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Kieler Machtdemonstration: Flensburg geht im Nordderby unter

29:19 für den THW - Füchse zerlegen Löwen

Kieler Machtdemonstration: Flensburg geht im Nordderby unter

Freudenschrei: Domagoj Duvnjak bejubelt den THW-Sieg.

Freudenschrei: Domagoj Duvnjak bejubelt den THW-Sieg. IMAGO/Eibner

Der überragende Niklas Landin tanzte Arm in Arm mit seinen Teamkollegen durch die Halle, die Fans des THW Kiel feierten den Derbysieg bereits wie einen Titel. Mit einer Machtdemonstration beim 29:19 (13:8) im überraschend einseitigen Landesduell mit der SG Flensburg-Handewitt untermauerte der Rekordmeister eindrucksvoll seine Ambitionen und verteidigte erfolgreich die Tabellenführung.

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Es war sehr emotional. Dieses Derby ist etwas Besonders, das merkt man in der Arena. Wir waren fokussiert, wir waren da", lobte Kiels Trainer Filip Jicha, dessen Team den Vorsprung auf den viertplatzierten Rivalen auf vier Punkte ausbaute, im NDR. Von einem Statement wollte er nichts wissen, es gebe "acht Endspiele" im Titelkampf.

Golla: "... darf uns nicht passieren"

Bester THW-Werfer war Nikola Bilyk mit sieben Treffern, aufseiten der Flensburger, die binnen weniger Tage womöglich auch die letzte Titelchance verspielten, traf Emil Jakobsen (5) am häufigsten. "Dass wir mit zehn Toren untergehen, darf uns nicht passieren", kritisierte Nationalmannschafts-Kapitän Johannes Golla. Dies sei "die nächste Enttäuschung".

Vor allem Landin überzeugte im Tor der Kieler mit zahlreichen Weltklasse-Paraden. Am Nachmittag können die Verfolger Füchse Berlin und Titelverteidiger SC Magdeburg nach Pluspunkten wieder zum Tabellenführer aufschließen. Die Spannung an der Spitze bleibt enorm.

THW nutzt SG-Fehler zunehmend aus

Von einem "Endspiel" für beide Mannschaften hatte THW-Kapitän Landin im Vorfeld gesprochen. Ein besonderes Augenmerk lag zudem auf der Reaktion der Flensburger, die nach dem K.-o. im Pokal-Halbfinale am vergangenen Wochenende kurz darauf auch die Teilnahme am Final Four der European League in eigener Halle verspielt hatten.

Doch von den jüngsten Rückschlägen ließen sich die Gäste von Coach Maik Machulla im 108. Duell der beiden Klubs zunächst nichts anmerken. Vor den Augen von Bundestrainer Alfred Gislason entwickelte sich eine höchst unterhaltsame und temporeiche Partie auf Augenhöhe, in der Kiel die vor der Halbzeit zunehmenden leichten Fehler der SG aber gnadenlos nutzte.

Landin steigert sich zur Galaform

Landin hielt ab der 20. Minute fast alles - und der THW, im Hinspiel noch geschlagen (23:26), spielte sich in einen Rausch. Mit einem 6:0-Lauf vor der Pause überrannte Kiel die überforderten Flensburger und erarbeitete sich eine komfortable Führung.

Der THW, dank zweiwöchiger Pause nach dem Remis gegen Magdeburg (34:34) ausgeruht, hielt das Tempo auch im zweiten Durchgang hoch - und baute den Vorsprung von Minute zu Minute aus. Die Halle kochte, auch weil Landin sowie die robuste Abwehr den ewigen Rivalen mit teils spektakulären Aktionen zur Verzweiflung trieben und Kiel im Angriff zauberte.

Siege auch für Magdeburg und Berlin

Der THW bleibt übrigens Spitzenreiter vor den punktgleichen Berlinern. Der Hauptstadt-Klub feierte gegen Pokalsieger Rhein-Neckar Löwen einen glanzvollen 38:24 (20:12)-Kantersieg. Eine Woche nach dem Endspiel-Thriller im DHB-Pokal mühte sich indes Meister Magdeburg gegen die TSV Hannover-Burgdorf zu einem schwer erkämpften 31:30 (13:12) und weist als Tabellendritter 43:11 Zähler auf. Die Flensburger haben auf Rang vier jetzt vier Punkte Rückstand auf das Spitzenduo und kaum noch Chancen auf die Meisterschaft.

Statistik

THW Kiel - SG Flensburg-Handewitt 29:19 (13:8)
Tore THW Kiel: Bilyk 7, Pekeler 4, Johansson 3, M. Landin 3, Reinkind 3, Sagosen 3, Ekberg 2, Wiencek 2, Duvnjak 1, Zarabec 1
SG Flensburg-Handewitt: E. M. Jakobsen 5/2, Larsen 4, Mensing 3, Gottfridsson 2, J. Hansen 2, Einarsson 1, Hald 1, Pedersen 1
Schiedsrichterinnen: Tanja Kuttler (Meckenbeuren)/Maike Merz (Meckenbeuren) Zuschauer: 10285 (ausverkauft)
Strafminuten: 4 / 6
Disqualifikation: - / -

TBV Lemgo Lippe - Bergischer HC 38:28 (18:15)
Tore TBV Lemgo Lippe: Versteijnen 7, Zehnder 6/4, Zerbe 6, Brosch 5, Hutecek 4, Simak 3, Suton 3, G. Guardiola Villaplana 2, Blaauw 1, Schwarzer 1
Bergischer HC: Arnesson 8/1, Ladefoged 5, Babak 4, A. Gunnarsson 4, Beyer 2, Persson 2, M'Bengue 1, Scholtes 1, Weck 1
Schiedsrichter: Tobias Schmack (Stuttgart)/Phillip Dinges (Eggenstein-Leopoldshafen) Zuschauer: 3605
Strafminuten: 8 / 10
Disqualifikation: - / -

Füchse Berlin - Rhein-Neckar Löwen 38:24 (20:12)
Tore Füchse Berlin: Andersson 7, Gidsel 6, R. Weber 6/2, Freihöfer 4, Holm 4, Marsenic 4, Wiede 4, Darj 1, Drux 1, Lichtlein 1
Rhein-Neckar Löwen: L. Nilsson 6, Kirkelökke 5, Knorr 4/2, Lagergren 3, Gensheimer 2, Groetzki 2, Helander 1, Michalski 1
Schiedsrichter: Suresh Thiyagarajah (Gummersbach)/Ramesh Thiyagarajah (Gummersbach)
Zuschauer: 9000
Strafminuten: 6 / 4
Disqualifikation: - / -

HC Erlangen - GWD Minden 29:28 (14:10)
Tore HC Erlangen: Steinert 8/7, Bissel 5, Büdel 3, Heiny 3, Olsson 3, Zehnder 3, S. Firnhaber 2, Jeppsson 1, Zechel 1
GWD Minden: Pehlivan 6, Urban 5, Ahouansou 4, Kranzmann 4/1, Darmoul 3, Pieczkowski 2, Bitsch 1, Janke 1, Johannsson 1, Sebetic 1
Schiedsrichter: Sascha Schmidt (Bochum)/Frederic Linker (Bochum)
Zuschauer: 5847
Strafminuten: 8 / 12
Disqualifikation: - / -

SC Magdeburg - TSV Hannover-Burgdorf 31:30 (13:12)
Tore SC Magdeburg: Smits 11/6, M. Damgaard 7, G. T. Kristjansson 5, Meister 2, D. Pettersson 2, Ph. Weber 2, Musche 1, O'Sullivan 1
TSV Hannover-Burgdorf: Steinhauser 6/1, Fischer 4, Hanne 4, Kulesch 4, Brozovic 2, Gerbl 2/1, Michalczik 2, Pevnov 2, Büchner 1, Feise 1, Uscins 1, B. Vujovic 1
Schiedsrichter: Jannik Otto (Kiel)/Raphael Piper (Kiel)
Zuschauer: 6600
Strafminuten: 4 / 4
Disqualifikation: - / -

VfL Gummersbach - HSG Wetzlar 37:30 (20:11)
Tore VfL Gummersbach: Blohme 7/3, Kodrin 7, Vidarsson 7, Pregler 4, Mappes 3/1, Häseler 2, Köster 2, Ivanisevic 1, Jansen 1, Schroven 1, Styrmisson 1, Zeman 1
HSG Wetzlar: Cavor 6, Kuzmanovski 5, Novak 4/4, Rubin 4, E. Schmidt 4, Fredriksen 3, Mellegard 2, Nyfjäll 2
Schiedsrichter: Sascha Standke (Göttingen)/Steven Heine (Wendeburg)
Zuschauer: 4132
Strafminuten: 10 / 6
Disqualifikation: - / -

sid, kon

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