Bundesliga (D)

FC Bayern: Nagelsmanns Analyse: "Es ist eine Ergebniskrise"

Vorstandsboss erkennt die Bayern-Mannschaft nicht wieder

Kahns Gefühl und Nagelsmanns Analyse: "Es ist eine Ergebniskrise"

Erkennt viele Dinge, an denen es zu arbeiten gilt: Bayern-Trainer Julian Nagelsmann.

Erkennt viele Dinge, an denen es zu arbeiten gilt: Bayern-Trainer Julian Nagelsmann. IMAGO/MIS

Unmittelbar nach dem Remis gegen Eintracht Frankfurt redete Julian Nagelsmann gar nicht um den heißen Brei herum. Dass seine Mannschaft auch im dritten Bundesliga-Spiel des Jahres nicht gewonnen, zum dritten Mal am Stück 1:1 gespielt hatte und damit der Vorsprung an der Tabellenspitze auf ein Minimum schmolz, wurmte den Trainer des Serienmeisters (zehn Titel am Stück).

"Wenn man nicht gewinnt, ist das Selbstvertrauen nicht hoch", so Nagelsmann eingangs im Interview mit "Sky". "Dabei könnten wir viel mehr dafür tun, dass wir wieder Selbstvertrauen kriegen - auch inhaltlich. Es gibt viele Punkte, die wir besser machen können: ein ganz entscheidender ist Spielbeschleunigung." Gerade gegen tiefstehende Gegner - und sowohl Leipzig, Köln als jetzt auch Frankfurt hätten in Phasen sehr tief gestanden - sei Schnelligkeit absolut entscheidend. Nur eben aktuell im FCB-Team nicht richtig anzutreffen.

"Wir spielen nur über den Flügel, kaum durchs Zentrum", fand der Coach. "Am Ende ist es keine besondere Leistung von uns."

"Wir bekommen unsere PS nicht auf den Rasen"

Die naheliegende Erkenntnis deswegen: Der FC Bayern steckt in einem Dilemma. Oder in Nagelsmanns Worten: "Wenn man die Ergebnisse nicht liefert, ist es eine Ergebniskrise. Es gibt im Leben schlimmere Dinge als das. Aber es ist kein guter Ergebnislauf."

Immerhin gibt es Schlag auf Schlag Spiele, um diesen ersten wichtigen Schritt in Richtung eines Laufs - den ersten Sieg - einzutüten. Am kommenden Mittwoch (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) spielt der FC Bayern beim 1. FSV Mainz 05 im Achtelfinale des DFB-Pokals, ab Mitte Februar geht es in der Champions League im Achtelfinale gegen Paris Saint-Germain. "Um große Spiele zu können, musst du die kleinen auch so bestreiten, dass du von der Psychologie in einem guten Lauf bist", ergänzte Nagelsmann. "Allzu viel Zeit vor den ganz großen Spielen haben wir aber nicht mehr, um in diesen Lauf zu kommen. Wir müssen irgendwann anfangen, der erste Schritt ist der schwerste."

Dieser Schritt müsse aber auch alsbald erfolgen - und zwar in Form einer dominanten Vorstellung des Teams. Denn für Oliver Kahn war klar: "Wir bekommen unsere PS nicht auf den Rasen." Der Vorstandsboss habe gar das Gefühl, dass es eine andere Mannschaft ist, die auf dem Feld steht und die vor der langen Winterpause samt WM in Katar Anfang November 2022 etwa noch spielend leicht Werder Bremen mit einem 6:1 wieder heimgeschickt hatte. Aber, so Kahn weiter: "Mir ist lieber, wir haben jetzt eine schwierige Phase als am Ende der Saison. Aber natürlich geht es auch jetzt schon um sehr viel. In Mainz müssen wir richtig Gas geben."

mag

Bilder zur Partie Bayern München - Eintracht Frankfurt