Zum Jahresabschluss stand für die deutsche U 21 noch ein letztes Testspiel in Italien auf dem Plan. Trainer Antonio Di Salvo sagte vor der Partie, dass man sich weiter mit den Besten messen wolle, um sich perfekt auf die anstehende Europameisterschaft vorzubereiten.
Perfekt waren die Bedingungen in Ancona allerdings nicht. Starker Regen, Wind und teils tiefe Pfützen sorgten für widrige Umstände. Besser damit klar kam zunächst die deutsche Mannschaft. Der in der Sturmspitze aufgebotene Schade wurde von Samardzic in Szene gesetzt und verzog nur knapp (11.).
Auch ohne Knauff (Gelb-Rot-Sperre), die beiden verletzten Burkardt (Knie) und Felix Nmecha (muskuläre Probleme) sowie den WM-Fahrern Moukoko und Bella-Kotchap lief der Ball gut - sofern es der Platz zuließ. Die beste Kombination der ersten Hälfte führte dann prompt zum 1:0: Samardzic tankte sich rechts gut durch, Keitel legte in die Mitte, wo Debütant Huseinbasic erst Verteidiger Cittadini aussteigen ließ und danach auch noch Keeper Carnesecchi verlud (23.).
Von Italien ging meist nur Gefahr nach Standards aus. Zweimal war aber Keeper Atubolu bei den durchaus tückischen Kopfbällen von Colombo zur Stelle (18., 28.). Aus dem Spielverlauf brachten die Gastgeber die deutsche Viererkette mit Fischer, Thiaw, Bisseck und Katterbach nur selten in Bedrängnis.
Samardzic erhöht per direktem Freistoß
In den zweiten Durchgang startete die deutsche U 21 dann traumhaft. Samardzic zirkelte einen Freistoß aus 22 Metern ins linke Kreuzeck (52.). Der Platz war in der Pause etwas abgetrocknet, dem Spiel tat das gut, es nahm deutlich an Fahrt auf - auch weil Italien nun aktiver agierte und mehr nach vorne investierte. Beinahe wären die Bemühungen belohnt worden, doch Thiaw kratzte Bellanovas Kopfball gerade noch von der Torlinie (54.). Quasi im Gegenzug besorgte Schade mit einem satten Schuss von der Strafraumkante das 3:0 (55.).
Spiel nimmt Fahrt auf
In der Folge ging es, wenn das Spiel nicht gerade wegen eines der vielen Wechsel unterbrochen war, munter hin und her. Italien kam immer wieder über die linke Seite mit Quagliata nach vorne. Colombo verpasste nach einer Hereingabe des linken Außenbahnspielers noch knapp das 1:3, der eingewechselte Cancellieri machte es nur kurz darauf besser und verkürzte (66.). Dem Angreifer von Lazio Rom gelang sogar der Doppelpack - wieder war der quirlige wie laufstarke Quagliata der Ausgangspunkt (74.).
Zwei Platzverweise in der Schlussphase
Nach weiteren Wechseln wurde es dann in der Schlussphase wild. Erst flog Cittadini nach einer Notbremse am zweiten deutschen Debütanten Malone vom Platz (85.), beim folgenden Freistoß lenkte in der Mauer Bellanova den Ball mit der Hand ab. Es gab nicht nur Handelfmeter, sondern auch den nächsten Platzverweis, weil der Italiener zuvor Schade schon gefoult hatte und mit der Ampelkarte folglich das Feld verlassen musste (88.). Den fälligen Strafstoß verwandelte Malone dann mit etwas Glück unter Keeper Carneseechi hindurch zum 4:2-Endstand (88.).
Auch wenn Netz in der Nachspielzeit das mögliche 5:2 liegenließ, gelang der deutschen U 21 nach zwei Niederlagen zuletzt (1:3 gegen England und 0:1 Frankreich) ein positiver Jahresabschluss.