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Gent-Wevelgem: Van Aert lässt Laporte den Vortritt

Politt im Ziel "total müde und leer"

Gent-Wevelgem: Van Aert lässt Laporte den Vortritt

Attackierten früh und waren erfolgreich: Die Teamkollegen Christophe Laporte und Wout van Aert.

Attackierten früh und waren erfolgreich: Die Teamkollegen Christophe Laporte und Wout van Aert. IMAGO/Belga

Nach 261 durchgehend verregneten Kilometern sicherte sich Laporte vom Team Jumbo-Visma den Halbklassiker vor Teamkollege und Topfavorit Wout van Aert aus Belgien, der ihm den Sieg überließ. Dritter wurde Sep Vanmarcke (Belgien/Israel-Premier Tech), der am Ende mit knapp zwei Minuten Verspätung ins Ziel kam.

Van Aert, Gewinner des Grünen Trikots bei der Tour de France 2022, und Laporte attackierten gut 50 km vor Schluss gemeinsam und setzten sich vorentscheidend ab - das Feld konnte die beiden Topfahrer trotz großer Bemühungen nicht mehr stellen.

Begonnen hatte das erstmals 1934 ausgerichtete Rennen am Vormittag bei regnerischem Wetter in der Kleinstadt Ypern. Über neun kleinere, giftige Anstiege und teilweise nicht asphaltierte Straßen ging es durch Westflandern.

Lange Zeit diktierte eine Fluchtgruppe um den Olympiasieger von 2016, Greg van Avermaet aus Belgien, das Geschehen an der Spitze, ehe van Aert und Laporte Ernst machten. Erst am Freitag hatte sich van Aert beim E3 Preis von Harelbeke den Sieg im Sprint gegen Mathieu van der Poel und Tadej Pogacar gesichert.

Damit zeigte sich der niederländische Jumbo-Visma-Rennstall erneut als dominierende Mannschaft. Laporte sorgte bereits für den 19. Saisonsieg der Schwarz-Gelben.

Politt : "Es war superkalt"

Eine ordentliche Platzierung fuhr der deutsche Meister Nils Politt als Mitglied der ersten Verfolgergruppe ein. "Es war super kalt. Jeder ist total müde und leer", sagte der Kölner, der vor allem beim Frühjahrsklassiker Paris-Roubaix in zwei Wochen um den Sieg mitkämpfen will. Für den letzten von drei deutschen Siegen bei Gent-Wevelgem hatte John Degenkolb im Jahr 2014 gesorgt.

Immer wieder war es auf den glitschigen Straßen zu Stürzen gekommen, auch prominente Namen wurden nicht verschont. So mussten die beiden Ex-Weltmeister Michal Kwiatkowski (Polen) und Filippo Ganna (Italien) aus dem Ineos-Team das Rennen vorzeitig beenden. Einige Fahrer wie Sprintstar Mark Cavendish (Großbritannien) und Rick Zabel hatten kurzfristig auf einen Start verzichtet.

Gent-Wevelgem in Ypern/Belgien (260,90 km):

1. Christophe Laporte (Frankreich) - Jumbo-Visma 5:49:39 Std.; 2. Wout van Aert (Belgien) - Jumbo-Visma + 0 Sek.; 3. Sep Vanmarcke (Belgien) - Israel-Premier Tech + 1:56 Min.; 4. Frederik Frison (Belgien) - Lotto Dstny; 5. Mads Pedersen (Dänemark) - Trek - Segafredo; 6. Mikkel Bjerg (Dänemark) - UAE Team Emirates; 7. Alexis Renard (Frankreich) - Cofidis + 2:04; 8. Olav Kooij (Niederlande) - Jumbo-Visma; 9. Danny van Poppel (Niederlande) - Bora-hansgrohe; 10. Daniel McLay (Großbritannien) - Team Arkea-Samsic

tru, sid, dpa

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