HSV-Coach Tim Walter war seiner Linie unter der Woche trotz der 2:3-Pleite in Magdeburg treu geblieben. Zum Angriff hatte er voller ungebrochener Überzeugung gegen Paderborn geblasen. Auf dem Feld machte sich davon jedoch zunächst nichts bemerkbar. Mit Meffert (Rückkehr nach Gelb-Sperre), Benes an Stelle von Krahn und Jatta (5. Gelbe), liefen die Rothosen erstmal hinterher und hatten Glück, nicht früh in Rückstand zu geraten. Conteh (1.), HSV-Leihgabe Rohr (2.) und Muslija (4.) ließen quasi Chancen im Minutentakt aus.
Schlagabtausch kurz vor der Pause
Entsprechend gut war die Stimmung zunächst auf der ohnehin blendend aufgelegten Paderborner Seite. Den satten 5:1-Erfolg gegen Eintracht Braunschweig im Rücken, wollten Lukas Kwasniok und der SCP mit Heuer für Hoffmeier bis auf drei Punkte an die Gastgeber auf dem Relegationsplatz heranspringen. Ein Unterfangen, das zunächst zu gelingen schien.
Doch die Gastgeber fingen sich Stück für Stück, wurden zunächst defensiv stabiler und kamen dann auch zu ersten Abschlüssen durch Benes (27.) und eine Hereingabe von Reis, die Schallenberg fast ins eigene Netz klärte (30.). Der Führungstreffer Glatzels (39.) war dennoch schmeichelhaft, hatte aber auch nicht lange Bestand: In turbulenten Schlussminuten glich Justvan umgehend per Schlenzer aus (43.), ehe Heyer das vermeintliche 2:1 erzielte, doch dabei im Abseits stand (45.).
Heyer verpasst die Vorentscheidung - Muslija eiskalt
Wenige Augenblicke nach Wiederanpfiff jubelten die Hausherren dann aber zu Recht: Kittel nutzte einen Riesenpatzer Müllers zur erneuten Führung (49.) und bescherte den Auftakt einer guten Hamburger Phase, in der Heyer den dritten Treffer um wenige Zentimeter verpasste, als er eine Dompé-Hereingabe knapp am Tor vorbeigrätschte (59.).
2. Liga, 31. Spieltag
Erneut kam der SCP jedoch zurück - obwohl aus dem Spiel zunächst nicht viel danach ausgesehen hatte. Doch ein unnötiges Foul von Muheim an Muslija hatte einen Strafstoß zur Folge, den der Gefoulte sicher zum 2:2 verwandelte (73.). Ausgeglichen ging es somit in die letzte Viertelstunde, in welcher Paderborn direkt am dritten Treffer schraubte, doch in Person Pieringers an Heuer Fernandes scheiterte (77.).
In der absoluten Schlussphase geschah dann aber nicht mehr wirklich viel. In einem Abnutzungskampf verpassten beide Seiten es, sich ernsthafte Chancen auf den späten Siegtreffer zu erarbeiten. Das leistungsgerechte Unentschieden hatte Bestand.
Der HSV verpasst es damit, Druck auf den 1. FC Heidenheim aufzubauen und muss am kommenden Spieltag am Sonntag um 13.30 in Regensburg auf den nächsten Dreier hoffen. Paderborn, nach dem Remis nur noch mit geringen Chancen auf den Relegationsplatz, absolviert zeitgleich eine auf zwei Ebenen höchst brisante Partie: Es wartet das nächste Topspiel gegen Aufstiegskandidat Heidenheim.