Nach über zwei Monaten WM-Pause war die Bundesliga zurück. Vor dem Spitzenspiel RB Leipzig gegen Bayern München war mit Spannung erwartet worden, wer beim Rekordmeister zu Beginn des 16. Spieltags im Tor stehen würde.
Den Neuer-Vertreter (Unterschenkel) gab der am Donnerstag verpflichtete Sommer. Der Tabellenführer aus München hatte neben dem Verlust des Kapitäns noch weitere schwere Ausfälle zu beklagen. Hernandez (Kreuzbandriss), Mané (Reha nach Knie-OP) und Mazraoui (Herzbeutelentzündung) standen Julian Nagelsmann nicht zur Verfügung. Müller fand sich zudem nur auf der Bank wieder.
Auch RB-Coach Marco Rose bekam einen verletzten Spieler von der Weltmeisterschaft zurück. Bundesliga-Toptorjäger Nkunku (12 Treffer) hatte sich im Training der französischen Nationalmannschaft einen Außenbandriss zugezogen. Für den 25-Jährigen rückte der in der Vorbereitung gut aufgelegte Silva ins Sturmzentrum. Auf der Doppelsechs gab Laimer neben Schlager sein Comeback.
Gnabry macht den Anfang
Bundesliga - 16. Spieltag
Sportlich trafen statistisch die beiden formstärksten Teams - beide holten aus den vergangenen zehn Liga-Spielen 23 Punkte - aufeinander. In einer intensiven, allerdings auch chancenarmen ersten Hälfte war die erste Möglichkeit des Spiels auch gleich eine richtig dicke: Gnabrys Schuss aus spitzem Winkel fälschte Gvardiol an den Pfosten ab (9.).
Choupo-Moting ist Gnabrys Abnehmer
In der Folge hatten die Bayern mehr Ballbesitz, Leipzig verdichtete aber mit viel leidenschaftlicher Laufarbeit geschickt die Räume. Der Rekordmeister blieb geduldig, fand aber nur selten die Lücke - einmal allerdings entscheidend: Nach guter Spieleröffnung von Sané drückte Choupo-Moting Gnabrys Maßflanke aus kurzer Distanz zur Führung über die Linie (37.).
Zuvor hatte noch ein Goretzka-Treffer wegen einer Abseitsstellung von de Ligt nicht gezählt (30.).
RB präsentierte sich in der ersten Hälfte in der eigenen Offensive schlicht zu harmlos, um Sommer in seinem ersten Auftritt im Bayern-Trikot ernsthaft in Gefahr zu bringen. Forsbergs Distanzversuche (22., 39.) fielen eher in die Kategorie Halbchancen. Silva probierte in der Sturmspitze viel, kam aber nicht über Ansätze hinaus - oder blieb an Upamecano hängen.
Halstenberg leitet ein und trifft
In den zweiten Durchgang startete RB dann deutlich aktiver und stach prompt zu: Halstenberg fing einen schlechten Kimmich-Ball ab und leitete sofort den Gegenangriff ein, den der Außenverteidiger nach Szoboszlais verunglückten Kopfball dann sogar persönlich noch zum 1:1 vollendete (52.).
Yann Sommer hatte in seinem ersten Spiel für die Bayern nicht allzu viel zu tun und musste doch einmal hinter sich greifen. IMAGO/Picture Point LE
Die Bayern, die sich nach Wiederanpfiff deutlich abwartender präsentierten, sahen sich nun mutigeren Leipzigern gegenüber - das Topspiel war in dieser Phase ausgeglichen. Die Sachsen, bei denen Werner sein Comeback feierte, hätten sogar aus den sich bietenden Räumen mehr machen können, spielten allerdings einige Situationen unsauber zu Ende.
Auch in der Schlussphase blieb das Duell weiter intensiv, immer häufiger kamen aber auch kleinere Unterbrechungen hinzu - Chancen blieben allerdings weiterhin Mangelware. Zudem schienen beide Teams je näher der Abpfiff rückte, zufrieden mit dem Unentschieden, das nach Laimers letzter Chance des Spiels (90.+2) auch feststand.
Durch das 1:1 halten die Bayern den Abstand auf Leipzig mit sechs Punkten konstant und werden auch nach dem 16. Spieltag Tabellenführer bleiben.
Nach der langen Pause geht es bereits am Dienstag in der Bundesliga weiter. Während Leipzig zum FC Schalke 04 (Anstoß 18.30 Uhr) reist, erwarten die Bayern den 1. FC Köln (20.30 Uhr).