Köln-Trainer Uwe Rapolder brachte nach dem 3:6 gegen Eintracht Frankfurt gleich fünf neue Akteure. Schlicke übernahm die zentrale Position der Dreierabwehrkette. Mokhtari, Matip und Rahn rückten ins Mittelfeld und Scherz kam als vorderste Spitze zum Einsatz. Weiser, Grammozis, Sinkala, Guié-Mien und Lurling mussten dafür draußen bleiben. Bayern-Coach Felix Magath vertraute bis auf zwei Änderungen der Elf, die unter der Woche einen 1:0-Pokalsieg in Aue errang. Lediglich Karimi und Jeremies mussten die Plätze in der Startelf räumen, Zé Roberto und Deisler durften dafür beginnen.
Spieler des Spiels
Spielnote
S. Wessels - Sinkiewicz, Schlicke, Alpay - Lell , Matip , Rahn , Y. Mokhtari - Streit , Podolski, Scherz
Kahn - Sagnol , Lucio , Ismael, Schweinsteiger - Demichelis, Ballack , Deisler , Zé Roberto - Makaay, Santa Cruz
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Rhein-Energie-Stadion |
| Zuschauer | 50.000 (ausverkauft) |
Gleich in der Anfangsphase übernahmen die Gäste die Kontrolle. Frühe Möglichkeiten durch Makaay (6.), Deisler (10.) und einen Lucio-Kopfball (15.) brachten aber keinen zählbaren Erfolg. Erst nach etwa einer Viertelstunde konnten sich auch die Kölner einmal bis zum Tor von Oliver Kahn durchspielen. Ein Alleingang von Scherz, der mit seinem Schuss aus 18 Metern Kahn kaum prüfte (16.), diente als Initialzündung. In der Folge gestaltete sich die Partie offener, wobei die Münchener aber auch weiterhin die besseren Schussmöglichkeiten verzeichneten. Dennoch wurden die Hausherren für ihr Engagement belohnt. Matips Steilpass verfehlte zwar Streit, rollte aber genau zu Scherz. Der 33-Jährige drang mit dem Ball in den Strafraum ein und vollendete aus 15 Metern halbrechter Position unhaltbar für Kahn (28.). Durch den Treffer erwachte die Kulisse und begleitete fortan jede Szene lautstark. Die Rapolder-Elf wehrte sich energisch gegen die folgenden wütenden Bayern-Angriffe. Chancen erspielte sich der Tabellenführer bis zur Pause allerdings nicht, so dass Köln die 1:0-Führung mit in die Kabine nahm. Spielerisch unverändert ging es zunächst auch nach Wiederanpfiff weiter. Doch nach 53 Minuten brachten sich die Domstädter selbst in Bedrängnis. Nachdem Wessels eine fulminante Direktabnahme von Sagnol nur nach vorne abwehren konnte, vertändelte Mokhtari das Leder, anstatt kompromisslos zu klären. Pizarro gewann den Zweikampf und bediente Ismael, der jedoch aus kürzester Distanz nur die Latte des leeren Tores traf (53.). Der Ausgleich war jedoch nur aufgehoben. Nur kurz später brachte Schweinsteiger einen Freistoß hoch herein, den Rahn unglücklich zum freistehenden Lucio verlängerte. Der Brasilianer ließ sich die Möglichkeit nicht entgehen und drosch die Kugel zum 1:1 hoch ins linke Eck (54.). Nach diesen turbulenten Minuten beruhigte sich die Partie wieder etwas, München verpasste es, in der kampfbetonten Partie direkt nachzusetzen. Erst durch einen von Schiedsrichter Lutz Wagner zu unrecht gegebenen Eckball – Ballack hatte das Leder ins Toraus befördert – ging der Spitzenreiter in Führung. Deisler schlug die Flanke hoch vor das Tor, wo sich Ballack gegen Matip durchsetzte und zur 2:1-Führung einköpfte (74.). Köln musste aufgrund des Rückstandes natürlich in der Schlussphase mehr tun und tat das auch. So geriet die Begegnung für den Meister zur Zitterpartie. Kahn musste gegen einen Alpay-Kopfball schon sein gesamtes Können aufbieten (79.) und wäre fünf Minuten später machtlos gewesen. Der eingewechselte Helmes ging allein auf den Nationalkeeper zu und legte das Leder an ihm vorbei. Doch anstatt die Abschlusschance zu suchen, ging der Youngster zu Boden und kassierte für die "Schwalbe" Gelb. Da auch Lucios Ballkontakt mit dem Arm in den Schlussminuten nicht als elfmeterreif bewertet wurde, blieb es am Ende bei der unglücklichen 1:2-Niederlage des 1. FC.
Mit einem glanzlosen 2:1-Auswärtssieg verteidigt der FC Bayern die Spitzenposition in der Liga. Köln kassiert zwar die sechste Niederlage in Folge, zeigte aber dennoch eine ansprechende Leistung und aufsteigende Tendenz.