Nations League

Kroatiens Gvardiol: Glücklich in Leipzig, heiß auf Dänemark

Erst Nations League, dann Leipzig, dann WM

Gvardiol: Glücklich in Leipzig und heiß auf Dänemark

Will auch in Kroatien wieder voll durchstarten: Josko Gvardiol. 

Will auch in Kroatien wieder voll durchstarten: Josko Gvardiol.  IMAGO/Picture Point LE

Bei zwei noch ausstehenden Spielen und zwei Punkten Rückstand auf Dänemark ist klar, dass Kroatien am Donnerstag im Maksimir im Grunde schon gewinnen muss, will man sich in Gruppe 1 der Liga A für das Endturnier der Nations League qualifizieren. Bei einer Niederlage wären alles aus, während ein Remis zumindest noch theoretische Chancen eröffnen würde.

Auf Rechenspiele will Gvardiol sich nicht einlassen. "Wir müssen die 90 Minuten wie Männer angehen", sagte der Leipziger bei einer PK des kroatischen Verbandes und meinte, dass Kroatien "mehr Qualität am Ball besitzt und alles in der eigenen Hand hat." Allerdings warnte er auch vor den "kämpferischen" Dänen, die "90 Minuten rennen".

Dass man überhaupt noch die Chance aufs Endspiel hat, liegt auch am historischen 1:0-Erfolg im Juni in Frankreich - es war der erste Sieg Kroatiens über die Franzosen, die zuvor so etwas wie ein kroatischer Albtraum waren. So hatte die "Equipe Tricolore" sowohl bei der WM 1998 (2:1 im Halbfinale) als auch bei der WM 2018 (4:2 im Finale) Kroatiens WM-Träume jeweils platzen lassen.

Wir hatten diese Franzosen so satt.

Josko Gvardiol

"Wir hatten diese Franzosen so satt", sagte der 20-Jährige und führte aus: "Nie konnten wir gewinnen. Natürlich bedeutet uns der Sieg viel, auch weil wir deshalb jetzt alles in der eigenen Hand haben. Ich glaube an unsere Qualität, wir müssen aber auch schlau spielen."

Für Gvardiol selbst ist es eine Rückkehr in den Kreis der Nationalmannschaft, in dem er im Sommer aus Verletzungsgründen gefehlt hatte. "Ich fühle mich gut und ich warte auf meine Chance, in die erste Elf zurückzukehren." Der 20-Jährige weiß, dass er sich seinen Stammplatz beim Vize-Weltmeister erkämpfen wird müssen, denn die Konkurrenz schläft nicht - und die ist mit Dejan Lovren, Domagoj Vida, Martin Erlic und Bosko Sutalo nicht von schlechten Eltern.

Glücklich in Leipzig

"Man muss sich immer beweisen", sagte der Golden-Boy-Kandidat der UEFA und betonte. "Wenn du etwas erreichen willst, dann musst du ans Maximum gehen und liefern." Erreichen will Gvardiol nicht nur etwas mit Kroatien, sondern auch mit Leipzig, wo er sich wohl fühlt - und wo er Anfang September vorzeitig bis 2027 verlängerte.

"Ehrlich: Ich bin glücklich in Leipzig, es ist erst mein zweites Jahr und ich haben noch viel zu lernen und an mir selbst zu arbeiten", sagte der Abwehrmann und verriet auch, dass er sich trotz zahlreicher Gerüchte um ihn "keine allzu großen Gedanken über einen Wechsel" gemacht habe. 

Über die anstehende WM macht er sich aber bereits jetzt schon Gedanken. "Mit 19 konnte ich eine EM spielen und mit 20 haben ich die Chance auf eine WM - natürlich denke ich über das nach. Vor zwei bis drei Jahren hätte ich davon nicht einmal zu träumen gewagt, an so einem Turnier teilzunehmen. Allerdings ist noch Zeit hin, zuvor warten Dänemark, Österreich und mein Klub."

drm

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