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Lächelnd zu Gold: Garnbrets triumphale Rückkehr

Sportklettern, Lead-Finale der Frauen in Innsbruck

Lächelnd zu Gold: Garnbrets triumphale Rückkehr

Zeit zum Shakern mit dem Publikum: Janja Garnbret gewann das Lead-Finale in Innsbruck.

Zeit zum Shakern mit dem Publikum: Janja Garnbret gewann das Lead-Finale in Innsbruck. picture alliance / EXPA / APA / picturedesk.com

Das Lead-Finale der Frauen in Innsbruck drohte eine Speed-Veranstaltung zu werden, die Routesetter dürften schwierige 47 Minuten durchlebt haben, denn genau so kurz dauerte eines der kurioseren Weltcup-Finals.

Am Ende rettete sie einmal mehr Janja Garnbret vor einem wahrscheinlichen Sturm der Entrüstung, denn die in Innsbruck in den Weltcup-Zirkus zurückgekehrte Olympiasiegerin bewältigte immerhin die beiden sehr schwierigen Abschnitte schon im unteren Teil der Route.

Garnbrets sieben Final-Konkurrentinnen flogen reihenweise früh aus der Wand, am bittersten erwischte es Lokalmatadorin Jessica Pilz aus Haag/Niederösterreich, die sich schon nach acht Griffen wieder auf der Matte wiederfand und das Publikum schlagartig verstummen ließ.

Lächeln, Schäkern mit dem Publikum - und dann zupacken

Den Move, der Garnbret zur Siegerin machte, bereitete die 23-Jährige in aller Ruhe vor, schüttelte mehrmals die Arme aus, drehte sich lächelnd zum Publikum und forderte es auf, sie noch mehr zu unterstützen. Die Menge reagierte prompt und dann setzte Garnbret an, den siegbringenden Zug schon auf der Höhe von 27+ anzusetzen - und zu halten.

Die weiteren Passagen cruiste sie durch die Wand, leicht lächelnd, ehe sie bei einer weiteren Schlüsselstelle - weiterhin grinsend - bei Griff 39+ ebenfalls aus der Wand kippte. Ihr Vorsprung an erreichten Griffen summierte sich am Ende auf zwölf Punkte. Mit diesem Comeback-Coup sicherte sich Garnbret zudem ihre 50. Medaille im Weltcup.

Dreimal 27+: Die Zeit entscheidet über Silber und Bronze

Dass die weiteren Podestplätze nicht über die Anzahl der erreichten Griffe, sondern über die benötigte Zeit vergeben wurden, passte zu diesem kuriosen Lead-Finale. Weil das Teilnehmerfeld in Innsbruck so groß war, dass die Qualifikation aus logistischen Gründen in zwei Gruppen abgehalten werden mussten, konnten die vorangehenden Runden nicht wie sonst üblich über die Gesamtwertung entscheiden.

Die Südkoreanerin Chaeyun Seo, die US-Lady Brooke Raboutou und die Halbfinale-Siegerin Laura Rogora aus Italien blieben bei  Griff 27+ stehen. Silber holte sich Seo mit einer Zeit von 2:41 Minuten, Raboutou strich Bronze ein mit 2:52 und Rogora verpasste das Podium, weil sie 2:57 Minuten benötigte.

Hinweis: Aufgrund eines Statistik-Fehlers seitens des offiziellen Sportkletter-Verbandes IFSC wurde fälschlicherweise berichtet, dass Garnbret mit dem Sieg in Villars ihre 50. Weltcup-Medaille erreicht habe. Dabei wurde ihre Silbermedaille beim Lead-Weltcup 2020 in Briancon fälschlicherweise nicht berücksichtigt. Folglich holte sich Garnbret ihre 50. Weltcup-Medaille bereits in Innsbruck - und steht nach den Siegen in Villars und Chamonix aktuell bei 52 Weltcup-Medaillen.

bst