Der LASK hat am Sonntag zum Abschluss der siebten Runde der Bundesliga in einem hitzigen Oberösterreich-Derby in Pasching gegen die SV Ried nur ein 1:1 (1:0) erreicht. Die Mannschaft von Trainer Dietmar Kühbauer musste damit die Tabellenführung an Meister Salzburg abgeben. Die "Bullen" weisen an der Spitze 18 Punkte auf, die Athletiker halten bei 17. Die Rieder von Coach Christian Heinle verbesserten sich mit dem äußerst wichtigen Auswärtspunkt auf Rang zehn.
Bundesliga - 7. Spieltag
Die Linzer dezimierten sich durch eine mit Rot geahndete Tätlichkeit von Stürmer Ljubicic früh selbst (10.). Nakamura (45.+2) schoss die Athletiker in der mit etwas mehr als 6.000 Zuschauern ausverkauften Raiffeisen-Arena in Pasching dennoch in Führung. In der zweiten Hälfte glichen die Rieder zunächst bei den Platzverweisen aus, Ungar sah nach schwerem Foulspiel ebenfalls glatt Rot. Danach gelang es den Innviertlern, auch bei den Toren aufzuholen, Pomer sicherte den Gästen einen Punkt (77.). Der LASK muss am kommenden Wochenende zu Aufsteiger Lustenau, während auf Ried mit Salzburg der nächste große Brocken wartet.
Im Vergleich zum 4:1-Heimsieg zuletzt gegen Altach nahm Kühbauer nur eine Umstellung vor: Für den gesperrten Ziereis spielte Boller in der Innenverteidigung. Bei den Riedern stopfte wieder einmal Kapitän Ziegl das Loch in der Verteidigung, das durch den gesperrten Plavotic entstand. Dafür rutschte Leo Mikic in die Startelf.
Seiner Favoritenrolle entsprechend übernahm der LASK auf dem Feld sofort das Kommando, schwächte sich nach wenigen Minuten jedoch selbst. Ljubicic revanchierte sich für einen Rempler von Lackner beim Ried-Innenverteidiger mit einem Ellenbogenschlag und wurde dafür nach Videoüberprüfung von Schiedsrichter Alexander Harkam vom Platz gestellt.
Ried kommt erst nach eigenem Ausschluss in Schwung
Mit der Linzer Unterzahl entspann sich ein Derby auf Augenhöhe, wobei die Rieder zwar zu mehr Ballbesitz kamen, aber Defizite im Spielaufbau hatten. Nach starker Flanke von Weberbauer scheiterte zunächst Mikic mit links im Fallen an LASK-Keeper Schlager (23.), wenig später blockte Michorl einen Weberbauer-Schuss (25.).
Kurz danach begann die stärkste Phase der Linzer sowie von Sahin-Radlinger: Zunächst parierte der Ried-Goalie in höchster Not einen Kopfball von Luckeneder nach Michorl-Corner (34.). Dann entschärfte er einen Michorl-Freistoß (36.) und schließlich vereitelte der Keeper eine gute Gelegenheit von Renner (37.). In der Nachspielzeit der ersten Hälfte war Sahin-Radlinger aber machtlos: Nach einer Flanke von Stojkovic, dem die Rieder über rechts jede Menge Platz boten, narrte Nakamura Gegenspieler Weberbauer und netzte flach in die lange Ecke zur Führung der Gastgeber.
Die zweite Hälfte begann mit viel Lärm und Rauch durch Pyrotechnik aus dem Ried-Sektor. In den abziehenden Schwaden gelang Monschein der vermeintliche Ausgleich, doch der Stürmer stand beim Pass von Wießmeier im Abseits (53.). Die personelle Überlegenheit wurde dann in der 65. Minute nivelliert. Ungar sah nach einem potenziell gesundheitsgefährdenden Foul an Zulj - er war mit gestrecktem Fuß in den Zweikampf gesprungen - die rote Karte.
Kurioserweise kamen die Gäste im Spiel zehn gegen zehn nun zu sehr guten Torchancen. Zunächst scheiterte Monschein allein vor Schlager mit einem Heber am Torhüter (76.). Besser machte es aber Pomer, der nach einem feinen Pass von Martin den Ausgleich erzielte. In der Schlussphase agierten beide Teams mit offenem Visier. Während Koulouris den Matchball für die Linzer verpasste (88.), vergab auf der anderen Seite Chabbi zweimal (89., 90.) den Ried-Sieg.