Bundesliga (D)

Leipzig ohne Gulacsi - Blaswich vor Bundesliga-Debüt mit 31

Tedesco über den Wechsel im Tor und Mintzlaffs Kritik

Leipzig ohne Gulacsi - Blaswich vor Bundesliga-Debüt mit 31

Janis Blaswich (li.) wird Leipzigs Stammtorwart Peter Gulacsi am am Samstag in Berlin vertreten.

Janis Blaswich (li.) wird Leipzigs Stammtorwart Peter Gulacsi am am Samstag in Berlin vertreten. IMAGO/MIS

RB Leipzig muss im Auswärtsspiel beim 1. FC Union Berlin am Samstag (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) auf Peter Gulacsi verzichten. Der Kapitän der Sachsen fällt wegen einer leichten Muskelverletzung am rechten Adduktor aus und wird von Janis Blaswich ersetzt, der vor der Saison von Heracles Almelo nach Leipzig gekommen war.

Die letzte Partie, die Gulacsi verpasst hat, liegt bereits ein gutes Dreivierteljahr zurück. Im Liga-Heimspiel gegen Bayer Leverkusen (1:3) am 28. November 2021 fehlte der Stammkeeper aufgrund einer Corona-Infektion und wurde damals von Josep Martinez vertreten. Das Spiel am Samstagabend verpasst der 32 Jahre alte Ungar, weil er als Folge der Partie gegen den 1. FC Köln (2:2) noch an den muskulären Problemen laboriert. "Er hat es ein bisschen gespürt", sagte Trainer Domenico Tedesco im Rahmen der Spieltags-Pressekonferenz am Donnerstagmittag, "deswegen wäre das Risiko zu groß, wenn er spielt. Er würde Tage verlieren, wenn er eine komische Bewegung macht und das Ding schlimmer wird. Deswegen ist das jetzt mal unter anderem eine Vorsichtsmaßnahme."

Nun schlägt also die Stunde für Blaswich. Der feiert mit 31 Jahren sein Debüt in der Bundesliga, hatte jedoch bei der Generalprobe zur neuen Saison am 21. Juli gegen den FC Liverpool (0:5) gepatzt. Tedescos unumschränktes Vertrauen hat Blaswich, der aus dem Nachwuchs von Borussia Mönchengladbach stammt und unter anderem für Dynamo Dresden und Hansa Rostock spielte, dennoch. "Ich erwarte von ihm genau das Gleiche, was ich von Pete erwarte", sagte der RB-Coach, "in erster Linie muss ein Torwart gut halten können, wenn was aufs Tor kommt, muss er da sein. Und das ist Janis." Grundsätzlich sei Blaswich "ein Torwart, der mehr als 100 Spiele in der Eredivisie hat - als klare Nummer 1".

Tedescos "extreme Wertschätzung" für Forsberg

Während Konrad Laimer nach überstandener Blessur im Sprunggelenk ebenso ein Startelfkandidat ist wie der von einem Eingriff am Oberschenkel genesene Josko Gvardiol, müssen sich Xaver Schlager und Amadou Haidara ebenso wie Emil Forsberg wohl noch ein wenig gedulden. Gerade Forsberg genieße bei ihm "eine extreme Wertschätzung", so Tedesco mit Blick auf die Kritik von Forsberg-Berater Hasan Cetinkaya an der aktuellen Situation des Schweden, "er ist ein Superspieler". Doch Dani Olmo sei in Stuttgart überragend gewesen, ergänzt der Coach und habe gegen Köln "noch stärker als in Stuttgart" agiert. "Ich wollte, dass Dani im Flow bleibt", betonte Tedesco, der grundsätzlich Geduld anmahnt. "Dieser Kader wird ins Rollen kommen", sagte der 36-Jährige, "die Spieler werden auch Spielminuten sammeln, wenn wir englische Wochen haben." Momentan, so Tedesco, "müssen wir halt ein bisschen die Füße still halten."

Ruhig bleibt der Leipziger Coach auch, was die Kritik von RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff am Saisonstart angeht. Er stehe mit Mintzlaff stets "im sehr guten und offenen Austausch", und im Grundsatz, ergänzte Tedesco, "darf der Chef immer alles sagen. Was wäre ich denn für ein Trainer, wenn ich jetzt auf Anhieb enttäuscht bin? Das gehört dazu, damit musst du umgehen können." Der Coach findet, dass seine Mannschaft in Stuttgart "sehr gut" gespielt hat und die Leistung gegen Köln "okay bis gut" war. Sein Fazit lautet daher: "Punktemäßig war das kein guter Auftakt, spielerisch schon eher." Dennoch soll an der Alten Försterei der erste Saisonsieg her.

Andreas Hunzinger

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