Bei der Premiere in der PreZero-Arena nahm TSG-Trainer Gabor Gallai im Vergleich zum 1:3 in Köln vier Wechsel vor - einmal gezwungenermaßen aufgrund der Roten Karte von Innenverteidigerin Feldkamp. Neben der 24-Jährigen mussten auch Hickelsberger, Torhüterin Dick und Angreiferin Billa (alle Bank) weichen. Für das Quartett startete Tufekovic im Tor, Kössler, Corley sowie Hagel.
Auf der Gegenseite hatte Wolfsburgs Coach Tommy Stroot nach dem 4:0 gegen die SGS Essen keinen Grund viel zu rotieren: Lediglich Kapitänin Huth stand für Roord (Bank) in der Startelf.
Vor 7109 Zuschauern übernahm der Meister wie erwartet sofort das Spielgeschehen. Hoffenheim zog sich in die eigene Hälfte zurück und lauerte auf Konter. Diese Taktik ging auf: Während Wolfsburg gegen die gut gestaffelte TSG-Defensive trotz Überlegenheit kaum Torgefahr ausstrahlte, zeigten sich die Gastgeberinnen bei ihren wenigen Offensivaktionen äußerst effizient.
Naschenweng sorgt per direktem Eckball für die Führung
Gleich nach dem ersten richtigen Konter blockte Janssen Corleys Schuss ins Toraus. Die anschließende Ecke klärte Wilms im letzten Moment auf Kosten eines weiteren Eckballs. Dieser sorgte für die überraschende Führung: Naschenweng zog die Ecke von rechts mit Zug zum Tor auf den ersten Pfosten. Da sowohl Waßmuth sowie Rauch nicht zur Kugel gingen und Frohms überrascht war, schlug diese direkt flach im Tor ein (14. Minute).
FRAUEN-BUNDESLIGA, 2. SPIELTAG
Wolfsburg schüttelte sich nur kurz und versuchte sofort zu antworten. Der Schuss von Huth (16.) flog aber genauso rechts vorbei wie kurze Zeit später der Abschluss von Pajor (21.). Kurz davor tauchte die TSG auch nochmal im gegnerischen Sechzehner auf. Da Linder den Ball aber nicht unter Kontrolle bekam (20.) und den Wölfinnen im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs weiterhin nur wenig einfiel, ging es mit dem 1:0 in die Kabinen.
Im zweiten Durchgang zeigte sich das gleiche Bild. Bis in die Schlussphase wurde es vor dem Tor von Tufekovic mit Ausnahme einer verunglückten Rettungsaktion von Bühler (51.) kaum gefährlich.
VfL-Joker stechen
Stroot hatte aber das richtige Händchen und brachte mit Roord (46.) und Brand (69.) zwei Spielerinnen, die das Spiel entscheiden sollten. Die deutsche Nationalspielerin brachte nach ihrer Einwechslung Schwung und verpasste zunächst nach Huths perfekt getimter Hereingabe nur um Zentimeter den Ausgleich - ihr Volleyschuss klatschte an die Latte (78.).
Im Anschluss wichen die Wölfinnen von ihrem Kurzpassspiel ab und versuchten es mit hohen Bällen in den Strafraum. Diese Taktik war von Erfolg gekrönt. Nachdem Brand eine Flanke von Huth nochmal scharf ins Zentrum brachte, stand Roord nach Dongus' missglückter Rettungsaktion richtig und traf zum 1:1 (85.).
Wolfsburg dreht das Spiel innerhalb von vier Minuten
Beim Jubeln ließen sich die Niedersächsinnen aber nicht viel Zeit, weil sie die Partie noch drehen wollten - das Vorhaben ging auf: Nach einem Oberdorf-Kopfball an den Pfosten staubte die ehemalige Hoffenheimerin Brand ab (89.). Da Huth in der Nachspielzeit nach einem Konter nur die Latte traf (90.+1.), blieb es beim 2:1.
Während der VfL nach dem zweiten Sieg Spitzenreiter ist, bleibt die TSG trotz eines leidenschaftlichen Auftritts weithin punktlos.
Wolfsburg ist am nächsten Spieltag bereits am Freitagabend (19.16 Uhr) gefordert: Der amtierende Meister empfängt Bayer 04 Leverkusen. Hoffenheim hingegen gastiert erst am Sonntag in Meppen (13.01 Uhr).