Mit dem furiosen 4:2-Sieg bei Aston Villa im Rücken wollte Arsenal nun auch in Leicester seine Pflicht erfüllen. Trainer Mikel Arteta vertraute dafür auf seine eingespielte Truppe und nahm im Vergleich zum jüngsten Auswärtssieg nur eine Veränderung vor. Martinelli verdrängte Nketiah auf die Bank, dafür durfte sich der gelernte Linksaußen Trossard in der Sturmspitze probieren.
Premier League, 25. Spieltag
Tatsächlich war es auch der Belgier, der nach einer ereignisarmen Anfangsphase in den Mittelpunkt geriet. Nach der einarmigen Abwehr von Foxes-Keeper Ward legte Xhaka ab auf Trossard, der die Murmel schnörkellos im rechten Giebel versenkte (26.). Arsenal jubelte, aber der VAR meldete sich zu Wort - und das zurecht. Arsenals White hatte Ward bei dessen missglückter Armabwehr am anderen Arm leicht weggezogen, Schiedsrichter Craig Pawson nahm den sehenswerten Treffer wieder zurück.
Auf der Gegenseite war die Sache dann wenig später noch eindeutiger. Zwar lupfte Leicesters Angreifer Ihenacho die Kugel überlegt über Ramsdale hinweg in die Maschen, allerdings stand der Stürmer dabei zweifelsohne im Abseits (30.). Es blieb im ersten Durchgang die einzige wirkliche Torannäherung der Elf von Brendan Rodgers, die nach dem 0:3 bei Manchester United vor allem darauf bedacht war, hinten so wenig wie möglich zuzulassen.
Martinelli trifft, aber jubelt nicht
Keine 60 Sekunden waren nach dem Wiederanpfiff vergangen, da setzte ein Befreiungsschlag von Gabriel den links gestarteten Trossard in Szene. Dessen Steckpass wusste Martinelli mit rechts zu veredeln - diesmal zählte der Treffer. Einzig um seinen Torschützen bangte der Arsenal-Anhang kurz. Der Brasilianer jubelte nicht, sondern fasste sich mit schmerzverzerrter Miene an das Knie. Letztlich konnte er aber weitermachen.
Postwendend hatte dann auch Leicester seine bis dato beste Chance der Partie. Barnes jagte eine Flanke von links scharf an den zweiten Pfosten, wo Zinchenko seinen Gegenspieler Tete zu einfach passieren ließ. Der 23-Jährige verpasste beim Versuch, irgendwie in die Kugel hineinzurutschen, den Einschlag nur knapp.
Unter dem Strich behielten die Gäste aus London das Spiel aber im Griff. Daran änderte auch die Einwechslung von Leicesters Meisterschaftshelden Vardy nichts. Die beste Gelegenheit für die Foxes hatte Drewsbury-Hall, dessen Fernschuss lediglich das Außennetz der Gunners touchierte (72.).
In der Schlussphase wurde es dann zunehmend fahriger. Zahlreiche Verletzungsunterbrechungen, Auswechslungen und Fehlpässe störten den Spielfluss auf beiden Seiten, was insbesondere Arsenal zu Gute kam. Das Team von Mikel Arteta nahm immer wieder geschickt Zeit von der Uhr, insbesondere der eingewechselte Nketiah nistete sich ein ums andere Mal an der Eckfahne ein. Den knappen Vorsprung brachte der Favorit so letztlich ungefährdet über die Zeit - auch weil Leicester schlichtweg zu harmlos war.
Arsenal, das durch den Sieg vorübergehend seinen Vorsprung auf ManCity ausbaut, ist am Mittwoch (20.45 Uhr) im Nachholspiel des 7. Spieltags gegen den FC Everton gleich schon wieder gefordert. Danach haben die Gunners genauso viele Spiele absolviert wie ihr ärgster Konkurrent und die Tabelle liest sich wieder etwas einfacher. Leicester trifft auch schon am Dienstag im FA-Cup-Achtelfinale auf die Blackburn Rovers (20.30 Uhr).