Noch ohne ihren tags zuvor verpflichteten Neuzugang Ozan Kabak, und (schon?) ohne den vor dem Absprung stehenden David Raum ging die TSG in das finale Testspiel dieser Vorbereitung. Das auf viermal 30 Minuten ausgelegte Duell mit dem italienischen Erstligisten Hellas Verona gewann der Gastgeber am Ende mit 3:2, musste dazu allerdings einen 0:2-Rückstand drehen. Gegen die konterstarken Gäste offenbarte Hoffenheim zunächst ungewohnte Schwächen im Aufbauspiel und zeigte sich anfällig bei schnellen Gegenstößen. Die wusste gleich zweimal Kevin Lasagna zu nutzen, der mit zwei Traumtoren aufwartete. Erst drosch Lasagna nach einem Fehler von Benjamin Hübner den Ball unter die Latte (12.), dann gewann er ein Sprintduell mit Kevin Vogt und hob den Ball aus gut 30 Metern und spitzem Winkel über den aufgerückten Oliver Baumann hinweg zum 0:2 ins TSG-Gehäuse (28.).
Auch die Gastgeber kamen zu guten Gelegenheiten, die zunächst aber Jacob Bruun Larsen (4.), Christoph Baumgartner (16.) oder Stefan Posch (19.) nicht nutzen konnten. Erst Grischa Prömel schloss nach einer knappen Stunde einen schönen Angriff über Vogt und Pavel Kaderabek entschlossen und erfolgreich ab (58.).
Robert Skov scheiterte später mit einem Eckball am kurzen Pfosten (82.), ehe der eingewechselte Georginio Rutter perfekt Christoph Baumgartner bediente, der zum 2:2 einköpfte (84.). Nur wenig Später war es erneut der Franzose, der sich links durchsetzte und den Ball scharf vors Tor schlug, wo Prömel nur noch einschieben musste und bei seiner Heimpremiere nach seiner Rückkehr in den Kraichgau gleich einen Doppelpack erzielte (88.).
Im letzten Viertel der Partie verpasste Munas Dabbur zunächst nur knapp den vierten Hoffenheimer Treffer (93.), auch der junge Tom Bischof war nahe dran an seinem ersten Tor für die Profis, doch sein Schuss wurde im letzten Moment abgeblockt (99.), Rutter scheiterte schließlich noch an Keeper Alessandro Berardi (105.). Rutters dritten Assist "verhinderte" dann Muhammed Damar, der den perfekt vorgelegten Ball über statt ins Tor bugsierte (113.).
Raum sieht das Spiel von der Tribüne aus
Beim finalen Test vor dem Pflichtspielstart kommende Woche im Pokal in Rödinghausen fehlte noch Hoffenheims Neuzugang Ozan Kabak, der erst tags zuvor vom FC Schalke 04 verpflichtet worden war. Angesichts der erneut gezeigten Defensivschwächen dürfte sich Trainer André Breitenreiter besonders auf diese Verstärkung freuen.
Auch David Raum fehlte gegen bei der offiziellen Saisoneröffnung er TSG zu der 6247 Fans gekommen waren. Der Nationalspieler, der vor dem Absprung Richtung Leipzig steht, verfolgte das Geschehen nur von der Tribüne aus. Da will wohl niemand mehr ein Restrisiko eingehen vor dem anstehenden Wechsel, der Hoffenheim 30 Millionen Euro in die Kassen spülen soll. Zudem musste Breitenreiter auf die angeschlagenen Angelo Stiller (Zehprobleme), Dennis Geiger (Infekt), und Ihlas Bebou (Knieprobleme) verzichten.
"Es war ein intensiver Test gegen einen Gegner, der uns alles abverlangt hat", sagte Hoffenheims Andre Breitenreiter nach der Partie. "Gerade in der Anfangsphase waren wir nicht gut im Spiel, das hat mit gar nicht gut gefallen. Da hatten wir unnötige Ballverluste und auch die Restverteidigung hat nicht so geklappt, wie wir uns das vorgestellt haben. Dann aber habe sich sein Team gefunden: "Je länger die Partie gedauert hat, umso besser sind wir ins Spiel gekommen, wir haben kaum noch Torchancen zugelassen, selbst viele kreiert und auch schöne tore geschossen." Sein Fazit fiel deshalb positiv aus: "Insgesamt bin ich zufrieden mit dem auftritt meiner Mannschaft." Das kann er auch mit den Testspielen insgesamt. In fünf Spielen blieb die TSG ungeschlagen, kam zu vier Siegen bei einem Remis.