Bundesliga (D)

Kaum Aderlass bei der Eintracht: Das Millionengrab mit den teuren Reservisten

Frankfurt: Die Personaldecke im Sturm bleibt dünn

Kaum Aderlass bei der Eintracht: Das Millionengrab mit den teuren Reservisten

Wird er auf der rechten Seite ein Überflieger? Frankfurts Neuzugang Ansgar Knauff.

Wird er auf der rechten Seite ein Überflieger? Frankfurts Neuzugang Ansgar Knauff. imago images/Eibner

BVB-Talent Ansgar Knauff blieb der einzige Neuzugang im Januar. Den 20-jährigen Flügelspieler lieh die Eintracht für eineinhalb Jahre ohne Kaufoption aus, Kostenpunkt: etwa 400.000 Euro Leihgebühr. Dafür spart die Eintracht künftig das Gehalt von Amin Younes, der von der SSC Neapel ausgeliehen war, aber bereits im September freigestellt wurde. Der Leihvertrag mit dem Serie-A-Klub wurde vorzeitig aufgelöst, und Younes zog weiter nach Saudi-Arabien zu Al-Ettifaq.

Barkok und da Costa bleiben vorerst

Zudem brachte der Verkauf des spanischen Ausnahmetalents Fabio Blanco (17) an den FC Barcelona eine kleine Ablöse von 500.000 Euro. Die diskutierten Last-Minute-Abgänge von Aymen Barkok, der im Sommer ablösefrei zu Mainz 05 wechselt, und Danny da Costa, der bei Hertha BSC im Gespräch war, zerschlugen sich dagegen.

Spielersteckbrief Knauff
Knauff

Knauff Ansgar

Spielersteckbrief Borré
Borré

Borré Rafael Santos

Spielersteckbrief Durm
Durm

Durm Erik

Spielersteckbrief Ilsanker
Ilsanker

Ilsanker Stefan

Spielersteckbrief Toure
Toure

Toure Almamy

Altverträge aus Vor-Corona-Zeiten

Problematisch ist aus Eintracht-Sicht vor allem, dass zu viele Reservisten wie Stefan Ilsanker (Vertrag läuft aus), Almamy Toure (2023), Erik Durm (2023) oder auch Goncalo Paciencia (2023) mit teuren Altverträgen ausgestattet sind - Jahr für Jahr ein Millionengrab. Den Profis ist selbstverständlich kein Vorwurf zu machen, dass sie ihre lukrativen, noch vor Ausbruch der Corona-Pandemie abgeschlossenen Verträge bei der Eintracht erfüllen wollen. Das ist ihr gutes Recht.

Keine Sprünge auf dem Transfermarkt möglich

Für Sportvorstand Krösche bedeutete das allerdings, dass auf dem Transfermarkt keine großen Sprünge drin waren. Grob überschlagen kosten jene Profis, auf die der Klub sportlich leicht verzichten könnte, an die zehn Millionen Euro pro Saison. Dieses Geld wäre in Spieler mit einem Wertsteigerungspotenzial besser investiert, für mehr als einen Neuzugang hätte die Eintracht aber erstmal weitere Reservisten abgeben müssen.

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Knauff: Glasners Nummer sechs für einen Bereich

Ob sich die Leihe von Knauff sportlich auszahlt, wird die Zeit zeigen. Klar ist allerdings, dass die Verpflichtung des Youngsters die Unausgewogenheit im Kader weiter vergrößert. Trainer Oliver Glasner setzte in dieser Saison bereits fünf (!) Profis rechts in der Dreier-/Fünferkette ein: Timothy Chandler, Erik Durm, Almamy Toure, Danny da Costa und Aymen Barkok. Keiner aus diesem Quintett empfahl sich nachhaltig. Knauff ist somit bereits die Nummer 6 für diese Position, wenngleich der U-21-Nationalspieler flexibel eingesetzt werden kann.

Wehe, Borré fällt aus

Dünn ist die Personaldecke vor allem im Sturm, wo bisher lediglich Rafael Borré und vereinzelt auch Paciencia zu überzeugen wussten. Sam Lammers und Ragnar Ache wiesen dagegen bisher keine Bundesligatauglichkeit nach. Insbesondere ein Ausfall von Borré würde die Eintracht daher hart treffen. Nantes Angreifer Randal Kolo Muani kommt erst im Sommer an den Main, ist dafür aber wie Borré ablösefrei.

Mit ihrer unterschiedlichen Veranlagung könnte sich dieses Duo in der neuen Saison glänzend ergänzen und die seit André Silvas Abgang im vergangenen Sommer laufende Stürmerdiskussion beenden. 

Julian Franzke

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