Bei den Top 5 in der 2. Liga dürften am Sonntagnachmittag die Mobiltelefone geglüht haben. Weil Fürth mit 4:2 in Paderborn siegte, war das 3:0 von Düsseldorf gegen Aue aus weiß-grüner Sicht egal. Und weil der HSV mit 2:3 in Osnabrück patzte, stand fest: Der Spielvereinigung ist der Aufstiegsrelegationsplatz nicht mehr zu nehmen.
Am 34. Spieltag ist sogar noch mehr drin: Weil Bochum (1.) in Nürnberg Remis spielte (1:1) und Kiel (2.) in Karlsruhe verlor (2:3), könnte Fürth bei einem Zähler bzw. drei Punkten Rückstand sogar noch auf einen direkten Aufstiegsplatz springen - oder gar Zweitliga-Meister werden.
SpVgg Greuther Fürth - Vereinsdaten
Gründungsdatum
23.09.1903
Vereinsfarben
Weiß-Grün
2. Bundesliga - Tabelle
Spielersteckbrief Hrgota
Spielersteckbrief Nielsen
Spielersteckbrief Raum
Spielersteckbrief Seguin
Spielersteckbrief Abiama
Spielersteckbrief Jaeckel
Spielersteckbrief M. Bauer
Trainersteckbrief Leitl
2. Bundesliga - Topspieler (Sturm) 2020/21
SpVgg Greuther Fürth - Die letzten Spiele
SpVgg Greuther Fürth - Die letzten Spiele
Ein bundesligareifes Sturmduo
Duo infernale: Die Kleeblatt-Stürmer Havard Nielsen (li.) und Branimir Hrgota. imago images
Damit derlei Rechenspiele überhaupt möglich sind, lag allen voran am Kleeblatt selbst: In Paderborn war von wackeligen Beinen nichts zu sehen. Fürth versteckte sich nicht, sondern klappte das Visier hoch und spielte voll auf Sieg. "Wir haben uns gesagt, dass wir unsere Aufgabe hier annehmen und erfüllen müssen und nicht auf andere Spiele schauen. Das haben wir heute überragend gemacht", sagte Linksverteidiger David Raum.
Wie so oft in den letzten Wochen musste sich die Spielvereinigung auf einem Rückstand zurückkommen. Innenverteidiger Paul Jaeckel lenkte eine Flanke unglücklicklich zum 0:1 ins eigene Tor (22.). Doch auf die zweitbeste Offensive der 2. Liga war erneut Verlass: Havard Nielsen verwandelte eine Raum-Flanke mit unwiderstehlicher Schusstechnik zum 1:1 (28.). Nielsen war es auch, der unmittelbar vor dem 2:1 den Querpass auf Torschütze Branimir Hrgota spielte (42.). Mit Norweger Nielsen (elf Tore, sechs Assists) und Schwede Hrgota (15 Treffer, neun Assists) haben die Franken ein bundesligareifes Sturmduo.
Viel Freude, aber keine Rechenspiele
Spielbericht
Kurz vor der Pause verlor Fürth in einer Szene erst Innenverteidiger Maximilian Bauer (Kopfverletzung) und dann die Führung (Chris Führich, 45.+3). Doch eine weitere Qualität des Kleeblatts ist auch, immer noch einmal nachlegen zu können: Nach Wiederbeginn stellte nach Hrgota-Vorarbeit Paul Seguin auf 3:2 (47.). Die Spielvereinigung blieb aktiv. In einer heißen Schlussphase machte dann Joker Dickson Abiama mit der letzten Aktion alles klar (90.+6). "Wir haben in der Kabine schon ein bisschen gefeiert", sagte Hrgota. "Wenn wir als Fürth auf dem dritten Platz sicher stehen, dann ist das schon ein ganz ganz großer Erfolg."
Es war sehr emotional.
Stefan Leitl
"Es war sehr emotional", bestätigte auch Trainer Stefan Leitl nach diesem "offenen Schlagabtausch": "Wir haben heute einen großen Schritt gemacht, haben uns zwei Bonusspiele erarbeitet. Aber wir wollen nicht nur den dritten Platz, sondern wir wollen weiter Jäger sein." Am Sonntag (15.30 Uhr) spielt Fürth gegen Fortuna Düsseldorf. Mit einem Sieg würde Fürth direkt aufsteigen, wenn entweder Bochum gegen Sandhausen verliert oder Kiel gegen Darmstadt nur Unentschieden spielt. Bei einer KSV-Niederlage würde selbst ein Unentschieden reichen. "Wir müssen alles andere ausblenden", betonte Raum noch einmal. "Wir müssen unsere Aufgabe erledigen und dann sehen wir, was am Ende dabei herauskommt."
cru