Krankheitsbedingt mussten beide Trainer umstellen, Elvedi fehlte auf Seiten der Gladbacher, der VfB musste auf Ito und Zagadou verzichten. Insgesamt gab es auf beiden Seiten jeweils drei Wechsel in der Startformation - sowohl Daniel Farke als auch Michael Wimmer sollten mit ihren Entscheidungen ein glückliches Händchen haben.
Farke setzte von Beginn an auf Hofmann, der nach seiner Schulterverletzung sein Comeback feierte - und bereits nach vier Minuten für die Fohlen-Führung sorgte: Nach einer präzisen Hereingabe von Plea schloss Hofmann am Elfmeterpunkt direkt ab und bezwang Müller mit einem Aufsetzer. Stuttgart musste den frühen Rückstand erst einmal wegstecken und wirkte verunsichert, Bensebaini hatte nach zehn Minuten die Chance aufs 2:0 - diesmal wehrte Müller ab.
Bundesliga - 13. Spieltag
Direkt im Gegenzug meldete sich der VfB aber in der Partie an: Tiago Tomas konnte eine Kopfballverlängerung von Guirassy aus spitzem Winkel aber nicht verwerten (11.). Es ging weiterhin heiß her in beiden Strafräumen, nach einer Viertelstunde ging Anton nach einem Gerangel mit Bensebaini im Stuttgarter Strafraum zu Boden. Der Gladbacher traf den Verteidiger im Gesicht, Referee Dr. Matthias Jöllenbeck zückte Gelb und blieb auch nach Video-Studium bei seiner Entscheidung.
Tiago Tomas antwortet auf Thuram
Gladbach durfte somit zu elft weiterspielen - und kombinierte sich nach 25 Minuten zum 2:0: Plea steckte per Außenrist perfekt durch zu Thuram, der frei vor Müller eiskalt vollendete. Stuttgart drohte die Partie zu entgleiten, die Schwaben bekamen aber einen Fuß in die Tür. Der von Wimmer für Silas in die Startelf beorderte Tiago Tomas setzte sich im Strafraum überragend mit der Hacke gegen Friedrich durch und ließ einen präzisen Abschluss ins rechte Eck folgen - nur noch 1:2 aus Stuttgarter Sicht (35.).
Bis zur Pause sollten die beiden löchrig wirkenden Abwehrreihen dann aber standhalten - nach Wiederanpfiff steigerten sich dann sowohl Gladbach als auch der VfB in der Defensive. Die bessere Spielanlage hatten weiterhin die Fohlen, die bis zum Strafraum häufig gefällig kombinierten. Dass Müller aber nur bei einem Schuss von Koné eingreifen musste (47.), zeigte, dass Gladbach im letzten Drittel zu ungenau spielte. Stuttgart hingegen setzte auf Konter und wurde durch Ahamada (50.) sowie Führich (53.) gefährlich.
Sippel rettet gegen Guirassy - Herrmann mit dem Schlusspunkt
Das waren bis weit in die Schlussphase jedoch die einzigen entschlossenen Abschlüsse, der zweite Durchgang konnte mit dem Niveau der ersten Hälfte nicht mithalten. Trotz des nur knappen Rückstands kam vom VfB nach Wiederanpfiff deutlich zu wenig, Gladbach wirkte ohne zu brillieren dominant - ließ aber noch eine Großchance zu: Nach einer Flanke von Tiago Tomas tauchte Guirassy frei im Fünfer auf, aus kürzester Distanz scheiterte der Angreifer jedoch an Sippel (83.).
Der VfB warf in der Folge alles nach vorne, wurde dafür aber nicht belohnt und kassierte mit der letzten Aktion des Spiels sogar noch den dritten Gegentreffer: Eingesetzt von Koné schoss der kurz zuvor eingewechselte Herrmann eiskalt ins linke untere Eck (90.+4). Gladbachs Negativlauf war somit beendet, während der VfB auch im 16 Auswärtsspiel in Serie ohne Sieg blieb.
Für beide Teams geht es Schlag auf Schlag weiter: Borussia Mönchengladbach ist am Dienstag ab 20.30 Uhr zu Gast beim VfL Bochum, während der VfB Stuttgart zur gleichen Zeit Hertha BSC empfängt.