Während der Länderspielpause hatte Hertha BSC eine Hiobsbotschaft ereilt: Bei Mittelfeldmann Boetius wurde ein Hodentumor diagnostiziert, woraufhin umgehend operiert wurde. Der Niederländer muss sich zwar keiner Chemotherapie unterziehen, stand Trainer Sandro Schwarz aber verständlicherweise gegen Hoffenheim nicht zur Verfügung. Serdar kam dafür neu rein in die Startelf - es war der einzige Wechsel im Vergleich zum 1:1 in Mainz.
An seinem 49. Geburtstag vollzog derweil TSG-Coach André Breitenreiter nach der Nullnummer gegen Freiburg zwei Änderungen: Nsoki und Dabbur verdrängten Akpoguma sowie Rutter auf die Bank. Stürmer Kramaric lief gegen seinen Lieblingsgegner (neun Tore in zwölf Spielen - gegen keinen anderen Bundesligisten traf er häufiger) wie erwartet auf und feierte damit ein persönliches Jubiläum.
Bundesliga - 8. spieltag
Es war Kramarics 200. Spiel in der Bundesliga - und das war von Beginn an ein intensives, mit kernigen Zweikämpfen und engagierten Mannschaften.
Kramaric trifft im Jubiläumsspiel
Die TSG hatte mehr vom Spiel, machte insgesamt den etwas strukturierteren Eindruck, allerdings verbuchten die Herthaner, die nach Ballgewinn immer wieder sehr schnell in die Tiefe spielten, die ersten Abschlüsse: Kanga (8.) und Lukebakio (16.) sorgten für erste Aufreger, ehe auf der Gegenseite Kramaric (19.) und Dabbur (21.) eigene Duftmarken setzten.
Nach der Anfangsviertelstunde kam es zu einer Phase, in der die TSG mehr Druck erzeugte, klare Feldvorteile bekam, sich ein Chancenplus erspielte und sich dann auch belohnte: Im Anschluss an eine Ecke, die die Berliner nicht geklärt bekamen, flankte Angelino zu Kabak, der von der Strafraumkante abzog. Kramaric kreuzte geschickt und lenkte den Ball noch entscheidend zum 1:0 ab (25.).
Hertha meldet sich vor der Pause zurück
Hertha hatte am Rückstand eine Weile zu knabbern, meldete sich aber noch vor der Halbzeit zurück. Nach einem schwachen Einwurf geriet Angelino unter Druck und spielte dann einen Notball, der bei Ejuke landete. Dieser passte prima in die Gasse auf Lukebakio - und schon stand es 1:1 (37.).
Herzchen für die Fans: Dodi Lukebakio beim Torjubel. IMAGO/Nordphoto
Damit ging es auch in die Halbzeit, auch weil Kramaric nur die Latte getroffen und Kempf Prömels Abstauber bärenstark unmittelbar vor der eigenen Torlinie per langem Bein geklärt hatte (45.). Zum Seitenwechsel gab es auf Berliner Seite ein Bundesliga-Debüt, denn Rogel kam für Uremovic.
Highlights nehmen ab
Durchgang zwei ähnelte ein wenig dem ersten, war unter dem Strich aber nicht mehr so turbulent. Die Zweikämpfe blieben intensiv, nennenswerte Chancen wurden seltener. Ejuke (48.) und Lukebakio (56.) sorgten zwar für zwei "Schmankerl" für das Berliner Publikum, ansonsten wurde es aber ruhig in den jeweiligen Strafräumen.
In puncto Ballbesitz und Zweikampfquote hatten sich beide Teams angenähert, was letztlich dazu führte, dass man sich neutralisierte. Schwarz reagierte und wechselte offensiv: Richter kam für Serdar, Selke für den bemühten, aber glücklosen Kanga (72.). Die nächste Chance verbuchten allerdings die Gäste über Baumgartner, der knapp verzog (75.).
Letztlich blieb es beim Unentschieden, auch weil Skovs vermeintliches 2:1 wegen einer hauchzarten Abseitsposition des ebenfalls eingewechselten Bruun Larsen in der Torentstehung nicht zählte (86.).
Während Hertha am kommenden Spieltag abermals sonntags gefordert sein wird, dann zu Hause gegen den SC Freiburg (17.30 Uhr), eröffnet die TSG bereits am Freitag den 9. Spieltag mit einem Heimspiel gegen den SV Werder Bremen (20.30 Uhr).