Hertha-Trainer Sandro Schwarz wollte eigentlich trotz eines 1:4 in Dortmund derselben Anfangsformation vertrauen - kurzfristig jedoch meldete sich Dardai wegen Rückenproblemen ab, sodass Rogel zum Zug kam.
FCA-Coach Enrico Maaßen brachte im Vergleich zum 1:0 im Kellerduell mit Hoffenheim zwangsläufig zwei Neue: Iago und Dorsch ersetzten Uduokhai (Oberschenkelprobleme) und Rexhbecaj (Wadenverletzung).
Nach Niederlechners Möglichkeit herrscht Chancenarmut
Nach Dorschs Ballverlust mit einer sehr guten Möglichkeit für den Ex-Augsburger Niederlechner startete die Alte Dame vielversprechend ins Spiel (2.). Doch es sollte bis kurz vor dem Kabinengang die einzige wirklich zwingende Chance bleiben.
Bundesliga, 22. Spieltag
Zwar war direkt Tempo drin in einer intensiven Partie, der Ball wechselte vor allem im umkämpften Zentrum aber immer wieder schnell seinen Besitzer. Umschaltmomente blieben ungenutzt, strukturierte Aktionen hatten Seltenheitswert. Höchst aufmerksame Abwehrreihen ließen die gegnerischen Angreifer überhaupt nicht zur Entfaltung kommen, Hereingaben aus dem Halbfeld wurden zur leichten Beute.
Nur Ngankam versprüht noch etwas Gefahr
Das körperbetonte Duell war keines für Feinschmecker und lieferte einen Abnutzungskampf, der bis zur Pause chancen- wie höhepunktarm blieb. Auch Standards verpufften oder fanden nicht den gewünschten Abnehmer, beide Keeper waren nahezu beschäftigungslos. Weil Ngankam in der letzten Minute des ersten Durchgangs vom rechten Strafraumeck knapp über den Balken zielte, musste auch FCA-Keeper Gikiewicz nicht eingreifen (45.).
Richter krönt gute Phase der Berliner
Lukebakio für Ngankam sowie Vargas für Yeboah hießen die Wechsel zu Beginn des zweiten Abschnitts. Etwas mutiger agierte zunächst Augsburg, weiterhin jedoch ohne zum Abschluss zu kommen. Die Hertha schon: Cigerci per Fernschuss rief erstmals Gikiewicz auf den Plan (57.), Rogel kam per Kopf nicht mehr richtig hinter den Ball (58.). Wenig später aber stand es 1:0: Im dichten Schneetreiben behielt Richter den Durchblick und traf aus der Distanz (61.).
Lukebakio legt nach und entscheidet
Augsburg musste mehr tun, doch das Offensivspiel blieb Stückwerk. Und als sich in der ansonsten doch sehr stabilen Defensive eine Lücke auftat, setzte es Gegentor Nummer zwei: Rogels Freistoß war lange unterwegs, der Ball rutschte durch zu Lukebakio, der aus der Drehung aus 13 Metern seine Chance konsequent nutzte (70.).
Weil der FCA auch in seinem Bemühen um den Anschlusstreffer bis auf Berisha (89.) harmlos blieb, hatten die Hauptstädter wenig Mühe, den Dreier unter Dach und Fach zu bringen. Es war der sechste Berliner Sieg gegen die Augsburger im siebten Spiel in Folge - und ein ganz wichtiger, mit dem die Hertha zunächst aus dem Keller geklettert ist.