Heimspiele des 1. FC Kaiserslautern versprachen zuletzt immer Spektakel. Beim 3:3 gegen Darmstadt und auch davor beim 4:4 gegen Mitaufsteiger Magdeburg gab es Tore satt. Und auch gegen einen weiteren Mitaufsteiger Braunschweig boten die Roten Teufel ihren Fans wieder eine unterhaltsame Partie - auch wenn diesmal deutlich weniger Tore fielen.
Nach einer kurzen Abtastphase starteten die Pfälzer, die nach dem 2:2 in Heidenheim den rotgesperrten Luthe ersetzen mussten (Spahic stand zwischen den Pfosten), gut in die Partie und hatten durch Boyd gleich eine erste gute Möglichkeit (8.). Während Fejzic gegen den Torjäger noch klären konnte, wäre der Keeper bei Tomiaks Kopfball geschlagen gewesen, doch Krauße klärte gerade noch vor der Linie (9.).
Bei echtem Fritz-Walter-Wetter versteckte sich aber auch der Gast aus Braunschweig nicht. Der BTSV hatte nach zuletzt drei Spielen ohne Niederlage (2/1/0) ordentlich Selbstbewusstsein getankt. Richtig viel davon hatte auch Lauberbach, der während der Länderspielpause im Testspiel gegen Kiel (7:1) viermal getroffen hatte und so nach dem 2:1 gegen Karlsruhe für Kaufmann von Beginn an ran durfte - außerdem ersetzte Henning den erkrankten Pherai.
Aufgestützt: Ujahs Treffer zählt nicht
Gegen Lautern wollte Lauberbach aber nicht so einfach ein Treffer gelingen, Spahic ließ sich im kurzen Eck nicht überlisten (13.). Doch die Eintracht hatte noch einen anderen Angreifer in Top-Form dabei. Ujah hatte in den vergangenen drei Spielen viermal getroffen und jubelte auch gegen Lautern - allerdings nur kurz. Sein Kopfballtreffer zählte wegen Aufstützens nicht (17.).
Insgesamt war es eine sehr offene erste Spielhälfte, in der Lautern zwar ein optisches Übergewicht hatte, die Braunschweiger aber leidenschaftlich dagegen hielten. Expemplarisch dafür stand eine Doppelblock-Aktion Mitte der ersten Hälfte: Erst klärte erneut Krauße vor der Linie, dann warf sich Nikolaou in einen Abschluss des emsigen Boyd (23.).
Boyd fast mit dem Eigentor
Im eigenen Strafraum wäre dem Stürmer fast sogar ein Eigentor unterlaufen, als eine Klärung von Kraußes Freistoß beinahe schiefging - die Kugel strich nur knapp über die eigene Querlatte (30.). Trotz mehrerer Chancen auf beiden Seiten ging es also torlos in die Pause.
Braunschweig trifft und klärt erneut vor der Linie
2. Bundesliga - 10. Spieltag
In Durchgang zwei änderte sich das Bild auf dem Spielfeld zunächst nicht, aber das der Anzeigetafel. Lautern agierte im Anschluss an einen Freistoß schläfrig und so durfte Krauße durchs Mittelfeld marschieren und Lauberbach ideal bedienen - 1:0 für den BTSV (52.).
Der FCK war überhaupt nicht geschockt und suchte prompt wieder den Weg nach vorne - hatte aber weiter kein Abschlussglück. Mit Ujah klärte bereits zum dritten Mal in dieser Partie ein Braunschweiger einen Schuss vor der Linie, diesmal hatte sich Zuck versucht (52.).
Tomiak antwortet postwendend
Nur zwei Minuten später half dann aber auch kein Blocken mehr. Tomiak köpfte nach einer Klement-Ecke durch die Beine von Donkor zum 1:1-Ausgleich ein (55.).
In der Folge ging es hin und her, beide Teams hielten sich nicht lange im Zentrum des Spielfeldes auf, sondern viel lieber in Strafraumnähe. Boyd verpasste es alleine vor Fejzic, die Partie zu drehen (63.).
Trotz leidenschaftlicher Spielführung ging es aber immer seltener in den Sechzehner hinein - trotzdem blieb die Partie eine unterhaltsame. Klement profitierte von einem VAR-Eingriff, nach dem Schiedsrichter Robert Schröder seine ursprüngliche Entscheidung Rot auf Gelb änderte (71.).
Fejzic hält den Punkt fest
So ging es in nummerischer Gleichzahl in die Schlussphase - dort dauerte es aber bis zur letzten Aktion, bis es so richtig gefährlich wurde. Der eingewechselte Lobinger zog im Strafraum ab, Fejzic tauchte blitzschnell in sein rechtes Eck ab und hielt das 1:1 fest (90.+3).
Somit hielten im Aufsteiger-Duell beide Serien: Braunschweig ist nun seit vier Spielen ungeschlagen (2/2/0), Lautern sogar seit sechs - allerdings war das 1:1 auch das fünfte Unentschieden des FCK in Folge.
Den nächsten Anlauf auf einen Sieg nimmt Lautern am Samstagabend (20.30 Uhr) beim HSV. Braunschweig hat gegen St. Pauli schon um 13 Uhr ein Nordduell vor der Brust.