Viel zu meckern dürfte Italiens Nationaltrainer Roberto Mancini - zuletzt zum Nations-League-Auftakt mit einem 1:1 gegen Deutschland - nicht gehabt haben. Seine mit Startelfdebütant Gnonto (18, zweites A-Länderspiel) aufgebotene Elf war über weite Strecken beim Duell mit Außenseiter Ungarn überlegen, gab den Ton an und fiel oftmals mit schönen Kombinationen im kleinen Stadion in Cesena auf.
Die logische Folge, auch wenn Ungarn um den italienischen Coach Marco Rossi (zum Nations-League-Start mit einem 1:0 gegen England) ebenfalls gut dagegenhielt und ein paar Nadelstiche parat hatte: Tore für die Squadra Azzurra, die in den vergangenen elf Monaten mit dem EM-Titel in England und dem WM-Aus in den Play-offs gegen Nordmazedonien eine Achterbahnfahrt hinter sich gebracht hatte.
Feines 1:0, feines 2:0
Liga A, Gruppe 3 - 2. Spieltag
Zunächst leitete Cristante mit einem feinen Chip in den Rücken der Abwehr das 1:0 ein, an dessen Ende der nach Achillessehnenriss wieder fitte Publikumsliebling Spinazzolla überlegt für Barella ablegte. Der Inter-Profi zog ab - und leicht abgefälscht flog die Kugel links oben in den Winkel (30. Minute).
Doch damit nicht genug: In einer italienischen Sturm- und Drangphase kurz vor der Pause lag dann nicht nur mehrmals das 2:0 in der Luft, es sollte in der 45. auch noch fallen. Politano dribbelte sich dabei mit seiner Technik und seinem Tempo relativ einfach bis rechts an die Grundlinie, ehe der Querpass in die Mitte folgte. Dort ließ der immer wieder präsente Jungspund Gnonto (ausgebildet bei Inter, aktuell beim FC Zürich unter Vertrag und als hochveranlagtes Talent dieser Tage offenbar von einigen großen Klubs gejagt) absichtlich wie höchst clever passieren, sodass Pellegrini in seinem Rücken das leere Tor vor sich hatte und aus vollem Lauf zum 2:0 abschloss.
Donnarumma lässt Sallai verzweifeln
Eine Art Vorentscheidung war damit gefallen, obwohl die ungarische Nationalmannschaft um den ehemaligen Mainzer Szalai (aktuell FC Basel) oder auch Leipzigs Szoboszlai nicht aufsteckte und nach einem unglücklichen Eigentor von Mancini (61.) sogar neue Hoffnung verliehen bekam. Doch weil allen voran der Freiburger Sallai mit einigen ordentlichen Abschlüssen an diesem Abend das Privatduell mit dem starken Donnarumma komplett verlor (etwa 26. oder auch 69.), war kein Punktgewinn mehr drin.
Weil sich im Parallelspiel der Nations-League-Gruppe 3 (Liga A) zudem Deutschland und England mit 1:1 trennten, setzte sich Italien mit diesem verdienten Dreier, der am Ende souverän über die Zeit gebracht wurde, zudem noch an die Spitze des Tableaus.