Bundesliga

Laut KSV Fortbestand von Wacker Innsbruck nicht gesichert

Dem Klub droht die Insolvenz

Laut KSV Fortbestand von Wacker Innsbruck nicht gesichert

Künftig wird Wacker wohl nicht mehr so oft, wenn überhaupt, das Tivoli frequentieren.

Künftig wird Wacker wohl nicht mehr so oft, wenn überhaupt, das Tivoli frequentieren. APA/EXPA/Stefan Adelsberger

Die in Insolvenz befindliche FC Wacker Innsbruck GmbH muss mit offenen Verbindlichkeiten von 3,5 bis 4,0 Millionen Euro rechnen. Mit dieser Summe rechnet der Gläubigerschutzverband KSV1870 nach einer ersten Tagsatzung im Konkursverfahren am Mittwoch im Landesgericht Innsbruck. Aufgrund hoher Ansprüche der GmbH an den Verein FC Wacker Innsbruck ist laut KSV auch ein Fortbestand des Fußballvereins, der in der vierten Liga einen Neustart versucht, nicht gesichert.

120 Gläubiger hatten Forderungen in Höhe von rund 16,5 Mio. Euro angemeldet, Insolvenzverwalter Herbert Matzunski anerkannte davon rund 2,5 Mio. Euro. Forderungen in Höhe von rund 14 Mio. Euro, davon alleine 12,8 Mio. Euro eines ehemaligen Sponsors, erachtete der Rechtsanwalt als nicht gerechtfertigt.

Zu den 2,5 Mio. Euro erwartet der KSV1870 noch weitere Forderungen. "Der Grund dafür liegt darin, dass öffentlich-rechtliche Gläubiger bis dato ihre Prüfungen noch nicht abgeschlossen haben und hier massive Nachforderungen im Raum stehen. Realistischer Weise wird man von rund 3.500.000 Euro bis 4.000.000 Euro an offenen Verbindlichkeiten ausgehen müssen", hieß es in einer Aussendung des Gläubigerschutzverbands.

Haften die Geschäftsführer?

Laut Klaus Schaller, Leiter des KSV1870-Standorts Innsbruck, hat sich die Situation im Jahr 2021 zugespitzt. "Bereits im ersten Halbjahr 2021 erwirtschafte die Schuldnerin eine Unterdeckung von über 400.000 Euro. In der Spielzeit 2021/2022 (Juli 2021 bis Mai 2022) stellt sich die Situation noch dramatischer dar. Hier verzeichnete die Schuldnerin einen Abgang von weit über 1.000.000 Euro. Der Insolvenzverwalter geht davon aus, dass spätestens mit 1. Juli 2021 bei der FC Wacker Innsbruck GmbH die Insolvenzvoraussetzungen vorlagen", wird Schaller in der Aussendung zitiert. Haftungsfragen der Geschäftsführer werden zu prüfen sein.

Der Insolvenzverwalter habe von einem "Management by Kontostand" berichtet, also mangelnder wirtschaftlicher Trennung zwischen GmbH und Verein. Wie es mit dem Verein weitergeht, ist daher lauf KSV1870 offen. "Aufgrund der Vermischung der wirtschaftlichen Tätigkeit der FC Wacker Innsbruck GmbH mit jener des Vereins FC Wacker Innsbruck ist auch der Fortbestand des Vereins weiter nicht gesichert. Der Insolvenzverwalter Dr. Matzunski spricht von enorm hohen Ansprüchen der GmbH gegenüber dem Verein", berichtete der Gläubigerschutzverband. Es sei zu befürchten, dass auch der Verein in die Insolvenz rutscht.

apa

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