Nach dem 5:1-Kantersieg in Regensburg vertraute HSV-Trainer Tim Walter auf dieselben elf Mann und nahm keine Veränderungen in der Startformation vor. Es galt, dem 1. FC Heidenheim wieder auf die Pelle zu rücken, nachdem dieser schon am Nachmittag gewonnen und den Vorsprung auf den HSV zwischenzeitlich auf vier Punkte ausgeweitet hatte.
Fürths Coach Alexander Zorniger hingegen tauschte sein Team auf zwei Positionen aus: Im Vergleich zum 2:2 gegen Braunschweig begannen Itter und Ache für Haddadi (kurzfristig nicht im Kader) und Petkov, der zunächst auf der Bank Platz nahm.
Der HSV begann sehr engagiert und setzte die Fürther von Minute eins an unter Druck, lief die Mittelfranken hoch an und versuchte so Fehler zu erzwingen. Die Gäste befreiten sich zwar gut aus den Pressing-Situationen der Rothosen, wussten sich aber oftmals nur mit langen Bällen zu helfen, die keinen Ertrag brachten, sondern vielmehr den Ball wieder in die Reihen des HSV bugsierten.
Erstmals gefährlich wurde es in der achten Minute als Dompé im Laufduell mit Griesbeck im Strafraum zu Boden ging und Strafstoß forderte, diesen von Schiedsrichter Waschitzki-Günther aber zurecht nicht bekam. Die Spielvereinigung aus Mittelfranken fand in der Folge immer besser ins Spiel und hielt die Hausherren fern aus der eigenen Hälfte. Selbst probierte es das Kleeblatt über schnelles Passspiel, verbuchte aber lange Zeit keine Torchance.
Muheim sehenswert zur Hamburger Führung
Erst nach 25 Minuten sorgte eine Hereingabe von Green für erhöhte Alarmbereitschaft bei Hamburgs Keeper Heuer Fernandes, der jedoch nicht eingreifen musste, weil Aches Direktabnahme übers Tor ging. Fast im direkten Gegenzug schlug Reis einen langen Ball auf Jatta, der in der Folge über Umwege zu Dompé kam. Mit etwas Glück legte der Franzose zu Muheim, der nicht lange fackelte und den Ball aus über 20 Metern mit Hilfe des Querbalkens im Tor von Linde unterbrachte (27.) - Traumtor!
2. Bundesliga - 33. Spieltag
Mit der Führung im Rücken erspielten sich die Hamburger nächste Möglichkeiten. So vergab erst Dompé alleine vor Linde (32.), ehe Schonlau beinahe einen Fehler des Fürther Schlussmanns ausnutzte, vor dem Tor aber zu überhastet agierte (33.). Linde zog zwar Schonlau zu Boden, nach Überprüfung der Situation gab es jedoch keinen Elfmeter für den HSV.
Ohne weitere nennenswerte Ereignisse ging es mit der knappen Hamburger Führung in die Katakomben des Volksparkstadions.
Auch nach dem Seitenwechsel waren die Fürther gleichauf mit den Hausherren und verbuchten nach 52 Minuten eine vielversprechende Chance, doch erneut zeigte sich das gleiche Problem wie schon in Durchgang eins. Die Entscheidungsfindung der Mittelfranken war oftmals nicht richtig, so auch in dieser Situation als Ache sich für den Abschluss statt dem Abspiel zu Meyerhöfer entschied.
Benes vom Punkt - Glatzel an den Pfosten
Die Partie gönnte sich eine kleine Ruhephase ehe es gegen Ende des Duells hitzig wurde. Nach Foulspiel von Itter erhöhte Benes vom Punkt auf 2:0 (69.) und lenkte die Hanseaten in ruhiges Fahrwasser. Zehn Minuten später traf Glatzel beinahe zum dritten Tor des HSV, scheiterte aber am Aluminium (79.).
Die Fürther gaben sie dennoch nicht auf und suchten weiter den Vorwärtsgang und belohnten sich in der 84. Minute: Mit etwas Glück kam Petkov im Strafraum zum Abschluss und besorgte den Anschlusstreffer, der allerdings zu spät kommen sollte. Der HSV wackelte aber nochmal und verlor Jatta, der innerhalb von zwei Minuten zwei Gelbe Karten sah und dementsprechend früher duschen gehen musste. Mit Jatta und Reis, der in Durchgang eins die fünfte Gelbe Karte sah, fehlen dem HSV in der kommenden Woche zwei Stammspieler.
Dieser Platzverweis war allerdings noch nicht alles: Wegen eines harten Einsteigens von Abiama sah der eingewechselte Fürther tief in der Nachspielzeit noch glatt die Rote Karte (90.+7), was gleichzeitig den Schlusspunkt der Partie bedeutete.
Am letzten Spieltag reist der HSV, der wieder einen Punkt an Heidenheim dran ist, am Sonntag (15.30 Uhr) nach Sandhausen, dessen Abstieg schon beschlossene Sache ist. Fürth, das schon vor der Partie den sicheren Klassenerhalt feiern durfte, trifft zur gleichen Zeit auf den SV Darmstadt 98, der bereits am Freitag in die Bundesliga aufgestiegen ist.