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WM 2022: Hjulmand: "Es ist meine Verantwortung"

Dänemarks Coach zeigt nach dem Debakel Größe

Hjulmand: "Es ist meine Verantwortung"

Am Ende war Enttäuschung groß: Kasper Hjulmand schied mit Dänemark aus.

Am Ende war Enttäuschung groß: Kasper Hjulmand schied mit Dänemark aus. IMAGO/Matthias Koch

Aus Katar berichtet Sebastian Wolff

Der Trainer sah mitgenommen aus als er am Mittwochabend nach dem 0:1 gegen Australien zur Pressekonferenz im Al Janoub-Stadion erschien. Und er wählte Worte, die tief in sein Seele blicken ließen. "Meine Emotionen und meine Enttäuschung sind zu groß für eine klare Analyse", erklärte er und zeigte in der Niederlage Größe: "Es ist meine Verantwortung."

Ein wenig ratlos zurück bleibt er dennoch: Weil seine Mannschaft noch bei der Europameisterschaft vor eineinhalb Jahren auch nach dem Schock um Christian Eriksen bis ins Halbfinale gestürmt war, in der zurückliegenden Nations-League-Saison zweimal Frankreich geschlagen hat. 

"Diese Mannschaft", sagt Hjulmand, "hat eineinhalb Jahre sehr gut gearbeitet, sie hat noch im Juni und September hervorragend gespielt. Es ist meine Verantwortung als Trainer, wenn sie im entscheidenden Moment nicht auf ihrem normalen Level ist."

Uns hat am Ende auch die Frische im Kopf gefehlt

Kasper Hjulmand

Und das waren die Dänen nicht, gegen Australien nicht mal ansatzweise. Der Coach beschönigt dies nicht. "Gegen Frankreich war es okay. Nicht gut, aber okay. Aber gegen Tunesien und Australien war es einfach zu wenig. Wir haben nichts von dem gezeigt, wofür wir eigentlich stehen."

Am Donnerstag musste Hjulmand mit ansehen, wie seine, erstmals in diesem Turnier im 4-1-4-1-System ausgerichtete Formation, nach zumindest noch passablem Beginn minütlich schlechter wurde und streckenweise desolat wirkte. Er muss sich fraglos ankreiden lassen, dass er keine Sturmformation gefunden hat.

In jedem der drei Spiele bot er andere zentrale Angreifer auf, gegen Australien durfte erstmals von Beginn an Martin Braithwaite ran - und blieb so glücklos wie sämtliche dänischen Offensivkräfte. Für das einzige Turniertor hatte beim 1:2 Andreas Christensen gesorgt. Der Abwehrchef. Für den Trainer war es am Ende auch ein mentales Problem: "Wir waren nicht auf unserem Level, aber uns hat am Ende auch die Frische im Kopf gefehlt. Es ist eine riesige Enttäuschung."

Bilder zur Partie Australien - Dänemark