Frankfurt hatte mit dem Spagat zwischen Supercup gegen Real Madrid und Bundesliga-Alltag gegen Hertha zu Beginn ein wenig zu kämpfen, da die Berliner anders als im Derby gegen Union Berlin sehr aggressiv auftraten und so immer wieder Bälle im Mittelfeld gewannen.
So war auch die frühe Führung für Hertha durchaus verdient, Serdar köpfte bereits nach drei Minuten eine Flanke von Lukebakio ins rechte Eck ein. Die Eintracht musste sich erst einmal finden, bei diesem Prozess hätte der schnelle Ausgleich durch Alario durchaus geholfen: Der für Borré in die Startelf gerückte Angreifer grätschte einen Querpass von Kamada vor dem leeren Tor kläglich links vorbei (7.). Auch in der Folge hatte die SGE Probleme mit den schnellen Hertha-Angreifern, vor allem die Neuzugänge Ejuke und Kanga, die für Selke und Maolida starteten, setzten sich am Strafraum der Hessen immer wieder in Szene.
Bundesliga, 2. Spieltag
Kanga war es auch, der nach 23 Minuten auf 2:0 hätte stellen müssen, nach schöner Vorlage von Mittelstädt schoss der Angreifer aber aus kürzester Distanz freistehend drüber (23.). Frankfurts Lücken in der Defensive wurden somit nicht bestraft, fortan fand die SGE vor allem mit dem Ball besser ins Spiel. Über Kolo Muani kamen die Gäste immer wieder an die Grundlinie, das finale Zuspiel landete aber zu oft bei einem Herthaner - und so ging es mit dem 1:0 für die Alte Dame in die Kabinen.
Kamada gleicht aus
Nach Wiederanpfiff dauerte es erneut nur drei Minuten, bis das erste Tor fiel - diesmal jubelte die Eintracht: Kolo Muani klaute den Ball von Uremovic und bediente Kamada im Strafraum, der Japaner musste nur noch einschieben (48.).
Die Partie war nun wieder völlig offen, es entwickelte sich ein Hin und Her, da beide Teams gefällig nach vorne spielten. Für Hertha war es Lukebakio, der an jeder Offensivaktion beteiligt war, mehrfach aber zu ungenau zielte (53.,61.,62.). Bei der SGE ging derweil alles über Kolo Muani und Kamada, aber auch die beiden Frankfurter hatten bei ihren Abschlüssen kein Glück (55., 63.).
Jovetic unglücklich
Sandro Schwarz brachte nach 70 Minuten Jovetic für Kanga, der Joker hatte direkt die Führung auf dem Fuß: Lukebakio hob den Ball in den Lauf des Angreifers, der frei vor Trapp auftauchte, aber links vorbei schoss. Es war nicht die letzte unglückliche Aktion des Montenegriners, denn elf Minuten später wurde er aus kurzer Distanz von Serdar angeschossen, Trapp wäre bei diesem Abschluss wohl geschlagen gewesen.
Doch kein Elfmeter für Frankfurt
Bis kurz vor Ende des Spiels wurde es etwas ruhiger, dann sorgte Schiedsrichter Frank Willenborg für heftige Diskussionen: Nach einem Foul von Christensen an Borré zeigte der Referee auf den Punkt. Obwohl ein Kontakt klar zu erkennen war, schaltete sich der VAR ein und Willenborg schaute sich die Szene nochmal am Bildschirm an. Nach minutenlangem Video-Studium nahm der Unparteiische den Elfmeter letztlich zurück.
In der Folge passierte nichts mehr vor beiden Toren, es blieb beim 1:1. Damit sicherten sich beide Teams den ersten Punkt der noch jungen Saison. Für Hertha geht es am kommenden Freitagabend (20.30 Uhr) zur Borussia nach Mönchengladbach. Frankfurt empfängt erst am Sonntag (15.30 Uhr) den 1.FC Köln.