich noch in den ersten Abschluss, Paqaradas Pass prallte im Anschluss aber zu Hartel, der Linde aus kurzer Distanz keine Chance ließ.
Der Treffer war zu diesem Zeitpunkt absolut verdient, da St. Pauli in nahezu allen Statistiken - ob Ballbesitz (58-42), Torschüsse (9:3) oder Passquote (83-70) - führte und sich das bis zur Pause auch nicht änderte.
Fürth war zwar durchaus um den Ausgleich bemüht - Sieb scheiterte unmittelbar nach dem Gegentreffer mit seinem Lupfer an Vasilj (20.) - vor allem die vielen Standards verpufften wie so oft in dieser Saison äußerst harmlos.
Auf der Gegenseite taten die Hamburger nur das Nötigste, konnten in Person von Kapitän Irvine aber noch beinahe erhöhen, er scheiterte nach einer halben Stunde per Kopf aber an der Querlatte.
Neue Hälfte, neues Glück - Fürth trumpft plötzlich auf
Mit neuem Mut kamen die Gastgeber aus der Kabine - und zeigten in den ersten Sekunden ein ganz anderes Gesicht: Raschls Querpass landete beinahe im Tor der Gäste (46.), dann klärte Paqarada einen Christiansen-Kopfball auf der Linie (47.) - und dann war der Ball doch drin: Abiama gewann nach einer Bogenlampe das Kopfballduell, Hrgota nahm das Leder anschließend volley und glich aus (48.).
Doch damit nicht genug: Wenig später nickte St. Paulis Kapitän Irvine eine Raschl-Flanke ins eigene Netz ein und stellte die Partie binnen sieben Minuten komplett auf den Kopf (52.).
Und das Ergebnis sorgte für einen völlig neuen Spielrhythmus. Fürth hatte in der Folge kaum Probleme, die Angriffe der Gäste zu verteidigen und setzte seinerseits immer wieder gefährliche Nadelstiche. St. Pauli schien dann aber doch noch einmal zurück in die Begegnung zu finden, da Tillman Joker Matanovic bei einer Flanke etwas zu ungestüm bearbeitete und nach langer Video-Studie Schiedsrichter Martin Petersen auf den Punkt zeigte (71.).
Joker Metcalfe hat das letzte Wort
Paqarada trat an und verschoss zum zweiten Mal in Serie, diesmal setzte er das Leder an die Unterkante der Latte (72.). Für den Moment waren die Gäste ideenlos, doch eine Möglichkeit bekamen sie noch: Der eingewechselte Metcalfe fand in der ansonsten gut sortierten Fürther Viererkette die Lücke und zog aus gut 16 Metern erfolgreich ab, Linde war machtlos (85.).
Amenyidos abgefälschter Schuss (90.) hätte das Spiel beinahe ein zweites Mal gedreht, doch das Abwehrbein Michalskis drehte das Leder knapp um den Pfosten. Wenig später war Schluss und klar, dass Fürth in dieser Saison weiterhin sieglos bleibt und seit 20 Pflichtspielen auf einen Dreier wartet. St. Paulis Auswärtsschwäche bleibt ebenfalls erhalten, seit Februar wartet das Schultz-Team auf einen Dreier in der Fremde.
Der Absteiger aus Franken gastiert am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) beim 1. FC Magdeburg. Die Kiezkicker empfangen am Sonntag (13.30 Uhr) den SV Sandhausen.