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Keine Strafe für Juan Cala - FC Valencia bleibt bei seiner Darstellung

La Liga findet trotz Lippenleser keine Beweise für rassistische Äußerung

Keine Strafe für Cala - Valencia bleibt bei seiner Darstellung

Valencias Mouctar Diakhaby (re.) verlässt den Platz.

Valencias Mouctar Diakhaby (re.) verlässt den Platz. imago images

Die Liga hatte audiovisuelle und digitale Dateien ausgewertet, auch Experten für die Analyse der Lippenbewegungen und des Verhaltens wurden hinzugezogen. Laut "Cope" soll Cala "Scheiße, lass mich in Ruhe" und "Sorry, jetzt dreh' nicht durch" gesagt haben.

Laut Diakhaby hatte Cala ihn in der 29. Minute rassistisch beleidigt. Er hatte Calas Worte zwei Tage später per Twitter-Video als "inakzeptabel" bezeichnet. Der Franzose hatte auch die Vorwürfe erneuert, die er auf dem Platz gegenüber Schiedsrichter David Medie Jimenez geäußert hatte. Im normalen Leben und auch im Fußball sei Respekt unabdingbar, betonte Diakhaby.

Spielersteckbrief Juan Cala
Juan Cala

Torres Ruiz Juan

Spielersteckbrief Diakhaby
Diakhaby

Diakhaby Mouctar

Er bestätigte auch Aussagen seines Trainers Javi Gracia, von seinem Mitspieler Gaya und des FC Valencia, dass sie von Offiziellen unter Androhung einer 0:3-Wertung und weiterer Konsequenzen zum Weiterspielen gezwungen worden sind. Im Spielbericht hatte Referee Medie Jimenez notiert, dass keiner der Offiziellen die Beleidigung gehört habe. Nach der angeblichen Beleidigung war es auf dem Spielfeld zu Tumulten gekommen. Die Mitspieler des Franzosen hatten das Feld aus Protest verlassen. Nach einer 24-minütigen Unterbrechung wurde das Spiel ohne Diakhaby fortgesetzt.

Laut Valencia waren nicht alle Worte zu hören

Valencia beharrt trotz des Urteils auf seiner Darstellung der Dinge. "Die Untersuchung konnte nicht ALLE Worte bestätigen, die Diakhaby gehört hat", hieß es in einer offiziellen Mitteilung. "Dass keine Beweise gefunden wurden, bedeutet nicht, dass dies nicht geschehen ist." Der Verein werde "keinesfalls" seine Meinung über die Geschehnisse ändern und unterstütze Diakhaby weiterhin in vollem Umfang. Valencia wertschätzte aber ebenso auch die Bemühungen der Liga, die in dem Fall unternommen wurden. Das Statement war mit "Nein zu Rassismus" unterschrieben.

Cala selbst hatte den Vorwurf als "Zirkus" bezeichnet. "Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder hat Diakhaby das erfunden oder er hat es falsch verstanden." Der 31-Jährige erklärte, er werde "öffentlich gelyncht" und habe im Netz "jede Art von Drohung erhalten".

Völlig ausgestanden ist die Sache für Cala aber noch nicht. Denn der spanische Fußball-Verband (RFEF) beschäftigt sich weiterhin mit den Vorkommnissen.

las/dpa