Champions League

Glasner kämpft gegen den Fehlstart: "Wir können sehr viel gewinnen"

Startelf für Hasebe denkbar - Rode entscheidet über seine Spielzeit

Glasner kämpft gegen den Fehlstart: "Wir können sehr viel gewinnen"

Verstimmung abgelegt: Frankfurts Trainer Oliver Glasner.

Verstimmung abgelegt: Frankfurts Trainer Oliver Glasner. IMAGO/Jan Huebner

Luca Pellegrini verpasste das Abschlusstraining, Sebastian Rode war dafür wieder mit dabei. Ein Problem mehr und vielleicht eines weniger für Trainer Oliver Glasner. Dem gehen nämlich die Defensivspieler aus. Wegen erneuter muskulärer Probleme im Oberschenkel ist Linksverteidiger Pellegrini nicht mit nach Marseille geflogen, wo am Dienstagabend (21 Uhr, LIVE! bei kicker) das zweite Gruppenspiel in der Champions League auf dem Plan steht.

Weil auch Christopher Lenz seine Verletzungsanfälligkeit nicht ablegen kann und aktuell mal wieder fehlt, hat die Eintracht keinen gelernten Linksverteidiger für eine Viererkette mehr an Bord. Das kennt Glasner ja bereits von der rechten Seite, wo sich zuletzt Sechser Kristijan Jakic und Offensivspieler Ansgar Knauff probieren durften.

Extraschichten für Pellegrini - Rode-Einsatz entscheidet sich am Dienstag

"Pellegrinis Ausfall kommt natürlich zu einem schlechten Zeitpunkt", sagte SGE-Trainer Oliver Glasner auf der PK am frühen Montagabend in Marseille. "Vielleicht können wir bei seinem Fitnesszustand in der Länderspielpause etwas aufholen, aber in zwei Wochen kann man auch nicht alles umdrehen."

Über die Rückkehr von Kapitän Rode, die laut Glasner früher passierte als erwartet, herrschte dagegen ungeteilte Freude. "Er ist nicht nur als moralische Unterstützung dabei. Ich werde mich morgen mit ihm unterhalten, dann werden wir sehen, welche Spielzeit er sich nach 45 Minuten Abschlusstraining zutraut." 

Frankfurter Spiele 

Düstere Vorzeichen - Glasner erklärt seine Verstimmung

Der Fehlstart gegen Sporting, kombiniert mit dem blutleeren Auftritt am Wochenende bei der 0:1-Niederlage gegen Wolfsburg - das sind düstere Vorzeichen für die Hessen. Glasner indes will davon wenig bis nichts wissen. "Wir gehen es positiv an. Gegen Leipzig (4:0, d. Red.) wurden wir in den Himmel gelobt, gegen Sporting haben wir 60 Minuten sehr gut gespielt, aber uns nicht belohnt. Und dann haben wir es im dritten Spiel der Woche eben nicht hinbekommen, eine hohe mentale Bereitschaft auf den Platz zu bekommen", so Glasner weiter.

Deshalb sei er nach dem Wolfsburg-Spiel auch "so sauer gewesen, aber die Spieler waren es ja auch", erklärt der Coach seine Gemütslage. Es gehe darum zu lernen, wenn man sich als Mannschaft weiterentwickeln will, und zuletzt "sind wir eben nicht an unsere Leistungsgrenze gegangen". 

Glasner: "Wir können sehr viel gewinnen"

Eine weitere Niederlage in der Königsklasse könnte den Traum vom Achtelfinale schon früh begraben. Es ist das erste von jetzt fünf Endspielen im Kampf die K.o.-Phase der internationalen Wettbewerbe - denn selbst für Rang drei und den Gang in die Europa League sollten die Frankfurter an der Cote d’Azur zumindest nicht verlieren. Vor dem Duell der beiden Auftaktverlierer betonte Glasner aber, dass seine Mannschaft "nicht daran denkt, was sie verlieren kann. Wir denken nur daran, was wir gewinnen können", so der Österreicher und meint damit konkret: "Drei Punkte, Selbstvertrauen und das weitere Wachsen als Mannschaft. Wir können also sehr viel gewinnen."

Ein Kader mit Potenzial für Kontroversen

Doch es geht noch um mehr. Die Stimmung am Main kriselt zunehmend. Der Kader wirkt nicht ausbalanciert. Während die Offensive tatkräftig verstärkt wurde, bröckelt es hinten an mehreren Stellen. Glasner und Sportvorstand Markus Krösche waren dabei auch kontroverser Meinung, was die Personalzusammenstellung angeht, ohne das nach außen zu tragen. Eine ernsthafte Ergebniskrise sollten alle Beteiligten aber tunlichst vermeiden, bevor der Seelenfrieden nicht wieder hergestellt ist. Personaltechnisch ist ohnehin nicht mehr zu ändern. Glasner muss mit den Spielern arbeiten, die da sind. Besser gesagt, die fit sind.

Comeback für Hasebe in der Zentrale "könnte durchaus sein"

Daher liegt es nahe, dass der Österreicher zumindest vorübergehend wieder zur Dreierkette zurückkehrt. Dann dürfte Altmeister Makoto Hasebe ein Comeback als zentrale Figur der Abwehr geben. "Es könnte durchaus sein, dass Makoto morgen einen Startelfeinsatz hat", gewährte Glasner recht offen Einblick in seine Planspiele.  

Die Linksverteidigerposition, in dieser Formation also der Schienenspieler, bleibt dennoch eine Baustelle. Den Champions-League-erfahrenen Akteur für diese Position bietet der Kader nämlich nicht mehr seit Filip Kostic in Turin dem Ball nachjagt. Faride Alidou, der vor wenigen Monaten noch 2. Liga spielte und nach sechs Spieltagen erst 78 Minuten in der Liga sammelte, kennt zwar die Position, doch es bleibt ein Risiko.

Ohne Risiken wird Glasner aber nicht auskommen bei seinem Personalpuzzle. Es wäre nur gut, wenn es sich auszahlt.

Moritz Kreilinger, bst

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