Die Wichtigkeit der Begegnung war beiden Mannschaften in der ersten Hälfte anzumerken - sowohl Leverkusen als auch Potsdam gingen nicht ins Risiko. Daher entwickelte sich eine ereignisarme Partie, die zumeist zwischen den Strafräumen stattfand. Die Brandenburgerinnen bekamen zwar viele Freistöße in der gegnerischen Hälfte - ließen aber bei den Standards die Gefahr vermissen. Aus dem Nichts gab es dann aber die große Möglichkeit für Potsdam: Plattner tauchte nach einem Kopfball von Agrez frei vor Klink auf, scheiterte im Eins-gegen-eins aber an der Bayer-Torhüterin (33.).
In der Folge setzte sich der FFC wieder vermehrt in der gegnerischen Hälfte fest und wurde dann doch mal nach einem Standard gefährlich. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld landete Klinks Faustabwehr vor den Füßen von Chmielinski, die aber verzog (36.). Da sich beide Teams anschließend wieder Ungenauigkeiten im Passspiel erlaubten, ging es torlos in die Kabinen.
Beide Tore fallen vom Punkt
Nach dem Wiederanpfiff veränderte sich am Spielgeschehen wenig. Die Partie plätscherte vor sich hin, bis Zeller im Strafraum gegen Sissoko ins Eins-gegen-eins ging und von der Französin zu Fall gebracht wurde - die eingewechselte Blagojevic verlud Wellmann und traf zur Führung (66.). Die Potsdamerinnen waren nun gefordert und riskierten in der Schlussphase mehr.
Nachdem Kösslers Treffer noch wegen eines Foulspiels zurückgepfiffen wurde (80.), durfte der FFC zwei Minuten später doch jubeln: Kerschowski, die ebenfalls eingewechselt wurde, verwandelte einen von Wich verursachten Handelfmeter mit Glück zum 1:1 - die Kugel drehte sich nach der Parade von Klink noch ins Netz (83.).
Zeller verpasst in der Nachspielzeit die Entscheidung
Obwohl beide Teams sich in der Schlussphase neutralisierten, hatte Bayer noch die späte Chance auf den entscheidenden Treffer. Allerdings legte Zeller die Kugel in aussichtsreicher Position noch in die Mitte, anstatt selbst abzuschließen, sodass Sissoko im letzten Moment klären konnte (90.+3). Aus diesem Grund ging es in die Verlängerung.
In dieser ging den Gästen augenscheinlich die Luft aus - Bayer dominierte zwar, hatte aber Schwierigkeiten, sich aus dem Spiel heraus Chancen zu kreieren. Daher sorgte in der ersten Hälfte der Verlängerung nur Turanyis Kopfball im Anschluss an einen Freistoß für ein wenig Torgefahr (102.). Gefährlicher wurde es dagegen kurz nach dem Wiederanpfiff. Da Wellmann aber Nicolics Schuss aus spitzem Winkel parierte (107.) und anschließend nichts mehr passierte, musste das Elfmeterschießen entscheiden.
Vom Punkt hatten die Brandenburgerinnen die stärkeren Nerven: Nachdem Kössler zwar den ersten FFC-Strafstoß vergab, profitierten die Potsdamerinnen von den Fehlschüssen von Nikolic und Siems. Dadurch steht Turbine zum ersten Mal seit 2015 wieder im DFB-Pokal-Endspiel. Gegner damals, genauso wie am 28.05: Der VfL Wolfsburg.